Studenten unterwegs

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Mittwoch, 17. Juni 2009

 

Alle tun es:

SPD Generalsekretär Hubertus Heil; Volker Beck, Spitzenpolitiker der Grünen; Hans – Jürgen Beerfeltz, Bundesgeschäftsführer der FDP; das Wahlkampfteam von Barack Obama; der CDU Fraktions- und Landesvorsitzende in Niedersachsen David McAllister; und die Schriftführerin des Bundestages Julia Klöckner – doch dieser Frau wurde das sogenannte twittern zum Verhängnis, da sie die Ergebnisse zur Wahl des Bundespräsidenten vor der öffentlichen Bekanntgabe auf http://twitter.com/ hatte, musste sie ihr Amt niederlegen.

Twitter.com ist ein Blog in einer Web 2.0 Manier, bei dem es eigentlich nur um eine Frage geht: Was machst du gerade?

Um diese Frage zu beantworten hat jeder Nutzer 140 Zeichen zur Verfügung - nicht mehr, somit soll eine zu ausführliche Beantwortung der Frage vermieden werden. Diese sogenannte Micro-Blogs können entweder via E-Mail, Instant Message oder das Handy eingeben werden. Anschließend sind sie chronologisch auf der Seite für alle Freunde des Benutzers zu lesen und können auch von anderen Menschen abonniert und via Mail, RSS oder SMS empfangen werden (vgl. Alby 2008: 113 f).

Durch diese kurzen Nachrichten sollen keine Diskussionen entfacht werden, vielmehr soll eine genaue Berichterstattung zustande kommen. Als Beispiel hierzu ist zu nennen, dass das Team von Obama während des Wahlkampfs alle Helfergruppen online, verschiedene Leute berichten gleichzeitig von Sportveranstaltungen oder rufen zu Demonstrationen auf.

Twitter begann als ein Forschungsprojekt der Firma Odeo und beruht auf der Idee von Jack Dorsey. Zu Beginn lief das Projekt lediglich in der eigenen Firma und sollte dazu beitragen mit allen Freunden zu jeder Zeit vernetzt zu sein, auch wenn diese noch so beschäftigt waren 2006 wurde Twitter eingespeist von der Firma Obvious und gewann im März 2007 den South by Southwest Award in der Kategorie Blogs.

Die Seite wurde populärer und seit dem 22. April 2008 gibt es auch eine japanische Version Mittlerweile wird auf der ganzen Welt gezwitschert.

Zur Zeit am meisten im Iran, da dort die Zeitungen nicht mehr neutral berichten. Durch Twitter.com haben die Iraner die Möglichkeit die Zensur zu umgehen und immer über das aktuelle Geschehen informiert zu werden. Zwar versucht die Regierung den Internetdienst zu schließen, dennoch gelingt es ihnen nicht ganz, da der Zuspruch zu groß ist. So können iranische Oppositionelle Proteste organisieren und Bilder verbreiten. Am Montag (15.6.2009) wollte Twitter den Dienst für 90 Minuten für Wartungsarbeiten schließen, wurde aber von der US-Regierung gebeten, dies zu verschieben. Twitter ging der Bitte nach und verschob die Arbeiten auf eine im Iran nachtschlafende Zeit. Der Grund liegt in der Wichtigkeit des Kommunikationsdienstes, die Twitter dort derzeit einnimmt. Laut der NZZ Online ist der Dienst zwar seit Montag offiziell gesperrt, jedoch finden technisch versierte Benutzer dennoch Möglichkeiten die Zensur zu umgehen. Außerdem, so NZZ Online weiter, ist

"Das Internet mit all seinen Möglichkeiten [...] im Iran immer noch Sache der Wohlhabenden, der Städter und der jungen Leute, eben der reformorientierten Schichten, aus denen die Anhängerschaft Moussavis stammt. Wer weniger Geld und Bildung hat und auf dem Land wohnt, hat in der Regel keinen Kontakt zu diesen neuen Medien und steht eher auf Seiten des amtierenden Präsidenten Mahmud Ahmadinejad ."

In Deutschland wird die Seite eher für Kurznachrichten mit hohem Informationswert genutzt. So ist seit einem halben Jahr die Seite Spiegel Online mit dem Webdienst vernetzt. Abonnenten können über twitter.com jederzeit die neuesten Nachrichten empfangen, die Spiegel Online veröffentlicht.

 

Quellen:

Alby, Tom (2009): Web 2.0: Konzepte, Anwendungen, Technologien. München: Hanser Verlag.

