Schlüsseltechnologien |
|
Aktualisiert: 2009.07.04, 00:01 | login | | |
Dienstag, 16. Juni 2009
Milena.Riegler.Uni-Sbg, , 19:28h
(last modified: 2009.06.16, 19:28) Im folgenden Beitrag möchte ich auf Onlinepresseagenturen, das heißt auf die Nachrichtenvermittlung übers Internet eingehen und herausarbeiten, ob oder besser in wie weit sie eine existenzbedrohende Gefahr für Printmedien darstellen. Dazu nehme ich Now Public als Beispiel einer dieser Onlinepresseagenturen, der ersten überhaupt, gehe auf seine Arbeitsweise ein und auf zwei wichtige Ideen im Zusammenhang mit solchen Presseagenturen. Danach möchte ich auf die Thematik der "sterbenden Printmedien" eingehen. Hierzu habe ich einen guten Artikel gefunden, der mir als Grundlage dient und den ihr weiter unten natürlich auch verlinkt findet. "Now Public is a user-generated social news site" (http://en.wikipedia.org/wiki/NowPublic). Now Public wurde im Jahr 2005 von Michael Tippett, Leonard Brody und Michael Meyers in Vancouver, Kanada gegründet. 2009 wurde die Site sogar für einen Emmy in Advanced Technology nominiert. (vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/NowPublic) Ein Schlagwort, dass eng mit der Idee von Now Public verbunden ist, ist der "citizen journalism" oder "Bürgerjournalismus". Auch die Termini "public" oder "participatory journalism" meinen dasselbe. Hier spielen Bürger, die keine professionellen JournalistInnen sind, eine wichtige Rolle beim Zusammentragen, Aufbereiten und Bewerten von Information. (http://en.wikipedia.org/wiki/Citizen_journalism) Genau hier taucht also auch wieder die Idee der "wisdom of the crowd" auf, die ja im Web 2.0 und im Web 3.0 von großer Bedeutung ist. Laut Terry Flew (zit. nach http://en.wikipedia.org/wiki/Citizen_journalism) sind drei Dinge für das Funktionieren von "citizen Journalism" ausschalggebend: "open publishing, collaborative editing and distributed content." Ein zweites Schlagwort, dass in Verbindung mit Now Public und Web 2.0 überhaupt aufgekommen ist, ist "Crowdsourcing". "Crowdsourcing" bedeutet, dass eine Aufgabe, die normalerweise von einer oder wenigen dafür ausgebildeten Personen erledigt wird, durch Web 2.0 nun von einer großen Gruppe von Menschen,die nicht dafür ausgebildet sein müssen, ausgeführt werden kann.(vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/Crowdsourcing) In Verbindung mit Now Public bedeutet das, wie bereits erwähnt, dass eine Gruppe von Bürgern gemeinsam und nicht ein profesioneller Journalist oder eine profesionelle Journalistin Neuigkeiten aufbereitet und verarbeitet. Weiters kann man auf der Now Public Site auch Kommentare zu den jeweiligen Artikeln verfassen und Videos sowie Fotos, die von den Mitgliedern der "Now Public Global Community" verfasst wurden, ansehen. (http://www.nowpublic.com/) Hier ein kurzes Video, in dem sich Now Public selbst beschreibt. Betrachtet man nun die Idee und das Funktionieren von Now Public als ja nur eine Onlineagentur ihrer Art, so stellt sich doch die Frage: Wird es in Zukunft noch Printjournalismus und Zeitungen geben, so wie wir sie kennen? Immerhin sind Tageszeitungen schon längst nicht mehr die aktuellsten Medien. Die Artikel auf Now Public zum Beispiel können permanent upgedatet werden. Und wenn die Bürger selbst Nachrichten verbreiten können, brauchen wir dann überhaupt noch so viele profesionelle JournalistInnen? Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und beinahe der ganzen Welt schreitet das Zeitungssterben unaufhaltsam voran. Diese Entwicklung stellt den "Stellenwert des [Print] Journalismus mittlerweile ernsthaft in Frage". (Weichert/Kramp 2009: o. S.) So meint zum Beispiel Steve Ballmer, Geschäftsführer von Microsoft, dass es "schon in zehn Jahren keine Printmedien mehr geben werde, weil die ganze Medienwelt umgekrempelt werde". (Ballmer 2008: o. S., zit. nach Weichter/Kramp 2009: o. S.) Laut Ballmer wird es Zeitungen und Magazine bald nur mehr in elektronischer Form, im Internet, geben. Und mit diesen Ansichten steht Ballmer nicht alleine. Während China und Indien derzeit noch die höchsten Gesamtauflagen weltweit haben und sich dort das "traditionelle Zeitungsgeschäft für Verlage noch lohnt", scheinen die Printmedien in den USA und Europa zum "Auslaufmodell" zu werden. (Weichert/Kramp 2009: o.S.) Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass seit Barack Obama, der "Blackberry Präsident", im Amt ist und viele seiner Auftritte über das Internet abwickelt, die Printmedien in den USA noch tiefer in der Krise sind. Auch weil sich vor allem junge Leute eher über das Internet informieren, als eine Zeitung zu lesen. Ähnliche Entwicklungen zeichnen sich auch in Europa ab. Nun stellt sich die Frage, was passiert, wenn Qualitätzszeitungen verschwinden. Muss der Staat die Presse retten? Einige Politiker wie Nicolas Sarkozy haben sich schon für eine Hilfe für Zeitungen ausgesprochen. (vgl. Weichert/Kramp 2009: o. S.) Auch helfen Stiftungen den Qualitätszeitungen, um die es hierbei meist geht, bei der Finanzierung. Weiters wird über ein öffentlich-rechtliches Modell diskutiert, um den Qualitätszeitungen zu helfen, die ja auch eine "öffentlich-rechtliche Aufgabe" haben. (Alan Rusbridger o. J.: o.S., zit. nach Weichert/Kramp 2009: o. S.) Zusammenfassend kann aber gesagt werden, dass Printjournalismus, will er denn überleben, auf Qualität setzen muss und sich nicht davor scheuen darf, mit Online-Diensten zu kooperieren, um den bestmöglichen Journalismus hervorzubringen. Hier der Artikel, den ich auch als Quelle benutzt habe, noch einmal zum genaueren Nachlesen. Analysiert man nun die dargestellten Vorgänge und Meinungen, so scheint es doch realistisch, wenn auch, wie ich denke, traurig, dass es in absehbarer Zukunft keine Zeitungen mehr geben wird. Natürlich hat das Internet, was Aktualität und Mitgestaltungsmöglichkeiten (siehe Now Public) betrifft, große Vorteile, aber ich könnte mir eine Welt ganz ohne Zeitungen nicht vorstellen. Quellen: Weichter, Stephan/Kramp, Leif (2009): Das grosse Zeitungssterben. Krise und Chance der Publizistk. Online im Internet unter: http://www.medienheft.ch/politik/bibliothek/p09_KrampWeichert_01.html http://en.wikipedia.org/wiki/NowPublic http://en.wikipedia.org/wiki/Citizen_journalism http://en.wikipedia.org/wiki/Crowdsourcing alle Quellen zuletzt abgerufen am 16.06. 2009
Katrin.Fleischmann.Uni-Sbg,
Donnerstag, 18. Juni 2009, 08:55
Unvorstellbar
Auch ich kann es mir nicht vorstellen: Die Welt ohne Zeitung, aber anscheinend wird sie tatsächlich kommen. Da bangt man auch ein wenig um seine Zukunft als Journalist. Falls es dich interessiert: In meinem Blog gehe ich auf die Seite Twitter.com ein und warum sie ihre Wartungsarbeiten auf Bitten der USA verschieben musste. LG Kati ... commentlink ... comment
philip.sinner.Uni-Sbg,
Donnerstag, 25. Juni 2009, 15:13
Zeitungssterben
