Statement 4 Web-Öffentlichkeit = Macht-Öffentlichkeit
Kristine.Kreslina.Uni-Sbg, 28. Mai 2011, 23:26
Welchen Wert hat das Internet für die Menschen? Was können die Menschen im Netz bewirken? Macht das Internet aus uns, den Benutzern, wirklich extrem starke Kunden, Mittarbeiter und Bürger wie der Dr. Peter Kruses in dem Video ankündigt?
Vor zwei Jahren hat das Meinungsforschungsinstitut FORSA im Auftrag der Zeitschrift Internationale Politik eine Umfrage durchgeführt, in der 1004 Burger in Deutschland befragt wurden. Weniger als die Hälfte der Befragten sahen laut der Umfrage das Internet als geeignetes Mittel zur politischen Beteiligung (nur 44 %). Die überwiegende Mehrheit der Befragten betrachteten das Internet vorwiegend als Informationsquelle (89 %). 64 % nutzten es als soziales Netzwerk und 59 % als Forum, in dem sich auch Nicht-Experten äußern können. (heise.de (1))
Bildquelle:
http://www.netzpolitik.org/2009/wie-wuerden-sie-persoenlich-das-internet-am-ehesten-charakterisieren/ (Zugriff am 28.5.2011)
Dennoch langsam wird das Potenzial des Internets auch für andere Zwecke benutzt und auch anders eingestuft - nicht nur als Informationsquelle sondern auch als Macht gebende Große.
Das Internet vergibt den Menschen die Macht
(+)Positive Seiten
- Beispiel Nr.1
Die heftigen Demonstrationen in Ägypten hatte keiner erwartet – am wenigsten die Ägypter selbst. Die Wut über das Regime Mubaraks hat im Internet ihren Anfang genommen und schlug dann auf die Straßen über. (Schmitt, Röhlig; 30.01.11)
- Beispiel Nr.2
Ein Mann beißt in einen "KitKat"-Schokoriegel. Blut rinnt aus seinem Mund. Ein Schriftzug wird eingeblendet: "Gib dem Orang-Utan eine Pause" – Protest gegen die Vernichtung von Regenwald. (Stüber; 23.04.2010) Der Konzern Nestlé bekommt zwar die Macht des Web zu spüren dennoch hat auch das Mittel um den Film bei YouTube löschen zu lassen.
Für Professor Peter Kruse ist der Fall Nestlé ein Beispiel für die politische Dimension des Internet. Seine These lautet: "Social Media ist ein Angriff auf die etablierten Regeln der Macht und erzwingt ein grundlegendes Umdenken." (Stüber; 23.04.2010)
- Beispiel Nr.3
#unibrennt - Bildungsprotest 2.0. Mehr dazu in dem Video -> #unibrennt - Zahlen, Statistiken, Netzwerke
Schattenseiten des Netzes
Einigie Fragen die noch immer meines Erachtens keine Antwort haben ...
(-) Negative Seiten
Wer berichtet? Wie kann man nun sicher sein, dass das was jemand berichtet auch wirklich wahr ist und nicht irgenddeine Fiktion von der Seite der Regierung/Unternehmen?
Kann man als Mensch im Netz sich sicher fühlen und ganz frei über alles seine Meinung äußern? Zur Zeit ist es doch möglich jeden, der etwas im Netz publiziert zu entziffern, es sei denn der oder die jenige sich sehr gut mit PCs auskennt...
Was kann die Regierung davon abhalten den Zugang zum Internet abzuschalten oder einen Unternehmen die negativen Informationen aus dem Netz löschen zu lassen wie im Beispiel Nestlé?
Fazit
Anhand von hier genannten Beispielen kann man sehen, dass das Internet sehr großes Potenzial hat und den freien Raum für die Bürger bietet, die durch das Internet die Macht in eigenen Händen nehmen wollen. Wie der Autor Stüber (welt.de) das schön nennt "Durch soziale Netzwerke bekommen Internet-Nutzer ein machtvolles Sprachrohr. Auf konventionelle Medien sind sie nicht mehr angewiesen."
