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Aktualisiert: 2009.07.03, 19:46 | login | | |
Donnerstag, 21. Mai 2009
Birgit.Konzel.Uni-Linz, topic: Aufgaben, 23:18h
(last modified: 2009.05.23, 17:43) Pay as you drive (PAYD)-Versicherungen sind KFZ-Versicherungsmodelle, bei denen zur Prämienberechnung neben den heute üblichen Daten (Fahrzeugtyp, PS, bisherige Schadensfälle usw.) auch ereignisunabhängige Verhaltensdaten (zB Fahrverhalten) herangezogen werden. Im Rahmen dieser 5. Aufgabe beschäftige ich mich mit der technisch aufwendigsten und aus Sicht von Datenschützern problematischsten Lösung via Blackbox. FunktionsweiseFolgende Grafik zeigt die grundsätzliche Funktionsweise und die technischen Möglichkeiten; die Angebote der einzelnen Versicherungen sparen aber ggf. einzelne Punkte (betrifft v.a. MapMatching) aus. "1. Im Fahrzeug installierte Telematikbox. (Grafik und Text: PTV AG, zitiert auf www.monitor.co.at/index.cfm/storyid/9093_Pay_as_you_drive-Auto-Versicherer_planen_User-Tracking_via_GPS, 22.05.09) Im Güterverkehr ist diese Technologie bereits Standard (Stichwort Usertracking). Eine eigene Infrastruktur benötigt das Versicherungsunternehmen in vielen Fällen nicht, da oft Systemintegratoren diese Projekte abwickeln und der Versicherung die so gewonnenen Daten online zur Verfügung gestellt werden. (www.monitor.co.at/index.cfm/storyid/9093_Pay_as_you_drive-Auto-Versicherer_planen_User-Tracking_via_GPS, 22.05.09) Der große Vorteil gegenüber herkömmlicher Modelle aus Sicht des Versicherungsnehmers ist also - vereinfacht gesagt - die individuelle Abrechnung nach gefahrenen Kilometern. Möglich ist außerdem die Implementierung von Sicherheits-Services (Notfall-Knopf, Unfallsensor, ...) - mehr dazu sh. unten "PAYD in Österreich". Bedenken der DatenschützerBemerkenswert ist die Vielzahl der Daten, die mit den heute technisch zur Verfügung stehenden Mitteln aufgezeichnet werden könn(t)en:
Bei Datenschützern schrillen deshalb verständlicherweise die Alarmglocken; mögliche Bedenken sind dabei zB:
PAYD in ÖsterreichRechtliche LageIn Österreich ist die Sammlung von Daten in diesem Fall erlaubt, da diese dem Unternehmenszweck dient; Kunden müssen aber "in Kenntnis der Sachlage" per Unterschrift ihre Einverständnis erklären. (Hans Zeger/ARGE Daten, zitiert auf futurezone.orf.at/stories/230362/, 22.5.09) SafeLine von uniqaIn Österreich ist die uniqa nach meinen Recherchen momentan die einzige Versicherung, die eine solche PAYD-Lösung anbietet. Das Produkt SafeLine wurde Ende 2007 eingeführt. (futurezone.orf.at/stories/230362/, 22.5.09) Uniqa selbst beschreibt sein Produkt in einer Presseaussendung wie folgt: "Auto und Fahrer werden nicht nur versichert, sie erhalten auch Soforthilfe bei Notfällen. Ein eingebauter CrashSensor erkennt und meldet Unfälle automatisch, mit dem integrierten CarFinder können gestohlene Autos wieder ausfindig gemacht werden. Über einen Notfallknopf kann der Fahrer aktiv Hilfe anfordern - zum Beispiel bei einem gesundheitlichen Notfall, z.B. einem Herzinfarkt. Dank Satellitennavigation wird mit dem Alarm zugleich der Standort des Autos übermittelt, Polizei oder Rettung treffen rasch ein. (Weitere Infos zum PAYD-Angebot der Uniqa finden sich im offiziellen Folder "Uniqa SafeLine".) Stellungnahme zu Datenschutz-Bedenken In einem Interview mit orf.at erklärt Andreas Kößl (Leiter KFZ-Versicherung der uniqa), dass aus Kostengründen nur die Summe der Tageskilometer erfasst werden. Eine Ortung wird demnach nur in Ausnahmefällen durchgeführt, die Geschwindigkeit werde gar nicht übermittelt. An die Polizei würden Daten nur dann weitergegeben, wenn ein richterlicher Beschluss vorliegt. Die Einschätzung ob in der Stadt oder auf dem Land gefahren wird funktioniert wie in handelsüblichen Navigationssystemen mittels GPS-Punkte. Dabei sei es nicht möglich, einer Fahrt zB Straßennamen zuzuordnen. (furezone.orf.at/stories/230362/, 22.5.09) Abschließender KommentarAn sich sind PAYD-Lösungen aus der Sicht der Versicherungen sicher eine gute Sache und eigentlich wundert es mich, dass diese noch nicht früher auf eine ähnliche Idee gekommen sind. Besonders die Kombination mit einem Notfall-System (sh. uniqa) ist sicherlich DIE Verkaufsargumentation schlechthin. Denn wer will sich nicht beim Autofahren sicherer fühlen? Trotzdem scheinen sich auch die Versicherungen (noch?) nicht wirklich in diese Richtung umzustrukturieren - möglicherweise liegt das auch an der datenschutzrechtlich schwierigen und heiklen Thematik. Wie auch immer, solche Systeme sollten auf jeden Fall kritisch und genau betrachtet werden - die Zukunft bleibt spannend!
Quellen: www.edoeb.admin.ch/themen/00794/01154/01220/index.html?lang=de, 22.5.09 www.privacy-security.ch/interface/2007/pdf_download/SPS_interface_2007_(Grimm).pdf, 22.5.09 futurezone.orf.at/stories/230362/, 22.5.09 pressetext.at/news/071022006/uniqa-safeline/, 22.5.09 http://www.uniqa.at/uniqa_at/cms/img/Folder%20A4SafeLine04_2009_tcm29-307620.pdf, 22.5.09
Julia.Habich.Uni-Linz,
Montag, 25. Mai 2009, 17:32
cool!
endlich mal ein anderes thema ;) ... commentlink ... comment |
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Ausgearbeitet, genau so wie ich es mir vorgestellt... by reinhard.joechtl.Uni-Linz (2009.06.09, 10:37) Aufgabe 6
hallo Birgit! Ich finde deine Ausarbeitungen sehr gelungen.... by Manuel.Kropfmueller.Uni-Linz (2009.06.08, 13:34) Speedtest und co.
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