Die Online - Quellen findet ihr direkt verlinkt. Sie wurden jeweils am 17.6 zuletzt abgerufen. Sie bestehen aus den Seiten:

http://www.pbs.org/mediashift/2007/05/twitter-founders-thrive-on-micro-blogging-constraints137.html

http://blog.twitter.com/2007/03/we-won.html

http://blog.twitter.com/2008/04/twitter-for-japan.html

http://www.focus.de/politik/schlagzeilen?day=20090617&did=1081349

http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/twitter_iran_1.2751062.html

http://www.spiegel.de/dienste/0,1518,597402,00.html 

 

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Wahnsinn...

Irgendwie schon Wahnsinn, wie ein solcher Dienst wie Twitter sogar für die US-Regierung wichtig ist. In meinem Blog bin ich ein bisschen auf die Problematik des Mitteilungsdrangs vieler Menschen eingegangen, was sich derzeit auch bei Twitter widerspiegelt.

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Bericht auf RTL

Hallo!

Habe deinen Beitrag sehr interessant gefunden!

Ich habe gestern einen Bericht auf RTL zum Thema Twitter gesehen, wer aller twittert usw. Ist wirklich erstaunlich wie viele Menschen so ein starkes Mitteilungsbedürfnis haben. Die Reporter haben auch ein Experiment durchgeführt und die twitter-Nachrichten in der Fußgängerzone in Deutschland auf Tafeln geschrieben usw. Da stand dann drauf "habe heute zu Mittag Spaghetti gegessen" oder "werde mich jetzt mal niederlegen" drauf... natürlich hat das in der Fußgängerzone keinen interessiert diese Nachrichten *g*. Ich finde diesen Trend, jedem wissen zu lassen, was man gerade macht, fürchterlich. Teilweise fällt mir das bei facebook auch schon negativ auf, dass man bei seinem Status solche Messages eingeben kann, was man gerade tut. Ich empfinde das eher als nervig, ständig lesen zu müssen, wer gerade was macht. 

Was haltet ihr von twitter?

 

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Anmeldung bei Twitter

Hab mich jetzt extra wegen der LV bei Twitter angemeldet, nach nur 5 Minuten waren es schon 30 Leute, die mir jetzt folgen. Also die immer informiert werden, wenn ich etwas schreibw. Der Wahnsinn ist, dass ich keinen von ihnen kenne!

Ich denke, dass es (wie Sebastians Video gut zeigt) v.a. für Menschen, die ihr starkes Mitteilungsbedürfniss nicht normal befriedigen können, ein Forum bildet, um sich ausleben zu können.

 

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Zeigt das nicht gerade...

...wie viel Tiefgang das ganze hat? 30 Leute, die Dir folgen? oder 30 Leute, denen Du folgst? Denn wenn man sich bei Twitter anmeldet, dann folgt man bereits automatisch 20-30 Profilen, wie zum Beispiel dem von Al Gore, obwohl Du den auch kaum persönlich kennst.

 

Sollten tatsächlich Dir nach 5 Minuten 30 Leute folgen, dann zeigt das doch gerade, dass hier relativ wahllos gearbeitet wird. Denn, ich will Dir jetzt nicht nahe treten oder so, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Du in diesen 5 Minuten derart spektakuläre Dinge gezwitschert hast, dass diese Leute so begeistert sind!

 

In meinem Blog hab ich mich eher mit Twitter, dem Iran und den klassischen Medien auseinander gesetzt, vielleicht interessiert es Dich.

 

Wie gesagt, nichts persönliches :-)

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Danke für den Hinweis

das war tatsächlich ein Missverständnis. Dann warens nur acht Leute, was ich aber trotzdem recht viel finde dafür, dass ich noch überhaupt nichts "gezwischtert" habe! und ich die Leute auch nicht kenne bzw. vice versa.

Zu deinem 2. Hinweis. Twitter muss natürlich nicht (ist ja klar in der Demokratie). Aber ich vermute, dass ein wenig Druck schon ausgeübt wurde. Aber dies ist natürlich meine subjektive Meinung, da ich für das "muss" keine Belege habe.

Zum Thema allgemein gibt es zahlreiche Belege, die ich teilweise auch als Link hinterlegt habe. Aber man kann in sehr vielen Zeitungen etwas darüber finden.

Ach ja, ich nem das natürlich nicht persönlich. Waren ja berechtigte Kommentare.

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Super Beitrag

Habe mir auch schon überlegt das Thema aufzugreifen, da es derzeit ein Wahnsinn ist, was mit twitter in Verbindung mit den Problemen im Iran passiert. Aber deinem Beitrag ist nix hinzuzufügen, habe mich dann doch eher auf das Thema Online-PR mit twitter gestürzt.