Dennoch es gibt immer ein ABER. Auch wenn die Möglichkeit sich ergibt im Netz gegen Politische Regime, ungerechte Unternehmen oder ungewollte Reformen auszusagen und die Menschen zusammen für einen Kampf zu organisieren, damit ist noch immer nicht genug.
Die Regierungen, Politiker, Unternehmen, alle wissen Bescheid über die unbegrenzten Möglichkeiten des Netzes und haben das Mittel und Kennen wie man diese (Möglichkeiten) einschränken kann oder in eigenen Günsten nutzen kann.
- Die ägyptische Regierung (im Jahr 2011) hat z.B. das Internet und das Mobilfunknetz abgeschaltet.
Es zeigt, wie viel Respekt das Regime in Kairo vor der Web-Community hat: „Ein ganzes Medium wegzunehmen, offenbart Mubaraks tatsächliche Machtlosigkeit“, sagt Kathrin Sharaf (Ethnologin an der Universität Freiburg). (Schmitt, Röhlig; 30.01.11) So könnte man es auch ausdrücken, wie die Ethnologin Sharaf es betrachtet, dennoch für mich hat die Regierung in diesem Fall viel mehr Macht im Vergleich zu den Menschen.
- In Iran (im Jahr 2009) die inländische Online-Aktivisten, die die Welt mit Informationen aus Teheran versorgten, verschwanden einfach. Das iranische Regime hat es gschafft, die Proteste im Internet zu ersticken. (fudder.de)
Abschließend --> Die neuen Medien bzw das Internet spielen sehr große Rolle bei den Machtverhältnissen zwischen der Öffentlichkeit und denen, die die Macht in den Händen bereits haben (Regierungen, Unternehmen). Technologien wie Mobilfunk und Online-Plattformen haben schon gezeigt wie schnell man in kurzer Zeit viele Menschen mobilisieren kann und für hochgesteckte Ziele die Macht des Internets nutzen kann.
Dennoch man kann auch mit diesem Potenzial ganz anders umgehen, wie die Journalistin und Bloggerin Christiane Schulzki-Haddouti darauf hinweißt - die Negativseite der sozialen Medien sei die mögliche Kontrolle großer Menschenmengen. "Die Gesellschaft kann durchaus als ein Ensemble von Informationsgrößen definiert werden, das über regulierende Eingriffe gesteuert werden kann." Hier sehen beispielsweise die autoritäre Regime die Chance durch die Überwachung der Internet-Kommunikation bis ins Kleinste und Geodaten-Samlung das Verhalten von Menschen vorhersagen zu können. Ein solches Wissen kann klarerweise weiterhin gegen die Menschen eingesetzt werden. (heise.de (2))
Quellen:
Schmitt Christina, Röhlig Marc (30.01.11) Welche Bedeutung das Internet für die Proteste in Ägypten hat. Online unter http://fudder.de/artikel/2011/01/30/welche-bedeutung-das-internet-fuer-die-proteste-in-aegypten-hat/ (Zugriff am 28.5.2011)
Stüber, Jürgen (23.04.2010) Das Internet hat die Regeln der Macht neu definiert. Online unter http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article7299674/Das-Internet-hat-die-Regeln-der-Macht-neu-definiert.html (Zugriff am 28.5.2011)
fudder.de Iran: Die erstickte Online- Revolution (2.7.2009) Online unter http://fudder.de/artikel/2009/07/02/iran-die-erstickte-online-revolution/ (Zugriff am 28.5.2011)
heise.de (1) Umfrage: Internet für politisches Engagement weniger relevant (01.07.2009) Online unter http://www.heise.de/newsticker/meldung/Umfrage-Internet-fuer-politisches-Engagement-weniger-relevant-188384.html (Zugriff am 28.5.2011)
heise.de (2) Grüne: Internet als neuer demokratischer Raum (14.03.2011) Online unter http://www.heise.de/newsticker/meldung/Gruene-Internet-als-neuer-demokratischer-Raum-1208072.html (Zugriff am 28.5.2011)
Connectoren
Magdalena.Lagetar.Uni-Sbg, 30. Mai 2011, 11:02
Liebe Kristine, dein Statement beschäft sich mit dem Connector Informations Revolution, aber auch mit der Anwendergetriebenheit!