Aufgabe 3b - ERP Systeme
thi nga.nguyen.uni-linz, 26. August 2011, 00:04
Zusätzliche Lernunterlagen zum Thema "Enterprise Resource Planning"
In den 90er Jahre wurde das Theme ERP zu Nummer eins. Der Grund dafür war und ist, dass durch immer komplexere Prozesse in Unternehmen und Planungs- und Zeitfaktoren die Geschäftgsprozesse in Softwartesystemen abgebildet wurden. Dies geschieht dann eben durch ERP Software - Enterprise Resource Planning - im Deutschen auch als "Planung von Unternehmensressourcen".
ERP bezeichnet die unternehmerische Aufgabe, die in einem Unternehmen vorhandenen Ressourcen (Kapital, Betriebsmittel oder Personal) möglichst effizient für den betrieblichen Ablauf einzusetzen. Der Ausdruck "Planung" ist ein wenig irreführend, weil es sich hierbei eigentlich um eine Erfassung betrieblicher Daten handelt, und nicht direkt um eine Planung.
Die größeren Firmen, insbesondere Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, waren die ersten, die diesen Wechsel vollzogen und neue Systeme auf ihren Mainframe- oder Mini-Computern betrieben. Die meisten der führenden ERP-Hersteller (Oracle, SAP, PeopleSoft, Baan, Lawson und QAD) gingen Ende der 90er Jahre an die Börse und bescherten den Eigentümern und Mitarbeitern hohe Gewinne.
Bis 1999 hatten die meisten Hersteller ihre Anwendungen internettauglich gemacht, was so viel bedeutete, dass man mit einem Browser über das Internet auf Daten im ERP-System zugreifen und sogar einige Transaktionen durchführen kann. Programmpakete wie Oracle enthielten neben den neuen Versionen der traditionellen ERP-Module auch einige neue Module für das Customer Relationship Management (CRM) und das Supply Chain Management (SCM).
Heutzutage wird es vor allem für Mittel- und Großbetriebe aufgrund verschärfte Wettbewerbssituation immer wichtiger ERP-Systeme zu nutzen, um die Geschäftsabläufe und den Geschäftsprozess optimal abbilden zu können. Die verschärfte Wettbewerbssituation ist teilweise auf die Globalisierung zurückzuführen, auf die sich die Unternehmen erst einstellen müssen. Die Grenzen öffenen sich und es ist vermehrt globales Denken gefragt.
ERP - Systeme bestehen grundsätzlich aus komplexer Anwendungssoftware zur Unterstützung der Ressourcenplanung eines ganzen Unternehmens. Im Allgemeinen werden als ERP-Systeme integrierte betriebswirtschaftliche Softwarelösungen bezeichnet, die sich insbesondere durch folgende Merkmale (siehe Abbildung unten) auszeichen:
- Sie decken einen Vielzahl operativer und dispositiver Geschäftsprozesse eines Unternehmens aus den Bereichen
- Finanz- und Rechnungswesen
- Logisitk
- Vertrieb
- Service Management
- Produktion
- Instandhaltung
- Qualitätsmanagement und
- Human Ressources ab:
Quelle: Jacob, O. (2008)
- ERP-Systeme sind durch eine zentrale Datenbank integriert, in der insbesondere die Stammdaten wie Kunden, Lieferanten, Materialien oder Koditionen zur gemeinsamen Nutzung durch die Geschäftsprozesse abgelegt sind.
- ERP-Systeme zeichnen sich durch eine hohe Prozessintegration aus. Zwischen den verschiedenen Geschäftsprozessen existieren vielfältige Integrationseffekte.
Das heißt, dass innerhalb eines Unternehmen kann jede Abteilung (Einkauf, Verkauf, Logisitk, Personalwesen, Buchhaltung, etc.) das ERP benutzen um relevante Daten zu verwalten. Alle Angaben werden in einer einheitlichen zentralen Datenbank gespeichert und die Daten müssen auch nur einmal eingegeben werden. Unternehmen können somit schneller, effizienter und zuverlässiger arbeiten.