Zurück zum Thema: Faszinierend, welche Möglichkeiten sich durch den Mikrobloggingdienst twitter und die Schnelligkeit, mit der sich die Nachrichten verbreiten, eröffnen. Wenn es das Web 2.0 und die Nachrichtenberichterstattung darüber nicht gäbe, wäre einiges von den Vorgängen im Iran nicht zu uns durchgedrungen - dank der Zensur. Die Medien dürften Bilder von den Ausschreitungen und Demonstrationen teilweise gar nicht zeigen. Dank twitter wird es sozusagen live zu uns gesendet. Ein anderes Beispiel war die Flugzeugnotlandung im Hudson-River. twitter war die erste Seite bzw. das erste Medium, wo eine Meldung darüber aufgetaucht ist. Ist ja auch einfach: ein Twitpic mit dem iPhone machen, schnell was schreiben und ab damit ins Internet. Bin sehr gespannt, wie sich twitter entwickeln wird und inwieweit zu noch mehr Einfluss gelangt.

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Titel und Text

MUSS Twitter die Wartungsarbeiten verschieben oder wurde man von der US-Regierung darum gebeten? Das ist ja in einem demokratischen System ein gewisser Unterschied...

Gibt es für den letzten Abschnitt auch Belege? Dass es hauptsächlich um Messages mit hohem Informationsgehalt geht? Ich habe mich auch mal bei Twitter angemeldet, und es kamen die erwarteten Tweets, die sich um Nonsens, "mal Pippi" und ähnlichs drehten, also eher das, was der Kollege Bauer dokumentiert hat.

In meinem Blog gibt es zu diesem Aspekt ein recht amüsantes, aber meiner Meinung nach sehr tief gehendes, Video von Sixtus und Lobo der 3sat-Sendung "neues", die über den Tiefgang von Twitter debattieren: Unbedingt sehenswert!

Außerdem gibt es Informationen, unter anderem von Claus Kleber, über die Probleme,vor die Twitter, Youtube und Co die klassischen Medien stellen.

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Hinweis...

ich finde deinen Artikel sehr interessant... aber zuerst ein Hinweis: du hast da manchmal "Iraker" bzw. "irakische Oppositionelle" in deinen Wortlaut reingebracht. Ich denke, das müsste "Iraner" bzw. "iranische" heißen...;-)

Nun nochmals zu meinen Kommentar: ich finde es total wichtig, dass reale Meldungen von einem Land wie dem Iran in diesen Zeiten in anderen Ländern verbreitet werden. Dies erhöht den Druck auf die Regierung, vielleicht doch etwas umzudenken...
Ich habe ebenfalls einen aktuellen Artikel zu Twitter und Facebook gefunden. Dabei versucht der Buchmarkt mit Büchern über diese beiden Web 2.0 Anwendungen ebenfalls Kapital zu schlagen... Mehr dazu in meinem Blog.

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Danke

da hast natürlich Recht, hab's schon ausgebessert.

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Toller Beitrag Kati!

 

Ich find's einfach unheimlich spannend und faszinierend, wofür solche modernen Dienste genutzt werden/ werden können. Ich würd es aber sicher als positiv einschätzen, wenn - wie in deinem Beitrag zu lesen - der Dienst Twitter sogar demokratieunterstützend fungiert.

Ich glaube die Leute die den Dienst erfunden haben konnten sich selbst nicht vorstellen wofür Twitter so verwendet wird. :) Nachdem hier alle auf ihre eigenen Arbeiten verweisen mach ich das auch noch schnell. Ich habe mich im Zuge von Aufgabe 7 mit dem Thema Google Earth auseinandergesetzt und bin manchen Problemen des Programmes auf den Grund gegangen.

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Dein Beitrag ist sehr interessant! Ich selbst habe Twitter noch nie verwendet. In meinem Beitrag schreibe ich über Facebook.

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by Michaela.Baumgartner.Uni-Linz (Mi, 8. Jul, 21:15)
Toller Beitrag Kati!   Ich...
Toller Beitrag Kati!   Ich find's einfach unheimlich...
by Josef.Schopf.Uni-Sbg (So, 5. Jul, 11:25)
Danke
da hast natürlich Recht, hab's schon ausgebessert.
by Katrin.Fleischmann.Uni-Sbg (Sa, 27. Jun, 17:51)
Danke für den Hinweis
das war tatsächlich ein Missverständnis....
by Katrin.Fleischmann.Uni-Sbg (Sa, 27. Jun, 17:50)
Hinweis...
ich finde deinen Artikel sehr interessant... aber zuerst...
by sabine.lindorfer.Uni-Linz (Fr, 26. Jun, 18:47)

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