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Aktualisiert: 2009.07.04, 00:01 | login | | |
Dienstag, 12. Mai 2009
Milena.Riegler.Uni-Sbg, , 10:52h
(last modified: 2009.06.16, 18:09) Im folgenden Beitrag will ich einen kurzen Überblick über die Diskussion zum Thema gesundheitsgefährdender Mobilfunk geben und die verschiedenen Standpunkte kurz darstellen. Abschließend möchte ich meine Ansichten zu dem Thema in ein paar Zeilen formulieren. Einer der wichtigsten Vertreter der Seite ´Mobilfunk ist nicht gesundheitsgefährdend´ ist der Wissenschaftliche Beirat Funk (WBF). Schon in einem 2006 abgehaltenen Expertenforum schließen Vertreter aus Wissenschaft und Medizin eine Gefährdung der Gesundheit durch Mobilfunk aus. Im Zuge dieses Forums wurden mehrere Studien, die im Zeitraum zwischen Juli 2005 und Oktober 2006 publiziert wurden, analysiert. Der WBF kommt bei dieser Analyse zum Schluss, dass bei Einhaltung der Grenzwerte weder eine Beeinträchtigung der Hirnstromaktivität, der allgemeinen Befindlichkeit, noch des Schlafes festgestellt werden kann. Was ´Mobilfunk und Tumorentwicklung´ betrifft, lässt sich laut WBF auch kein eindeutiger Zusammenhang feststellen. Diesem Aspekt will der WBF aber auch in Zukunft besondere Aufmerksamkeit schenken, da man zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel über Langzeitwirkungen sagen kann (vgl. WBF 2006: 1ff.). Auch das WBF Expertenforum 2008 kommt nach Durchsicht verschiedener Studien wieder zum selben Ergebnis. Es gebe keine Beweise, dass bei Einhaltung der Grenzwerte eine gesundheitliche Gefährdung im Umgang mit Mobilfunk bestehe, so Univ.-Prof. Dr. Norbert Vana, der Vorsitzende des WBF (vgl. Medical Tribune 2008: o.S.). Weiters spricht der WBF bei dieser Gelegenheit die Rolle der Medien, was dieses Thema betrifft, an. Vieles, was in den Medien verbreitet werde, basiere nicht auf wissenschaftlichen Forschungen und schüre so nur die Besorgnis der Bürger (ebd.). Auch die Studien, die zwischen Feber 2008 und Jänner 2009 durchgeführt wurden, brachten laut WBF keine anderen Ergebnisse. Betont wird jedoch bei allen Aussagen und Darstellungen des Beirats immer die Zeile "bei Einhaltung der Grenzwerte". Was nun die mögliche Schädlichkeit der Mobiltelefonie für Kinder betrifft, kann der WBF "nach heutigem Stand der Wissenschaft" keine klaren Aussagen machen, da mit Untersuchungen auf diesem Gebiet erst kürzlich begonnen wurde und weil Studien mit Kindern und Jugendlichen in vielen Staaten aus ethnischen Gründen verboten sind. (WBF 2008: o.S.) Nun aber zur anderen Seite der Thematik: Auch nach Veröffentlichung der oben erwähnten Expertenforen des WBF gibt es noch immer Skeptiker, die Mobilfunk als keinesfalls so harmlos wie vom WBF dargestellt, einschätzen. So auch die Wiener Ärztekammer. Sie bleibt besorgt, was mögliche Langzeitschäden betrifft. Laut Wiener Ärztekammer liegen auch Langzeitstudien vor, die aussagen, dass bei Menschen , die schon mehr als zehn Jahre ein Mobiltelefon benützen, das Risiko, an einem Hirntumor zu erkranken, um bis zu 200 Prozent höher ist (vgl. Medical Tribune 2008: o.S.). Weiters soll man herausgefunden haben, dass GSM-Telefonie Auswirkunge auf die intelektuellen Fähigkeiten eines Menschen haben kann (ebd.). Die Wiener Ärztekammer sieht große medizinische Probleme für die Bevölkerung, sollten sich diese Daten erhärten, auch weil durch mobiles Internet und mobiles Fernsehen neben dem Kopf praktisch der ganze Körper von der Strahlung betroffen ist (ebd.). Aufgrund dieser Erkenntnisse wurden zehn Regeln für den Umgang mit Handys verfasst, die unter anderem beinhalten, so kurz wie möglich zu telefonieren, wenn möglich dann übers Festnetz, das Handy nicht in die Hosentasche zu stecken und es prinzipiell so weit wie möglich weg vom Körper zu halten (ebd.). Auch Dr.