Richtung Cloud Computing

Janina.Skibba.Uni-Sbg, 17. März 2011, 19:34

Die Dokumentation „Richtung 2000 – Vorschau auf die Welt von morgen“ aus dem Jahr 1972 thematisiert zahlreiche Aspekte, welche in unserer Gesellschaft nach wie vor von hoher Relevanz sind (zB Umweltschutz, alternative Energiequellen, die Einführung des Elektroautos etc.). Ein zentraler Aspekt der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien, welcher zunehmend an Bedeutung gewinnt, bleibt jedoch außen vor: Jener des Cloud Computings und dem dadurch möglich gewordenen kollaborativen, dezentralen Lösen von Problemen. Während in der Dokumentation davon ausgegangen wird, dass Speicher- und Rechenprozesse in zentralen Rechenzentren stattfinden, werden derartige Aufgaben im 21. Jahrhundert mehr und mehr in die Cloud verlagert.

 

Was ist Cloud Computing?

Cloud Computing

Allgemein wird unter Cloud Computing die Bereitstellungen von Anwendungen über web-basierte Dienste verstanden. Diese können in Form von Infrastruktur (zB Speicherplatz) oder Diensten (zB als Software) zur Verfügung gestellt werden. Anwendungen in der Cloud sind je nach Anforderung dynamisch skalier- und erweiterbar (vgl. Baun et. al. 2001: 1f.).

 

Eine sehr illustrative Einführung in das Thema bietet folgendes Video:

 




 

Arten des Cloud Computings

Generell kann zwischen drei Arten des Cloud Computings unterschieden werden (vgl. BITKOM 2009: 24-28): 

Infrastructure as a Service (IaaS): In diesem Fall wird Infrastruktur über die Cloud zur Verfügung gestellt, zB in Form von Servern, Rechenleistung oder Speicherkapazität.

Platform as a Service (PaaS): Darunter wird die Bereitstellung von Diensten über das Internet verstanden, als Beispiel sind Datenbanken zu nennen.

Software as a Service (SaaS): Hier werden Applikationen über das Internet zur Verfügung gestellt und genutzt, zB GoogleDocs.

 

Zentrale Entwicklungen

Die Auslagerung von Informationen und Diensten in die Cloud wäre ohne folgende, zentrale Entwicklungen der Computer- und Netzwerktechnik nicht möglich geworden:

 

  • die stetige Steigerung der Rechenleistung
  • flächendeckende Verfügbarkeit hoher Bandbreiten
  • die Entwicklung von Virtualisierungstechnologien als Basis für Cloud Computing (vgl. ebd.)

 

Erfolgsfaktoren für Cloud Computing

Armbrust et. al. (2009: 4f.) nennen drei Erfolgsfaktoren, welche einen weiteren Siegeszug des Cloud Computing wahrscheinlich erscheinen lassen:

 

Die Illusion unendlicher Ressourcen:

Durch die flexiblen Erweiterungs- und Skalierungsmöglichkeiten erwecken Cloud-Anwendungen den Eindruck, über unendliche Ressourcen zu verfügen.

 

Geringe Einstiegskosten:

Die Auslagerung von Diensten in die Cloud verringert die Einstiegskosten für Unternehmen und Privatpersonen, da sich die Anschaffungskosten von Hard- und Software auf ein Minimum reduzieren.

 

Hohe Flexibilität:

Die Bezahlung von Leistungen in der Cloud erfolgt verbrauchsabhängig. Services und Leistungen können dementsprechend bedarfsgerecht skaliert und flexibel gekündigt werden.

 

Nachteile:

Zu den Nachteilen des Cloud Computing zählen Armbrust et. al (2009: 14-18) unter anderen folgende Aspekte:

 

  • eine 100%ige Verfügbarkeit des Service ist nicht zwangsläufig gewährleistet
  • die Migrationskosten beim Wechsel von Dienstleistern oder Service-Anbietern sind je nach Anbieter sehr hoch
  • die Sicherheit vertraulicher Daten ist nicht zwangsläufig gewährleistet
  • bei Performance-Spitzen können Ausfällen oder Störungen entstehen
  • durch die dezentrale Speicherung der Datenpakete sind Datenverluste möglich
  • Reputationsprobleme durch den Missbrauch einzelner Services können das Image der gesamten Cloud beeinträchtigen

 

Trotz der genannten Nachteile ist Cloud Computing eine wichtige Voraussetzung für kollaboratives und dezentralisiertes Arbeiten. Cloud-Anwendungen ermöglichen neue Problemlösungsansätze. Betrachtet man Dienste wie Hypios, brainR oder Shapeshifters.net, wird das enorme Potential derartiger Services offensichtlich. Gerade das Potential des gemeinsamen, dezentralisierten Lösens von Problemen wurde in der Dokumentation „Richtung 2000“ vollkommen außen vor gelassen. Grund dafür ist vermutlich die Tatsache, dass die aktive Beteiligung der User nach damaligem Wissenstand nicht vorhergesehen werden konnte.

 

Literatur:

Armbrust, Michael et. al. (2009): Above the Clouds. A Berkely View of Cloud Computing. Online unter http://www.eecs.berkeley.edu/Pubs/TechRpts/2009/EECS-2009-28.pdf (15.03.2011).

 

Baun, Christian et. al. (2010): Cloud Computing. Web-basierte dynamische IT-Services. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.

 

BITKOM (2009): Cloud Computing – Evolution in der Technik, Revolution im Business. BITKOM-Leitfaden. Online unter http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM-Leitfaden-CloudComputing_Web.pdf (15.03.2011).

1 comment :: Kommentieren

Connector

Magdalena.Lagetar.Uni-Sbg, 12. April 2011, 22:35

Dein Statement beschäftigt sich mit dem Connector Cloud Computing. Links zu den Statements anderer TeilnehmerInnen, die sich mit Cloud Computing beschäftigen findest du hier.

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