Collabor Free Software, Free Society - Die General Public Licence
bernhard.kasch.uni-linz, 1. Juni 2010, 09:50
Free Software, Free Society - Die General Public Licence
Da das Urheberrecht im Internet in mehreren Beitragen schon generell erläutert wurde, möchte ich in meinem Blog auf die General Public Licence (GPL) eingehen. Die General Public Licence wurde im Rahmen des GNU-Projekts ins Leben gerufen. Dieses Projekt diente zur Entwicklung eines vollständigen Betriebssystems als freie Software[1].
[Logo des GNU-Pojekts]
General Public Licence
Um sicher zu gehen, dass Software vom innersten Kern bis zur Anwenderschicht frei bleibt wurde im Rahmen des GNU-Projektes das Copyleft-Prinzip entwickelt. Dieser Lizenzvertrag soll basierend auf dem Urheberrecht (Copyright) soll dazu dienen, den freien Status der Software zu wahren. Dieses Prinzip wird durch die GNU General Public Licence umgesetzt. Alle abgeleiteten Programme eines unter der GPL stehenden Werkes dürfen von Lizenznehmern nur dann verbreitet werden, wenn sie von diesen ebenfalls zu den Bedingungen der GPL lizenziert werden. Dies betrifft nur Lizenznehmer, nicht die Inhaber der Rechte. (Der Halter des Copyrights – das ist der Autor oder jemand, dem der Autor seine Rechte abgetreten hat – kann das Werk auch unter beliebigen anderen Lizenzen
weitergeben.
Lesser General Public Licence
Diese Lizenz ist eine gelockerte Form der GPL. Sie wird dann eingesetzt wenn die GPL die freie Verbreitung behindern würde. Im Gegensatz zur GPL dürfen alle Programme, welche die LGPL-lizenzierte Software nur extern benutzen, zum Beispiel als Programmbibliothek, ihre eigene Lizenz behalten. Damit eignet sich die LGPL besonders als Lizenz für Bibliotheken, deren Benutzung man auch Programmierern proprietärer Programme erlauben will. Soll die unter der LGPL lizenzierte Software dagegen fest in ein anderes Programm eingebunden werden, muss auch das andere Programm unter der LGPL bzw. einer kompatiblen Lizenz stehen.
"freie Software" vs. "Open-Source"
Oft werden die Begriffe "freie Software" und "Open-Source-Software" gleichgesetzt. Jedoch gibt es bei feine Unterschiede die eine Abgrenzung ermöglichen. Grundlegend fängt die Differenzierung bei der Weltanschauen der Beiden Vertreter an. Vertreter des Open-Source geben ihre Software aufgrund der Zweckmäßigkeit frei. Es geht also darum, die Software von aller Welt weiterentwicklen zu lassen. Im Gegensatz dazu haben die Vertreter der "freien Software" ethische Gründe für ihr Handeln.
Im US-Bundesstaat wurde eine Definition von Open-Source publiziert:
"OSS ist Software, deren Quelltext frei und öffentlich zugänglich ist, wenn auch die spezifischen Softare-Lizenzen variieren, die besagen, was genau man mit dem Quelltext tun darf.[2]"
Aus dieser Definition geht hervor, dass auch Open-Source-Software mehr oder weniger beschränkt sein kann. Dies kann auch Bedeuten, dass nur Teile einer Software Open-Source sind und somit für den Rest auch bezahlt werden muss, nur kann diese Software weiterentwickelt werden. Es fallen z.B. kosten für das Pressen einer CD sowie dem Druck der Dokumentiation an (z.B. Debian-Linux[3]).
Die 4 Freiheiten nach Stallman
Es gibt verschiedenen Formen bzw. Lizenzen bei freier Software. Richard. M. Stallman fasste dies schon in den 80ern zusammen und forumlierte 4 Freiheiten:
0. Freiheit:Die Freiheit, ein Programm für jeden Zweck einsetzen zu dürfen.
1. Freiheit: Die Freiheit, untersuchen zu dürfen, wie ein Programm funktioniert, und es den eigenen Bedürfnissen anzupassen.
2. Freiheit: Die Freiheit, Kopien für andere machen zu dürfen.
3. Freiheit: Die Freiheit, das Programm verbessern zu dürfen und diese Verbesserungen zum allgemeinen Wohl zugänglich zu machen.
Kritik
Ein Hauptkritikpunkt an der GPL ist, dass sie Software, die Quellcode verwendet, der unter die GPL gestellt wurde, kontaminiert. Das heißt, dass Software die unter der GPL steht, bei Weiterverwendung immer unter der GPL stehen muss. Wird nun diese und sei es nur Teile dieser in ein anderes Programm integriert, so muss dieses Programm nun unter der GPL lizenziert werden. Somit wird es unmöglich gemacht den freien Quellcode in kommerziellen Projekten zu verwenden. Um diese in gewissem Maß einzuschränken wird die LGPL benutzt[4].
Beispiele für Software die unter GPL veröffentlicht wurde:
- GIMP (Vergleichbar mit Adobe Photoshop)
- Linux
- MySQL
- Joomla
Quellen:
[1] http://www.gnu.de/documents/free-software-for-freedom.de.html, Zugriff am 31.05.2010
[2] http://www.gnu.de/documents/index.de.html, Zugriff am 31.05.2010
[3] http://debiananwenderhandbuch.de/freiesoftware.html, Zugriff am 31.05.2010
[4] http://de.wikibooks.org/wiki/Open_Culture/_Die_Rechtliche_Frage, Zugriff am 31.05.2010
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