Ich habe mit sehr viel Interesse Deinen Beitrag über Now Public gelesen, zum einen, da ich seit Jahren ein begeisterter (Print) Zeitungsleser bin und zum anderen, da ich selbst bei einem Verlag arbeite. Der Beitrag befasst sich meiner Meinung nach mit vielen interessanten Aspekten, ist aber insgesamt nur sehr einseitig und beleuchtet nicht die Chancen und Möglichkeiten, die Zeitungen ebenfalls zur Verfügung stehen. Unstrittig ist, dass sich eine tiefgreifende Veränderung in der Medienlandschaft vollzieht. Richtig ist auch, dass viele Zeitungen Leser verlieren und die Auflagen sinken. Das ist aber bei Weitem nicht überall so. Für schnelle, reine Nachrichten steht das Internet zur Verfügung, ebenfalls auch die Homepages von Zeitungen. Wirklich fundierte Zusammenhänge, Hintergründe und seriös recherchierte Fakten, das muss in Zukunft umso mehr die Domäne der Qualitätsblätter sein. Eigene Themen finden, ausarbeiten und den Menschen ein ansprechendes Produkt zur Verfügung stellen - so ist der Tenor unter den Zeitungsmachern. Dass dieses Konzept sehr wohl aufgehen kann zeigt das Beispiel der deutschen Wochenzeitung Die Zeit, die Konsequent auf diese Karte setzt und seit Jahren steigende Auflagen- und Leserzahlen vorzuweisen hat. Weiters, und damit befasst sich unter anderem auch mein Beitrag zu Aufgabe 7, sind viele neue Internetmedien, wie z. B. Twitter, auf die klassischen Medien angewiesen, die die erhaltenen Informationen weitertragen. Dazu aber mehr in meinem Beitrag. Ich erwarte in 10 Jahren sicherlich eine andere Welt als heute, aber keine ohne Zeitungen. ... commentlink ... comment
sabine.lindorfer.Uni-Linz,
Montag, 29. Juni 2009, 20:29
für mich noch nicht denkbar...
auch ich finde deinen Artikel sehr interessant. Für mich wäre der Wegfall einer Tageszeitung oder Printmedien im Gesamten nicht vorstellbar. Anstatt der Zeitung am Frühstückstisch sitzt jeder am Computer und surft im Internet? Wenn ich im Warteraum meines Zahnarztes sitze gibt es für jeden ein Internet? ... ich denke, dass es viele Bereiche gibt, wo die Zeitung einfach nicht wegzudenken ist. Jedoch wird es mit Sicherheit ein Umdenken geben wenn es um die Generierung von raschen Informationen geht. Auch die Verlage versuchen das Publikum zu halten bzw. Jugendlichen ihre Bücher und Zeitschriften schmackhaft zu machen. Ob das neueste Buch über Facebook bzw. die in Kürze erscheinende Lektüre über Twitter Kassenschlager werden, wird sich erst zeigen. Mehr dazu in meinem Blog. ... commentlink ... comment
sebastian tober.Uni-Linz,
Dienstag, 30. Juni 2009, 18:57
Interessant, aber....
ich würde in diesem Zusammenhang Zeitungen eher nicht als Auslaufmodell sehen, zumindest wie meine Kollegen auch, nicht in den nächsten 10 Jahren.
Meine Meinung zu diesem Thema ist wohl eher, dass das Modell der Printmedien momentan auch durch die Onlineauftritte diverser Zeitungen unterstützt wird. In der Hinsicht, dass Tageszeitungen nicht so aktuell sind, wie Online-News, die jederzeit aktualisiert und abgeändert werden können hast du ja bereits hingewiesen, jedoch denke ich auch, dass die breite Masse (wie in Österreich beispielsweise) aus Menschen besteht, die das Internet nicht ständig nutzen können oder wollen und daher auch auf Printmedien angewiesen sind.
Darüber hinaus stellt sich für mich die Frage (wie du auch richtig angedeutet hast), wohin geht das ganze in Hinsicht auf den klassischen Journalismus, und was bewegt leute dazu, für andere Onlineartikel zu verfassen und zu posten? Mein Beitrag beschäftigt sich zwar mit den Beweggründen für die Mitarbeit an Open-Source-Software, jedoch überschneidet sich dieses (wie auch von dir bereits im Comment auf meinem Beitrag erwähnt) zum Teil mit deiner Thematik.
Also mein Fazit bezüglich deines durchaus interessanten Themas ist, wie ein Kollege bereits in einem Kommentar zuvor erwähnt hat, dass die Welt der Printmedien sicherlich anders ausschauen wird, jedoch denke ich, dass sich das ganze eher in eine Richtung Kombination aus Print- und Onlinemedien entwickeln wird. ... commentlink ... comment
romana.haider.Uni-Linz,
Mittwoch, 1. Juli 2009, 21:27
Dein Artikel ist ...
