Aufgabe 3 - Urheberrecht

jennifer.plutsch.uni-linz, 17. Juni 2012, 13:53

Aufgabentstellung

Suchen Sie mindestens zwei (mit Quellen hinterlegte) Argumente, warum das heute geltende Urheberrrecht der "digitalen Gesellschaft" nicht mehr entspricht. Nehmen Sie Stellung zur Argumentation.

Bearbeitungshinweis

Dokumentieren Sie das Ergebnis Ihrer Bearbeitung in Ihrem Lernblog, verweisen Sie auf Ihren Beitrag von einem Kommentar zur Aufgabenstellung aus. Kommentieren Sie mindesten drei Arbeiten Ihrer KollegInnen. Die Kommentare dürfen keine Beurteilungen nach dem Schema "toll gemacht enthalten", sondern sollten materiell auf die Arbeit der Anderen eingehen. Eingehen bedeutet in diesem Zusammenhang z.B. begründetes Erweitern, Ergänzen, Bestätigen, Widersprechen oder Widerlegen von Aussagen. Widersprüche oder Widerlegungen schaden dem Autor des kommentierten Beitrages keinesfalls, sondern zeugen lediglich von akademischer Kultur. Die Kommentare des eigenen Beitrages warten natürlich beantwortet zu werden.

 

1. Artikel: "Urheberrecht muss sich Menschen anpassen"

Der erste, von mir gewählte Artikel zum Thema "Urheberrecht", handelt davon, dass das Urheberrecht an die Menschen angepasst werden muss und nicht umgekehrt. Ein Beispiel hierfür zeigt die Musikindustrie - vor allem junge Menschen besorgen sich geschützte Inhalte illegal im Netz - was zur Folge hat das sich die Hälfte aller US-Teenager als Online-Piraten betätigen. Genau aus diesem Grund setzte man auf Verschärfungen des rechtlichen Schutzes für geistiges Eigentum. Durch dieses Vorgehen versprach man sich eine Verbesserung - eine Täuschung, laut Viktor Mayer-Schönberger, Direktor des Information and Innovation Policy Research Centres and der National University of Singapore. Dieser ist der Meinung, dass sich dadurch die Menschheit noch mehr gegen das Urheberrecht verschwört und man so genau das Gegenteil erreicht: weitere Online-Piraterie und nichts als hohe Kosten für die Industrievertreter. Eine mögliche Lösung wäre beispielsweise "Digital Rights Management" - kurz DRM genannt, dass vorgibt welches Verhalten den Usern überhaupt erlaubt ist. Das Problem sieht der Rechtsexperte Mayer-Schönberger vielmehr in der Akzeptanz der Konsumenten.

"Die Kreativwirtschaft, die sich aufgrund der der zunehmenden Online-Piraterie um ihren wirtschaftlichen Fortbestand sorgt, setzt mit ihrem weltweit geführten Krieg gegen "Urheberrechtsterroristen" auf die falsche Strategie. Es wird versucht, den Kontrollverlust, der durch die neuen Möglichkeiten des Internets entstanden ist, durch härtere Gesetze auszugleichen. Letztendlich kann aber auch ein perfektes Urheberrecht veraltete Geschäftsmodelle nicht vor dem Untergang bewahren." (http://www.stillebacher.at/aus-dem-leben/105-urheberrecht-muss-sich-menschen-anpassen, 17.06.2012)

 

Stellungnahme

Vorab möchte ich anmerken, dass mir dieser Artikel sehr gut gefallen hat. Ich dachte immer, dass höhere Strafen bzw. eine Verschärfung der Gesetze die Online-Piraterie vermindern würde - doch der Artikel hat mich zum Nachdenken bewegt und mir aufgezeigt, dass dies nicht die ideale Lösung sein kann. Das angeführte Beispiel "Musikindustrie" zeigt dieses Phänomen eigentlich ziemlich treffend. Immerhin versuchte man bereits jahrelang dem ein Ende zu setzen - ein Versuch, der offenbar gescheitert ist. Natürlich bin auch ich der Meinung, dass geistiges Eigentum geschützt werden muss. Auf die Frage, wie man das am besten anstellt, können extrem hohe Strafdelikte nicht die Lösung sein. Man sollte meiner Meinung nach einen "Mittelweg" finden, sodass das Urheberrecht - wie auch im Artikel gut beschrieben - den Menschen angepasst wird. Immerhin muss (leider) damit gerechnet werden, dass wenn man etwas im Internet publiziert, sich Dritte Zugang zu dem verschaffen und mit diesen Inhalten weiterarbeiten.

 

2. Artikel: "Urheberrecht modernisieren und das 21. Jahrhundert anpassen"

Dieser Artikel handelt davon, dass SPÖ-Kultursprecherin Sonja Ablinger für eine Modernisierung des Urheberrechts einsetzen möchte.


"Die neuen technologischen Entwicklungen erfordern eine Modernisierung des Urheberrechts. Die Herausforderung dabei ist, neue und vielfältige kreative Ausdrucksformen zu ermöglichen und gleichzeitig eine angemessene Vergütung für die Kulturschaffenden sicher zu stellen ... Insgesamt wurde das Urheberrecht in den vergangenen Jahrzehnten in manchen Bereichen in der Praxis mehr und mehr zu einem "Industrieschutzrecht" und diente immer weniger dem Schutze der Interessen der Kreativen. Deshalb ist es zentral, dass sich Veränderungen am Urheberrecht auch zu Gunsten der Kreativen auswirken. Deshalb ist es zentral, dass sich Veränderungen am Urheberrecht auch zu Gunsten der Kreativen auswirken. Es gelte die schöpferisch tätigen Urheberinnen und Urheber in den Mittelpunkt zu rücken und deren Verhandlungsposition gegenüber der Verwertungsindustrie - beispielsweise durch ein Urhebervertragsrecht oder einen Bestsellerparagraphen - zu stärken" (Sonja Ablinger, http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20120125_OTS0208/ablinger-urheberrecht-modernisieren-und-an-das-21-jahrhundert-anpassen, 17.06.2012)

 

Stellungnahme

Diesem Argument kann ich nur zustimmen. Wie bereits in meiner ersten Stellungnahme, kann ich mich nur wiederholt dazu äußern, dass es schwierig zu sein scheint, eine Balance zwischen den Interessen der - hier - Kreativen und den NutzerInnen zu finden. Wie sich Frau Ablinger jedoch die Versschärfung des Urhebervertragsrechtes bzw. des Bestsellerparagraphen genau vorstellt, kommt meiner Meinung in dem Artikel zu wenig hervor. Ich bin natürlich dafür, geistiges Eigentum und somit die Kreativen mehr zu unterstützen - aber dies wird ohne einer Modernisierung des Urheberrechts kaum realisierbar sein (wie auch im Artikel erkannt wurde). Die Frage stellt sich mir nur, ob es nun noch einen "Sinn" macht, die Urheberrechtsthematik dermaßen umzukrempeln zu versuchen. Es erweist sich meiner Meinung nach als schwierig, nach so langer Zeit, neue Regelungen zu finden, die für alle in Ordnung sind, und die dann auch schlussendlich wirklich zu einer Verbesserung führen.

 

Quellen:

 

 

 

 


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