Internet: Segen und Fluch zugleich

Barbara.Falkinger.Uni-Sbg, 19. April 2010, 13:38

 

In den letzten zehn bis 15 Jahren hat das Internet eine unvorstellbare Entwicklung durchgemacht. Von einer mehr oder weniger akademischen Einrichtung hin zum alltäglichen komfortablen Informations- und Kommunikationsmittel für die breite Masse der Gesellschaft. Heute haben Verbraucher und Verbraucherinnen ungeahnte Möglichkeiten, was das Internet anbelangt. Es gibt nichts mehr, was nicht im Internet nachzulesen wäre. Onlineshopping ist angesagt. Die Reise oder der Einkauf kommen mit einem "Klick" in den Warenkorb, Onlinebanking ist genauso selbstverständlich wie Musikdownloads oder Recherche in bestimmten Foren zu bestimmten Themen. Das Internet ist keineswegs mehr nur eine Freizeitanwendung. Viele Menschen verdienen damit auch ihr Geld. Heute ist der Begriff "Web 2.0" in aller Munde. Web 2.0 stellt eine klare Abgrenzung zu den Anfängen des Internets dar, bei der die Möglichkeiten des Internets weiterentwickelt werden. Es geht nicht mehr nur um die reine Weitergabe und Verbreitung von Informationen im Internet. Mit dieser Art von Technologie können sich die Internetuser selbst am Web beteiligen. Durch Web 2.0 wurde das Internet zu einem Geschäft gemacht und hat vielen Konzernen, wie unter anderem Google oder Yahoo zu ihrer Entstehung verholfen. Erwähnenswert ist der momentane Hype um die Social Networks, wie beispielsweise Facebook oder Twitter, die unter anderem zu der Bezeichnung Web 2.0 geführt haben. Hier ein Foto von der letzten Party, da ein ausgefallenes Hobby. Nach einer Studie von BBC wird jede Sekunde ein neuer Blog im Internet veröffentlicht. Im September 2006 waren bereits mehr als 106mio User in MySpace registriert, im Dezember 2009 mehr als 300mio in Facebook. Wenn Facebook ein Land wäre, wäre es hinter China, Indien und den USA das viertgrößte Land auf der ganzen Welt. Mehr als 2,7mrd Suchen wurden bereits 2007 jeden Monat bei Google eingegeben. Studien sehen Twitter als Revolution für Bildungsthemen, Informationen und Nachrichten. Prognosen prophezeien dieses Jahr eine weltweite Datenerstellung von 40 Exabyte (mehr als in den letzten 5000 Jahren zusammen). (vgl.: http://www.youtube.com/watch?v=QG_5vndfcR8&feature=related, 17.4.10) Das World Wide Web ist in den letzten Jahren sowohl beruflich, als auch privat zum Alltagsgegenstand geworden.

Doch das Internet ist keineswegs nur ein Segen. Es bringt auch viele Schattenseiten mit sich. Nur wenige Personen gehen sorgfältig mit ihren Daten im Internet um. Ob es einfach nur Faulheit ist, oder ob sich viele nicht im Klaren darüber sind, was das Surfen und das Preisgeben von Daten im Internet für Spuren hinterlassen kann, sei dahingestellt. Hinzu kommt das Problem, dass im World Wide Web nichts vergessen wird. Einmal dort angekommen, bleiben die Daten gespeichert.

"Unbeobachtet ist keiner. Beim Surfen im World Wide Web hinterlassen User bei jedem Klick Spuren, wie IP-Adressen, eine Art Hausnummer des Computers, Browsererkennung oder Cookie-Informationen. Vorlieben, Gewohnheiten, selbst die Identität des Users sind so schnell entschlüsselt. Bei Staat und Wirtschaft scheint die Sammelwut nach diesen Daten ausgebrochen." (http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/neues/sendungen/magazin/122771/index.html, 17.4.10)

Jeder vierte Personalschef beispielsweise, holt sich inzwischen vor einem Vorstellungsgespräch Informationen über die Kandidaten im Internet ein, bevorzugt in Sozialen Netzwerken. Da kann es schon einmal passieren, dass eine Jobabsage ins Haus flattert, weil das aufgrund der im Internet gefundenen Daten erstellte Persönlichkeitsprofil nicht mit dem gesuchten Profil übereinstimmt. Mit speziellen Programmen kann man aber nicht nur einen Blick auf die Social-Network-Seiten von Personen werden. Es können noch viel mehr Daten herausgefiltert werden, die unter anderem auch für Krankenkassen, Kreditinstitute, usw. interessant sein könnten. Was wurdewo gekauft, wann wurde in welchem Forum was nachgelesen, etc.

Die deutsche Bundesregierung will die Daten aller Bürger im Jahr 2010 neu erfassen. Gerechtfertigt wird das große Interesse an privaten und persönlichen Daten unter anderem mit der Bekämpfung von Terrorismus und Kriminalität.

Privatsphäre und Internet. Zwei Begriffe, die heute nicht mehr zusammenpassen. Der Mensch wird immer mehr zu einem gläsernen Menschen.




(vgl.: http://www.youtube.com/v/s6wja9x-orA&feature



(vgl.: http://www.youtube.com/v/DbxhL28-iyA&feature)

Quellen:

http://www.media.nrw.de/media2/site/index.php?id=73&tx_ttnews%5Btt_news%5D=50445&cHash=ecdb256933)

http://sichtweisen.tumblr.com/post/464342515/das-internet-fluch-oder-segen

http://www.stern.de/digital/online/tipps-fuer-den-digitalen-alltag-der-glaeserne-mensch-1503062.html

http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/neues/sendungen/magazin/122771/index.html

http://www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/46/42/lang,de/

 

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