-med. univ. Gerd Oberfeld sieht aufgrund diverser Befunde eine Vorsorge als zwingend erforderlich. Er legt in seinem Paper verschiedene Befunde dar. Laut mehreren Studien soll Mobilfunkstrahlung die DNA und die Nervenzellen schädigen. Weiters sollen UMTS-Signale das Hirn stören können und es können Schwindel, Nervosität und Aufmerksamkeitsverlust auftreten (vgl. Oberfeld 2002: 1f.). Auch legt Oberfeld (2002: 2) dar, dass Handynutzung das Hirntumorrisiko erhöhen kann und GSM-Mobilfunksender auch mit Gesundheitsstörungen von Nachbarn in Verbindung gebracht werden können. Diesen Aspekt der ´allgegenwärtigen Bestrahlung´ spricht auch das WBF (2006: 3) an, geht aber davon aus, das hier noch alles im grünen Bereich liegt. Es scheint für die Bevölkerung wirklich immer schwieriger zu werden, sich eine klare Meinung zu dem Thema zu bilden oder einer der beiden dargestellten Seiten voll zu vertrauen, denn beide haben nachvollziehbare Argumente. Ein weiteres Problem sind Boulevard-Medien, die ja schon von vornherein dazu neigen, alles etwas aufzupauschen. Das schürt nur die Besorgnis und Angst der Bevölkerung. Das größte Problem bei diesem Thema ist aber, so denke ich, dass man sich über die Langzeitwirkungen von Mobilfunk einfach nicht sicher sein kann, da keine oder nur wenige Ergebnisse von Langzeitstudien vorliegen. Was man im Endeffekt tun kann und auch tun sollte, ist bewusst mit Mobilfunkgeräten umzugehen. Hier sind die zehn Tipps der Ärtzekammer sicher eine gute Hilfe. Ich denke damit kann man das Risiko einer Gesundheitsgefährdung doch eher gering halten. Eines ist jedoch klar: Ganz entkommen können wir den Funkwellen sowieso nicht mehr. Quellen: Medical Tribune 19/2008 online unter: http://www.medical-tribune.at/dynasite.cfm?dssid=4170&dsmid=91456&dspaid=696254 Oberfeld, Gerd (2002): Gesundheit und Mobilfunk-Notwendigkeit zur Vorsorge. Online unter: http://www.salzburg.gv.at/gesundheit_und_mobilfunk_-_notwendigkeit_zur_vorsorge_ober_.pdf WBF (2006): Keine Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunk. Online unter: http://www.bmvit.gv.at/telekommunikation/funk/mobiltelefonie/downloads/wbfgesundheit2006.pdf WBF (2008): Mobilfunk und Gesundheit. Online unter: http://www.wbf.or.at/mobilfunk/ WBF (2009): Keine Gesundheitsgefährdung wegen Mobilfunk. Online unter: http://www.vol.at/news/tp:vol:gesundheit/artikel/keine-gesundheitsgefaehrdung-wegen-mobilfunk/cn/apa-114885212
Manuel.Kropfmueller.Uni-Linz,
Sonntag, 24. Mai 2009, 17:27
hallo Milena!Sehr interessanter Beitrag von dir. Auch ich habe mich mit Strahlungen auseinandergesetzt im Speziellen mit der Frage: "Wie kann man sich davor schützen?"Mehr dazu findest du in meinem Beitrag unter http://collabor.idv.edu/0555144/stories/26930/
lgmanuel ... commentlink ... comment |
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Das ist ein Zitat von 50 Cent aka Curtis Jackson. Nun... by Lukas.Gellert.Uni-Sbg (2009.07.04, 00:01) Dein Artikel ist ...
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