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Aktualisiert: 2009.07.05, 15:45 | login | | |
Freitag, 3. Juli 2009
Josef.Schopf.Uni-Sbg, topic: Aufgaben, 16:21h
(last modified: 2009.07.03, 19:50) Im Rahmen von Aufgabe 7 die sich mit dem Überbegriff Infotopia beschäftigen soll, habe ich mich dazu entschieden dem Programm Google Earth etwas genauer auf die Finger zu schauen. Genauer gesagt möchte ich mich mit den vielleicht oft ungeachteten Problemen beschäftigen, die durch die zentimetergenaue Beobachtung des Auges aus dem All entstehen können.
Das erste Problem dass die Anwendung mit sich bringt ist das ins-Web-stellen von Google Earth Luftbildern. Die Rechte an diesen Bildern liegen nämlich nicht bei Google selbst, sondern bei kleinen Unternehmen, die Millionen für die Luftaufnahmen gezahlt haben. Google ist nur der Lizenznehmer dieser Bilder und darf daher nicht darüber entscheiden ob Privatpersonen, diese Bilder verwenden dürfen oder nicht.
Und darin liegt der Hund begraben. Wenn man bei der Hilfsanwendung des Programmes die Antwort auf die Frage "Darf ich Bilder im Web verwenden" sucht, stößt man auf folgendes:
"Wir freuen uns, dass Sie Google Earth noch stärker in Ihre Online-Welt integrieren möchten. Sie persönlich dürfen ein Bild aus der Anwendung verwenden (beispielsweise auf Ihrer Website, in einem Blog oder einem Word-Dokument), solange Sie die Angaben zum Copyright und zur Bezugsquelle nicht entfernen."
Ich selbst würde bei dieser Formulierung annehmen, dass ich die Bilder verwenden darf, solange ich die Quelle dazuschreibe. Das dem nicht so ist, zeigt das Beispiel von Frau Walther die zwei, von ihr auf Google Earth gefundene, Bilder ihres eigenen Unternehmens in ihren Blog gestellt hat. Geklagt wurde in diesem Fall von der Firma, die die Fotos wirklich geschossen hat und trotz der "unglücklichen" Formulierung von Google hat das Landesgericht Hamburg die Klage anerkannt und Frau Walther zu einer Strafe von 1.400 € verdonnert. (Q1)
Ein weiteres Problem von Google Earth möchte ich mit einem anderen Beispiel aufzeigen. Eine kriminelle Bande hat in England mit Hilfe von Google Earth Teiche leergefischt. Die Täter konnten mit Google Earth in die Gärten der Fischzüchter gucken und bekamen so einen besseren Überblick über die Lage und konnten ihr Verbrechen mit der Google-Anwendung gut planen. Manche der Teiche waren von zwei Meter hohen Zäunen umgeben und weit von der Straße entfernt. Nur gegen Google Earth ist jeder Zaun der Welt machtlos. (Q2)
Das Programm sorgt aber auch für so manchen kuriosen Fund und hat sich neben seinem ursprünglich gedachten Nutzen auch noch anderweitig als nützlich erwiesen. So wurde entdeckt, dass ein, bereits 1979 in Belgien gebauter, Brunnen die Form eines Hakenkreuzes besaß, was den Bewohnern des Ortes zuvor noch nie aufgefallen ist. Daraufhin ist vor ein paar Jahren der Umbau des Brunnens beschlossen worden. (Q3)
(Q5) Ein ebenso "seltsamer" Fund wurde in Südkalifornien getätigt. Dort wurde ein Gebäude in Hakenkreuzform gefunden. Besonders interessant an der Geschichte ist, dass dieses Gebäude eine Baracke im Besitz der US Navy ist. Errichtet wurde das Gebäude vor 40 Jahren und warum die fragwürdige Bauform keinem aufgefallen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf alle Fälle hat es Google Earth benötigt, um das Bauwerk zu verändern. Nachdem die Navy auf diese Tatsache hingewiesen wurde, hat sie sich dafür entschieden $ 600.000 in die Renovierung und Umformung der Baracke zu stecken. (Q4)
Nun wieder zu den Kritikpunkten von Google Earth. Nachdem sich im Zuge der Untersuchungen des Terroranschlags im November 2008 in Mumbai herausstellte, dass die Täter Google Earth zur Umsetzung ihrer Tat genutzt haben, sind Rufe laut geworden, dass Google durch dieses Programm Terroristen bei geplanten Attentaten hilft. (Q7) die "Guten" reisen mit Google Earth um die Welt, die "Bösen" nutzen es, um potentielle Angriffsziele zu studieren
Die Mitarbeiter von Google wehren sich aber gegen solche Anschuldigungen. Sie sind der Meinung, dass der Nutzen des Programmes dem Missbrauch bei weitem überwiege und dass wenn man Google Earth verurteilen will, man eigentlich jegliche technische Entwicklung kritisieren sollte, da "Auch Autos und Handys Waffen darstellen können".
