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Aktualisiert: 2009.07.03, 19:46 | login | | |
Freitag, 13. März 2009
Birgit.Konzel.Uni-Linz, topic: Aufgaben, 22:25h
(last modified: 2009.03.18, 15:53) Auf der Homepage des World Wide Web Consortium (W3C) bin ich auf eine sehr interessante Fallstudie über den Einsatz des semantischen Webs im Firmennetzwerk von Vodafone R&D gestoßen.
Der Begriff des Semantic Web wurde von Tim Berners-Lee - Erfinder des WWW und Direktor des W3C - selbst geprägt. Seine Vision ist es, dass Computer die im WWW enthaltenen Informationen nicht nur lesen/speichern, sondern quasi auch verstehen und vor allem thematisch miteinander verknüpfen können.
Eine solche Semantic-Web-Applikation namens WEASEL setzt Vodafone R&D als Intranet ein.
Zur Ausgangssituation Vodafone R&D ist für die Entwicklung aller neuen Technologien, Produkte und Services für den gesamten Vodafone-Konzern verantwortlich. Als weltgrößter Mobilfunkbetreiber operiert Vodafone in einem sehr schnellebigen und hart umkämpften Markt; ständige Innovationen und Forschungsaktivitäten sind somit essentiell. (http://www.w3.org/2001/sw/sweo/public/UseCases/Vodafone-es, download am 13.3.09)
Vodafone verfügte bereits vor der Einführung von WEASEL über eine Intranet-Lösung, in der alle Mitarbeiter/innen ihre Aktivitäten dokumentierten. Die grundsätzliche Idee hinter dem Einsatz des Intranet war es von Beginn an, das technische Know-How der Mitarbeiter/innen von Vodafone R&D einerseits zu erhalten, andererseits aber auch zu kreieren: die zahlreichen auf verschiedenste Forschungsgebiete spezialisierten Mitarbeiter/innen sollten Gelegenheit zur einfachen und raschen Vernetzung haben. (http://www.w3.org/2001/sw/sweo/public/UseCases/Vodafone-es, download am 13.3.09)
Durchaus nachvollziehbar ist, dass dieses System nicht den gewünschten Erfolg brachte. Wenn in einem so großen Unternehmen alle Mitarbeiter/innen, die in vielen Fällen auch noch räumlich voneinander getrennt sind, eine gemeinsame Datenbank nach Belieben befüllen können, muss das quasi im Chaos enden: allein die unterschiedliche Einschätzung der einzelnen User, was eigentlich wichtig ist und wo im Intranet die entsprechenden Inhalte gespeichert werden sollen, stellt ein großes Problem dar. Dazu kommt ein weiteres, deutlich gravierenderes: wie soll man die gespeicherten Informationen jemals wieder finden? Die Gefahr, dass Dateien in den unendlichen Weiten des Intranet vor sich hin schlummern und zu einer Art moderner Karteileichen werden ist kaum abzuwenden - so übersichtlich, klar und eindeutig formuliert kann eine Systematik gar nicht sein. Von der eigenen Idee hypertextueller Medien, also einer Verknüpfung der Inhalte untereinander, sind diese und ähnliche Lösungen weit entfernt.
Im Fall von Vodafone sind auf der W3C-Homepage (u.a.) folgende Probleme dokumentiert: die Belegschaft wusste von den vorhandenen Informationen oft nichts und war sich nicht bewusst, dass gewisse Inhalte im Intranet zu finden sind. Alle Mitarbeiter/innen veröffentlichten Inhalte, die nach eigenem Ermessen irgendwann in der Zukunft wichtig und hilfreich sein könnten. Den Standort der Inhalte konnte jede/r einzelne für sich selbst bestimmen. Eine Verknüpfung zusammenhängender Inhalte und das Wiederfinden der Dateien waren äußerst mühsam.
