Social Commerce-Anwendung „Guut.de“

Thomas.Krump.Uni-Linz, 2. Dezember 2009, 14:20

Einführend möchte ich das grundsätzliche Konzept, welches hinter Social Commerce Anwendungen steckt, kurz erklären bzw. erläutern und die Verbindung zu dem Schlagwort Web 2.0 herstellen. Das Web 2.0 stellt keine neue Technologie dar, sondern damit ist die Weiterentwicklung des Internets gemeint, welches dem Benutzer immer mehr Interaktivität bietet und den Benutzer vom reinen Konsumenten zum Produzenten und Konsumenten wandelt. Diese Entwicklung ging kontinuierlich von statten und brachte viele Portale bzw. Web-Auftritte mit, welche nicht mehr wegzudenken sind wie zum Beispiel Wikipedia, Facebook und viele weitere. Die Technik hinter dem Web 2.0 sind ältere und etablierte Technologien, welche in Kombination die Interaktivität ermöglichen wie die Benutzer es gewohnt sind. Diese Technologien sind verschiedene Frameworks bzw. Konzepte wie HTML, CSS, AJAX, JavaScript etc.


Nun zu der konkreten Social Commerce-Anwendung, die ich gewählt habe diese ist guut.de. Jeden Tag ein Produkt, ist das grundlegende Konzept hinter guut.de, einer Liveshopping-Seite im Internet, die es seit September 2007 gibt. Täglich um Mitternacht wird ein neues Produkt zum Kauf angeboten. Die Stückzahl ist begrenzt, wobei jedes Angebot in unterschiedlichen Mengen bereitgestellt wird. Die Produktpalette von guut.de ist sehr vielseitig und reicht von Klassikern für den Haushalt oder die Wohnung bis hin zu IT- und Hifi-Geräten. Guut.de hat mehr als 50.000 angemeldete Kunden, die für einen monatlichen Umsatz im sechsstelligen Bereich sorgen. Pro Monat werden rund 10.000 Einzelprodukte von den Nutzern gekauft, die sich auch per Newsletter über das jeweils gültige "Guut" informieren können. Das Schnäppchen-Potenzial ist bei guut.de auf jeden Fall vorhanden. Die Ersparnis liegt bei den meisten Produkten zwischen 10-50%. Bezahlt wird bei guut.de per Kreditkarte, Nachnahme oder über giropay. Die Versandpauschale beträgt 4,99 Euro. Wenn die Tagesware ausverkauft ist, müssen Käufer leider auf den nächsten warten. Die Kunden werden aufgrund der begrenzten Zeit und Stückzahl prinzipiell gedrängt Produkte schnell zu kaufen. Es geht schnell. Man verliert keine Zeit mit der Suche nach Produkten im Shop, muss nicht Navigieren oder Vergleichen und hat nicht die Qual der Wahl zwischen mehreren ähnlichen Produkten.

 

Der Nutzen für den Kunden ist klar ersichtlich, weil die Preise meist deutlich unter den Straßenpreisen liegen. Die Rahmenbedingungen wie Versandkosten und Zahlungsmethoden sind fair. Weiters spart sich der Kunde den Weg zum Discounter. Einzig der Kunde muss sein Konsumverhalten ändern, weil die Aktionen immer Mitternachts beginnen und wer zu lange wartet kann womöglich kein Schnäppchen mehr schlagen, da das Produkt ausverkauft ist.

 

Es haben sich viele weitere Live-Shopping Portale nach dem Prinzip von guut.de etabliert wie zum Beispiel preisbock.de oder auch andere. Die Zukunft des Live-Shoppings wird von vielen Experten als positiv angesehen, da unsere Gesellschaft immer mehr zu einer Geizgesellschaft heranwächst und überall Schnäppchen schlagen will. Diese Meinung deckt sich mit meiner eigenen. Viele Artikel, welche angeboten sind fallen – nach meiner Sicht – in die Kategorie Luxus bzw. nicht lebensnotwendig und viele versuchen so ein Schnäppchen zu schlagen, wenn dieses nicht gelingt, sind sie zwar kurzfristig enttäuscht, aber durch die Tatsache, dass der Artikel nicht unbedingt benötigt wird, hält sich der Frust in Grenzen. Es werden mit Sicherheit noch viele weitere Unternehmen auf den Schnäppchenzug aufspringen.

 

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