Erste Hausübung - Internetökonomie

ralf.mittmannsgruber.Uni-Linz, 2. Dezember 2009, 21:52


Internetökonomie: Strategische Herausforderungen der Internetökonomie nach Meier/Stormer:

Der Wissenschaftsbereich Internetökonomie wird für viele Unternehmen immer wichtiger. Neue Märkte schaffen neue Methoden und Herausforderungen. Meier/Stormer fassen dies in den nächsten 6 Puntken zusammen:

 

  • Die Wertschöpfung wird digitalisiert
    • Digitalisierung der Produkte und Dienstleistungen
  • Kritische Masse als Schlüsselfaktor
    • Nicht Knappheit, sondern Überfluss bestimmen den Wert eines Gutes - Kritische Masse
  • Kannibalisiere“ dich selbst
    • Traditionelle Distributionswege werden konkurrenziert
  • „Follow the free“
    • Verschenken von Teilprodukten und -diensten
  • Produktdifferenzierung durch „Versioning“
    • Individualisierung des Massenmarktes
  • Kooperation durch Wertschöpfungsnetze
    • Konzentration auf Kernkompetenz verlangt gleichzeitig Aufbau von virtuellen Netzen und Kooperationen

 

Meiner Meinung nach wird es immer wichtiger unkonvenzionellere Wege zu gehen. Dies kann man speziell an den Punkten ""Kannibalisiere" dich selbst" und "Follow the free" sehen. Sich selbst zu "kannibalisieren" und einige seiner Produkte gratis zu vergeben bringt den Anbietern oft nicht nur Vorteile, aber offensichtliche Nachteile zu ignorieren und in Kauf zu nehmen, ist für diesen Wissenschaftszweig ein Muss.

Im Folgenden werde ich die beiden Punkte noch genauer ausarbeiten, und versuchen diese mit anschaulichen Beispielen zu untermauern.

 

 

 

Kannibalisiere dich selbst: Traditionelle Distributionswege werden konkurrenziert

Mit "kannibalisiere dich selbst"ist die Erschließung neuer Distributionswege gemeint. Parallel zum Einzelhandel versuchen mittlerweile viele Unternehmen ihre Produkte auch im Internet anzubieten.

 

Der Verkauf im tratitionellen Einzelhandel muss seit dem Internetzeitalter mit einem weiteren Markt konkurieren. Der Verkauf übers Internet ist für viele Anbieter bei weitem billiger als der Vertrieb im Einzelhandel. Es fallen keine Transportkosten, ... an, und ein Web-Shop ist nach einmaliger Erstellung auch immer zugänglich. Die angesprochenen Konsumentengruppen sind natürlich auch andere als im normalen Verkauf. Beispielsweise wird eine 75. jährige Großmutter bestimmt nicht im Web-Shop einkaufen, aber ein 20. jähriger Student wird das Angebot eines Weg-Shops bestimmt annehmen.

 

Der Nutzer eines solchen Shops muss natürlich entscheiden, welcher Weg für ihn der beste ist. Die Beratung im Fachgeschäft fällt beim Onlinekauf natürlich weg, aber durch Kommentare anderer Käufer kann man sich auch so ein Bild des Produktes machen.

 

Die Frage die sich stellt ist: Kannibalisiert man sich wirklich selbst, wenn man den Verkaufsweg Internet wählt, oder ist es einfach eine weitere Möglichkeit Kunden zu gewinnen?

 

Meiner Meinung nach ist es eher eine Erweiterung als eine Kannibalisierung. Konsumenten die keine Zeit für einen gemütlichen Einkaufssamstag haben, können ihre Einkäufe schnell und praktisch von zuhause aus machen und für die anderen, konventionellen Konsumenten, besteht immer noch die Möglichkeit zum Einzelhändler zu gehen.

 

Um auch noch ein Praktisches Beispiel anzuführen, möchte ich kurz zum Unternehmen DELL Stellung nehmen. DELL's üblicher Vertriebsweg war bzw. ist das Internet. Individuell zusammengestellte Computer gaben dem Konsumenten die Möglichkeiten für sich das Optimum zu kaufen. Nun bietet DELL aber auch schon Standartprodukte im Einzelhandel an, um einfach mehr Kunden zu erreichen. Nun muss jeder für sich selbst eintscheiden ob man eine Standartlösung will oder ein "Unikat".

 

 

 

Follow the free: Verschenken von Teilprodukten und -diensten

Der "Follow the free"-Gedanke ist meiner Meinung nach ein genialer Schachzug einiger Führender Software-Anbieter gewesen. Abgespeckte Gratisversionen einer weltweit führenden Software auf den Markt zu bringen, somit einen Standart festzusetzen, und die Vollversionen dann kostenpflichtig anbieten, hat den Markt stark geprägt.

 

Um dies nun verständlicher zu machen vorweg die Frage: Wer kennt Adobe Reader nicht? Ich bin der festen Überzeugung das diese Frage keiner mit "ich" beantworten kann. Adobe, ein amerikanisches Softwareunternehmen, schaffte es mit ihrem Adobe Reader einen Standart zu definieren. Das Format PDF ist der Standart für Druckansichten, und wurde nur durch dieses Gratisprodukt gefestigt.

 

Natürlich hat diese Vorgehensweise große Nachteile für ein Unternehmen. Angenommen PDF hätte sich als Format nicht durchgesetzt, was wäre aus Adobe geworden? Die Kosten der Entwicklung, Gehälter, ... müssen vom Unternehmen getragen werden, obwohl das kostenlose Produkt keine monäteren Eingänge bringt. Wird dann die "Premium"-Version vom Kunden nicht akzeptiert, könnte das für ein Unternehmen lebensbedrohlich sein.

 

Um noch einige weitere "Follow the free"-Produkte bzw. Dienste zu nennen, führe ich GMX an. GMX erlaubt jedem User ein/mehrere gratis E-Mail Konten. Ist einem Kunden das Gratisangebot zu wenig, kann man auch auf bessere, kostenpflichtige Varianten zurückgreifen.

 

Auch bei der Onlineplattform XING ist der Aufbau ähnlich. Ein normaler User kann seine ganze Karriere problemlos online stellen, Kontakte knüpfen, Nachrichten versenden, aber bei wichtigen Features wie Suche nach Mitgliedern, ... ist die Premiummitgliedeschaft, die kostenpflichtig ist, notwendig.

 

Man sieht also, es gibt viele Ansätze den "follow the free" Gedanken zu gehen. Ob dies nun für ein Unternehmen gewinnbringend ist oder nicht, sei dahingestellt.

 

Quellen:

http://www.kk.org/newrules/newrules-4.html

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