Die Lösung - WEASEL Die vorhandenen Informationen müssen in einer einheitlichen, für die Mitarbeiter/innen logischen, einfach nachvollziehbaren Art und Weise gespeichert werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass das gesammelte Know-How der Belegschaft sinnvoll dokumentiert und vor allem weiter verwendet werden kann. (http://www.w3.org/2001/sw/sweo/public/UseCases/Vodafone-es, download am 13.3.09)
Wo herkömmliche, durch die/den User verknüpfte Inhalte an ihre Grenzen stoßen, setzt das semantische Web an. Im Fall von Vodafone R&D wurde die semantische Web-Applikation WEASEL entwickelt. Grob gesagt unterscheidet sich diese durch folgende Punkte von einer herkömmlichen Intranet-Lösung:
(http://www.w3.org/2001/sw/sweo/public/UseCases/Vodafone-es, download am 13.3.09)
Meines Erachtens haben haben WEASEL und ähnliche Systeme mitunter einen weiteren, großen Vorteil: Abgesehen von einer Einführungsphase, während der immer mit technischen Problemen oder Anwendungsfehlern zu rechnen ist, werden die Mitarbeiter/innen mit dem neuen System positive Erfahrungen machen. Diese werden sie wahrscheinlich dazu ermuntern, das System in Zukunft noch gewissenhafter mit Informationen zu versorgen. Das gestiegene Vertrauen in das System wird außerdem dazu führen, dass die Belegschaft bei offenen Problemen öfter und schneller das Intranet zu Rate zieht.
Voraussetzung für diese positiven Entwicklungen ist meiner Meinung nach, dass die Mitarbeiter/innen dem System grundsätzlich positiv gegenüberstehen und ihr Wissen auch wirklich publik machen. Aus meinem eigenen Arbeitsalltag weiß ich, dass manche Menschen dies aus den unterschiedlichsten Gründen nicht tun. Näheres zu dieser Sichtweise findet ihr im Blog von Juan Prestel.
Quelle: http://www.w3.org/2001/sw/sweo/public/UseCases/Vodafone-es, download am 13.3.09
Jetzt seid ihr an der Reihe: Habt ihr Erfahrungen mit WEASEL-ähnlichen Systemen? Sind sie technisch bereits ausgereift, wie gut funktionieren sie? Wie gehen ältere, mit dem Computer nicht besonders vertraute Personen damit um? Gibt es jemanden, der Applikationen wie diesen eher skeptisch gegenüber steht? Wie schätzt ihr die zukünftige Entwicklung ein? Ich freue mich auf eure Kommentare!
philip.sinner.Uni-Sbg,
Sonntag, 15. März 2009, 11:12
Wer arbeitet hier für wen?
Jetzt kenne ich mich mit dem WEASEL System nicht aus um dazu einen qualitativen Kommentar abzugeben, eine Frage, die sich mir aber aufdrängt ist: Wie geht Vodafon mit dem so erworbenem Wissen um? Juan Prestel schreibt in seinem Blog, dass die Preisgabe von Wissen einem Machtverlust gleichkommt. Dem ist sicherlich zuzustimmen aber wenn jeder sein Wissen nur für sich behält gibt es auch keinen Fortschritt. Preisgabe und Teilen von Wissen sollte auch einen positiven Effekt für beide Seiten haben.
Werden die Vodafon Mitarbeiter entsprechend für Ideen und Innovationen entlohnt wenn diese umgesetzt werden? Oder überträgt der Mitarbeiter die Rechte automatisch an den Konzern? BMW verfolgt seit langer Zeit die Strategie die Mitarbeiter aufzufordern Verbesserungsvorschläge in der Produktion und Organisation einzureichen; werden diese umgesetzt, erhält der Erfinder eine Prämie in nicht unerheblichen Ausmaß. Wäre toll, wenn du dazu noch Informationen nachreichen könntest. ... commentlink ... comment |
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Ausgearbeitet, genau so wie ich es mir vorgestellt... by reinhard.joechtl.Uni-Linz (2009.06.09, 10:37) Aufgabe 6
hallo Birgit! Ich finde deine Ausarbeitungen sehr gelungen.... by Manuel.Kropfmueller.Uni-Linz (2009.06.08, 13:34) Speedtest und co.
Hallo! Danke für deine Verlinkung auf meinen Beitrag!... by Matthias.Lahninger.Uni-Linz (2009.03.29, 18:43) Wer arbeitet hier für...
Jetzt kenne ich mich mit dem WEASEL System nicht aus... by philip.sinner.Uni-Sbg (2009.03.15, 11:12) |
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