... sehr interessant. Auch ich bekomme in meinem Umfeld mit, dass viele Leute nicht mehr die Zeitung lesen, sondern auf Grund der Aktualität und außerdem der sofortigen Verfügbarkeit von Detail-Informationen bzw. erweiterten Infos zu Berichten, die Nachrichtenvermittlung aus das Internet bevorzugen. Was mich anbelangt, kann ich es mir ohne Printmedien nicht vorstellen, da ich es auch genieße, dass ich Nachrichten lesen kann, ohne den PC einzuschalten. Generell glaube ich auch, dass die Printmedien nicht gänzlich ausgeschaltet werden können. In meinem Beitrag, worin es um Enterprise 2.0 geht, habe ich ein Beispiel angeführt, welches verdeutlicht, wie Unternehmen die "Soziale Software" nutzen können, um mit Kunden in Kontakt zu treten und so rascher zu reagieren. Diese offene Kommunikation nützt einem Unternehmen mehr als wenn diese eine Presseaussendung an Printmedien für den Druck geschickt hätten. Das ist sicherlich für Unternehmen in Zukunft wesentlich, sich durch neue Technologien selbst mit den Menschen in Kontakt zu treten bzw. Informationen vom Unternehmen nicht über Zeitungen, sondern durch eigene Ausschreibungen mitzuteilen. ... commentlink
Lukas.Gellert.Uni-Sbg,
Samstag, 4. Juli 2009, 00:01
Get rich or die tryin´
Das ist ein Zitat von 50 Cent aka Curtis Jackson. Nun dürfte er relativ wenig mit der Entwicklung im Bereich der Printmedien zu tun haben, auch wenn er in solchen ab und an präsent ist. Der Konsens des Zitats beziehe ich aber hier auf Folgendes: Wie Philip weiter oben schon erwähnte ist DIE ZEIT eine gut, auch oder vor allem im wirtschaftlichen Bereich, funktionierende Zeitung. Der Grund dürfte m.E. folgender sein: Quality wins. Und das gilt es zu beizubehalten. Bis man eben reich und erfolgreich damit ist. Oder eben stirbt. Und so lange es noch irgendwie geht, sehe ich das alles noch im Rahmen. Die SZ schickt Mitarbeiter vorzeitig in den Ruhestand. OK. Vielleicht tut sie das nur aus Panik. Aus der Angst vor dem großen Schlag, dem Point of no return. Solange Menschen lesen können, behaupte ich, werden Zeitungen funktionieren. AUs Umweltschutzgründen werden sie vielleicht irgendwann nicht mehr auf Papier erscheinen sondern auf elektronischen Lesewerken. Wer weiss. Und sie werden sich spezifizieren müssen. Nicht jede Zeitung wird so allumfassend sein, sie werden Schwerpunkte setzen müssen. Nun ja, mein Blogeintrag hat mit Problemen zu tun, die noch vor dem etwaigen Verschwinden der Printmedien auftreten: Der Möglichkeit der freien Meinungsäußerung. ... commentlink ... comment |
Menu
Suche
Aktuelle Kommentare
Get rich or die tryin´
Das ist ein Zitat von 50 Cent aka Curtis Jackson. Nun... by Lukas.Gellert.Uni-Sbg (2009.07.04, 00:01) Dein Artikel ist ...
... sehr interessant. Auch ich bekomme in meinem Umfeld... by romana.haider.Uni-Linz (2009.07.01, 21:27) Interessant, aber....
ich würde in diesem Zusammenhang Zeitungen eher... by sebastian tober.Uni-Linz (2009.06.30, 18:57) für mich noch nicht...
auch ich finde deinen Artikel sehr interessant. Für... by sabine.lindorfer.Uni-Linz (2009.06.29, 20:29) Zeitungssterben
Ich habe mit sehr viel Interesse Deinen Beitrag über... by philip.sinner.Uni-Sbg (2009.06.25, 15:13) |
nach oben | startseite | kategorien | |