Das Web 2.0 und ein Kommentar zu Lernblogs
Von jetzt auf gleich und ganz plötzlich war es da: DAS WEB 2.0! Und mit ihm veränderte sich auch schlagartig die gesamte Internetwelt. Man begann zu kommunizieren, zu kollaborieren und sich der ganzen weiten Welt mitzuteilen. Auf das E-mailen folgte die textbasierte Echtzeitkommunikation, auch Chat genannt, darauf wiederum folgte das Bloggen und zu guter Letzt mündete diese gesamte Entwicklung in das Großwerden der uns heute wohlbekannten Social Communities. Facebook, StudiVZ oder auch MySpace sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Die Einen lieben es jedes, wenn auch noch so „unwichtige“ Detail aus ihrem Leben preiszugeben und die Anderen wiederum, verteufeln diese Art der Selbstdarstellung und Offenheit nahezu. (1)

Genau bei diesem Thema setzt auch Blogging an, welches seinen Siegeszug in der Web 2.0-Geschichte, als erstes öffentlich geführtes, online Tagebuch begann. Der Begriff Blog ist eigentlich nur eine Kurzform des Wortes Weblog. Dieser wiederum steht für das vereinfachte Publizieren von Inhalten, bzw. Erstellen von Webseiten, mit Hilfe von Content Management Systemen. Weblogs ermöglichen es also eigene Inhalte im Internet zu veröffentlichen, ohne Kenntnisse über HTML, Webserver oder Ähnliches haben zu müssen. (2)

Nahezu zu jedem erdenklichen Thema werden heutzutage Blogs von Menschen auf der ganzen Welt geführt. Beispielsweise in der Modebranche sind einzelne Blogger bereits zu Stars einer ganzen Online-Fan-Gemeinde aufgestiegen, deren Einträge mit großer Begeisterung täglich verfolgt werden.
Doch Weblogs, bzw. Blogs, können auch als Lernblogs geführt werden und sollen beispielsweise im Zuge von universitären Lehrveranstaltungen das eigenständige und selbstgesteuerte Lernen fördern. Auch bei meinem Blog hier, handelt es sich um solch einen Lernblog, welchen ich im Zuge der Lehrveranstaltung „E-Cooperation“ führe. (2)

Lernblogs sollen den Wissensaustausch (Kommentar-Funktion), sowie das eigenständige Arbeiten, die Einbringung von Kreativität jedes Einzelnen fördern. Die personalisierte Art der Führung von Weblogs, konfrontiert den Autor sehr stark mit seiner eigenen Sichtweise und spiegelt diese auch wider. Ein weiterer Vorteil liegt auch in der automatischen chronologischen Sortierung der Inhalte bzw. Einträge, da so gut nachvollziehbar ist, wie das Wissen Stück für Stück aufgebaut werden konnte. Durch das regelmäßige Verfassen von Beiträgen bleibt man sozusagen immer „Up-to-date“ und reflektiert Inhalte oft auch mehrmals. Mit Hilfe der Kommentar-Funktion, die Lernblogs zur Verfügung stellen, können auch einfach Meinungen ausgetauscht werden und Hinweise zu bestimmten Inhalten gegeben werden. (2)

Meiner Meinung nach liegt die Hauptfunktion der Führung eines Lernblogs, in der selbstständigen Erarbeitung von Themenstellungen und der eigenständigen Recherche bzw. dem Auffinden geeigneter Quellen. Kommentare und Anmerkungen die zu bestimmten Beiträgen hinzugefügt werden, können zudem dazu beitragen, neues Wissen aufzunehmen beziehungsweise eine Themenstellung vielleicht auch von einer anderen Seite zu betrachten.

Kritisch finde ich allerdings, wenn Inhalte die auf einem Lernblogs der Weltöffentlichkeit zugänglich gemacht werden, nicht gut recherchiert sind. Da dies dazu führen kann, dass noch mehr „gefährliches Halbwissen“ im Internet verbreitet wird. Auf Wikipedia und Co. kann am sich ja auch nie wirklich sicher sein, dass das Geschriebene der Wahrheit entspricht, oder besser noch wissenschaftlich fundiert ist!


Quellen:
(1) Rolotec.  http://www.rolotec.ch/blog/archives/socialnetworks_history.gif (Zugriff am 17.3.2010) 

 

(1) Prof. Dr.Wirtz B., Raizner W., Dr. Burda H.: Perspektiven des Social Web. 2007.  http://www.contentmanager.de/magazin/artikel_1388_social_web.html  (Zugriff am 17.3.2010)

 

(2) Mosel, Stephan: Praktiken selbstgesteuerten Lernens anhand der Nutzung von web-basierten Personal-Publishing-Systemen. Diplomarbeit, Justus Liebig Universität Gießen.  http://74.125.155.132/scholar?q=cache:1HIjIxtMhMkJ:scholar.google.com/+lernblogs%2Bkritische+beurteilung&hl=de&as_sdt=2000 (Zugriff am 17.3.2010)

 

(2) Felkel, Stefan: Weblogs als Kernstruktur in e-learning Environments. Diplomarbeit,

TU Wien. http://westner.levrang.de/cms/front_content.php?idcatart=29&lang=1&client=1(Zugriff am 17.3.2010)

 

 





ralf.brandstaetter.uni-linz am 21.Mär 10  |  Permalink
Qualität von Lernblogeinträgen

Ich stimme mit dir vollkommen überein, dass die Qualität eines Beitrages in einem Lernblog hochwertig sein muss. Man darf nicht vergessen, dass diese Blogeinträge auch noch nach dem Studium auffindbar sind und z.B. bei Bewerbungsgesprächen ein Thema sein können. »


marion.oswald.uni-linz am 26.Mär 10  |  Permalink
Halbwahrheiten
In Bezug auf das so genannte "gefährliche Halbwissen" bin ich ganz deiner Meinung. Jedoch glaube ich das man sich bei Recherchen sehr wohl bewusst ist, das man die Informationen von Blogs nicht unbedingt als wissenschaftlich fundiert betrachten kann. Mich würde allerdings noch interessieren, ob du das Arbeiten mit Blogs unterstützt oder es eher als nicht besonders sinnvollen Meinungsaustausch betrachtest.

simone.fritz.uni-linz am 31.Mai 10  |  Permalink
Beantwortung der Frage
Möchte das Arbeiten mit einem Lernblog erst noch genauer austesten bevor ich dir darauf eine Antwort gebe!
Grundsätzlich bevorzuge ich allerdings die herkömmliche Lernmethode des Lesens eines "interessanten" Buches!