Im Großen und Ganzen ist es ein lebenszyklusumfassendes Konzept , mit dem , wie bereits oben erwähnt, die Effizienz und Effektivität eines ERP-Systems für ein Unternehmen geplant und optimiert wird, welche unter folgende Maßgaben erfolgt:
- bei der Einführungsphase ist die "normale" Optimierung begrenzt, aber ERP-Optimierung ist eine ständige Aufgabe. Und da Einführungsprojekte oft unter Zeit- und Kostendruck stehen, sind hier eben Optimierungen geboten, denn gerade für die Anwender werden viele Optimierung erst nach einer längeren Nutzungsphase offensichtlich.
- Dieses Konzept schaut nicht nur auf die Kosten und den monetären Nutzen, sondern auch auf den qualitativen Nutzen von ERP-Systemen. Des Weiteren definiert sie unternehmensindividuell die Effizienz und Effektivität von ERP-Systemen und überwacht sie.
Nutzen und Vorteile von ERP-Software
Jedoch weisen ERP-Systeme eine Reihe von Problemen auf:
- ERP basiert auf dem Konzept der Sukzessivplanung, dh. Materialbedarfe werden nacheinander (und nicht parallel) mit den Kapazitäten abgeglichen.
- Es werden keine Wechselbeziehungen zwischen dne untergordneten Plänen berücksichtigt.
- Weiterhin deckt ERP den Verwaltungsbereich und das Engineering kaum ab. Dieses Manko wiegt umso schwerer, indem gerade in diesen Funktionen die Gemeinkosten überproportional hoch sind.
- Der Ansatz ist wenig flexibel, indem er beispielweise von festen Bearbeitungs- und Wartezeiten ausgeht (Simulationen finden kaum statt).
- Die Bereitstellung der Informationen ist zeitkritisch, weil sehr viele Einzelzugriffe auf Teilestamm, Erzeugnisstruktur, Materialbeschaffung, Arbeitsgangn und Betriebsmittel in kurzen Zeitabständen erfolgen.
- Als Gesamtsytem bleibt die Supply Chain bei ERP unberücksichtigt, weil ein direkter Zugang von Lieferanten- und Kundeninformationen fehlt. Diese Einschränkung wiegt besonders stark bei schwankender Nachfrage (Bullwhip-Effekt).
Um nicht noch mehr ins Detail gehen zu müssen, was meinen Rahmen sprengen würde, habe ich einen guten Artikel über die Grundlagen des ERP gefunden. Darüber hinaus kann man auch hier weitere Grundlagen von ERP-Systemen lesen.
Anbieter von ERP-Software
- SAP (fast ein Synonym für ERP)
- SAP Business One
- SAP R/3
- MySAP.com - Microsoft
- Axapta
- Navision
- Magellan (geplant) - Sage
- Office Line
- Classic Line - Oracle/ Peoplesoft
Marktanteile von ERP-Anbietern
Quelle: Gartner Group,
FAZIT
Bei klassischen ERP-Lösungen werden jedoch nur das eigene Unternehmen und dessen Ressourcen, Prozesse und Abläufe berücksichtigt. Dieser Aspekt reicht jedoch heutzutage nicht mehr aus. Deshalb gewinnt das SCM - Supply Chain Management- eine immer bedeutende Rolle und ist eine der Kernkompetenzen in den ERP-Softwarelösungen.
Quellen:
I) Internet
www.dokumentenmanagement-system.de
http://einkauf.oesterreich.com/ERP_Workshop_20070307/workshop/20.htm
www.gartner.com/technology/home.jsp
II) Literatur
Hartmut, W. (): Supply Chain Management: Grundlagen, Strategien, Instrumente und Controlling
Jabob, O. (2008): ERP Value: Signifikante Vorteile mit ERP-Systemen (Hrsg.)
Görtz, M./ Hesseler, M. (2007): Basiswissen ERP-Systeme. Auswahl, Einführung & Einsatz betriebswirtschaftlicher Standardsoftware
Görtz, M./ Hesseler, M. (2009): ERP-Systeme im Einsatz. Bearbeitungn typischer Geschäftsvorfällel mit Microsoft Dynamics NAV 5.0
Gronau, N./ Lämmer, A./ Andresen, K. (2007): Wandlungsfähige ERP-Systeme. Entwicklung, Auswahl und Methoden, 2. Auflage
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