Ein letzter Kritikpunkt ist die Macht, die Google mittlerweile mit all seinen Programmen erworben hat. Manche Menschen fragen sich schon, was passieren wird, wenn Google böse wird. Viele befürchten, dass wir in Zukunft nur mehr das sehen können, was Google will das wir sehen. Und so unnachvollziehbar sind diese Überlegungen meiner Meinung nach nicht. Wenn jeder Mensch seine Reisen in einigen Jahren nicht ohne einen Blick auf Google Earth und Google Maps plant, dann steigt die Macht von Google fast schon ins Unermessliche.
Dabei stellt sich meiner Meinung nach auch die Frage, was passiert, wenn Google plötzlich anfängt Geld von Hotels, Schwimmbädern, Vergnügungsparks, Stadien und ähnlichen "Etablisments" zu verlangen nur damit diese auf Google Earth und Google Maps erscheinen? Was passiert, wenn man bei der Google-Suche nur mehr Flüge von Fluglinien findet, die Geld an Google zahlen? (Q8) Solche und ähnliche Fragen kann man sich zu tausenden stellen. Aber eines ist meiner Meinung nach klar: Je mehr Angebote von Google auf den Markt kommen und je mehr wir diese nützen, desto abhängiger werden wir von der Suchmaschine die mehr als 80 % der weltweiten Suchanfragen bearbeitet.
Quellen: Q1: Aus-der-Luftgucker tappen in die Abmahnfalle. http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,538423,00.html (2. Juli 2009) Q2: Fischteiche mit Hilfe von Google Earth gepflündert. http://computer.t-online.de/c/19/25/29/98/19252998.html (2. Juli 2009) Q3: Wegen Google Earth: Belgischer Brunnen wird umgebaut. http://www.viviano.de/ak/News-Kurios/google-earth-1973.shtml (3. Juli 2009) Q4: Navy to alter swastika-shaped barracks. http://www.msnbc.msn.com/id/20996515/ (3. Juli 2009) Q5: http://www.seekxl.de/blog/images/hakenkreuzgebaeude.jpg (3. Juli 2009) Q6: "Auch Autos und Handys können Waffen sein". http://derstandard.at/fs/o1233309309883/Google-Earth-und-Terror--Auch-Autos-und-Handys-koennen-Waffen-sein (3. Juli 2009) Q7: http://images.derstandard.at/t/12/2009/01/31/1233313932659.jpg (3. Juli 2009) Q8: Wenn Google böse wird. http://www.community-manager.info/wenn-google-bose-wird (3. Juli 2009)
romana.haider.Uni-Linz,
Samstag, 4. Juli 2009, 00:01
Ich habe ...
Deinen Beitrag sehr interessant gefunden, vor allem weil ich noch sehr wenig mit Google Earth konfrontiert worden bin und somit viele INfos erhalten habe. Ziemlich verwirrend finde ich das von Dir angeführte Zitat über Verwenden von Bildern im Internet. Auch ich hätte das missverstanden und es war mir nicht klar, dass ich das Bild NICHT einfach so verwenden dürfte. Ich würde es als sinnvoll erachten, die Formulierung zu ändern, damit es auch verständlich ist. Google hat schon eine Machtstellung und ich denke, das wird sich sobald nicht ändern. ... commentlink ... comment |
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Deinen Beitrag sehr interessant gefunden, vor allem... by romana.haider.Uni-Linz (2009.07.04, 00:01) Interessanter Test
Hi Joe, interessanter Test, da hast ja so gut wie jedes... by Katrin.Fleischmann.Uni-Sbg (2009.03.30, 09:45) |
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