Google Streetview und die Bedenken der Datenschützer
Barbara.Falkinger.Uni-Sbg, 6. Juli 2010, 12:31
Google Streetview ist ein für Jedermann zugänglicher Internetdienst von Google, der detaillierte 360°-Panoramabilder von Straßen und öffentlichen Plätzen auf der ganzen Welt im Internet veröffentlicht. Bis jetzt konnte man auf Google Maps bereits Satellitenaufnahmen aus der ganzen Welt betrachten. Mit Google Streetview kann man sich nun virtuell miten in eine Straße oder an berühmte Sehenswürdigkeiten begeben und die Welt erkunden. Auch in Deutschland soll der Internetdienst noch 2010 online gehen. Google selber wirbt mit einer problemlosen Parplatzsuche oder Haltestellensuche für öffentliche Verkehrsmittel. Man kann Freunden ein gutes Bild vermitteln, von der Umgebung und dem Ort, in dem man wohnt, man kann Urlaubsorte vorher inspizeren, oder man man macht sich einfach auf eine virtuelle Reise quer durch die Welt. Gemacht werden die Fotoaufnahmen von Streetview Fahrzeugen, die durch -bis jetzt- die Straßen größerer Städte fahren. Laut Googe werden die Aufnahmen ausschließlich von öffentlich zugänglichen, freien Plätzen- Ausnahme: mit ausdrücklicher Erlaubnis des Eigentümers auch private Plätze, wie zum Beispiel Zoos- gefertigt. Wegen der vielen Details und der hohen Auflösung der Fotos werden aufgenommene Gesichter und Autokennzeichen vor der Veröffentlichung im Internet unkenntlich gemacht. Mit folgendem Video wirbt Google selber für Google Streetview, erklärt die Entstehung der Bilsmaterials und die Sicherung der Privatsphäre:
http://www.youtube.com/watch?v=ji63biVGcbY
Dennoch haben Datenschützer erhebliche Bedenken. Die Panoramaaufnahmen sind für Jedermann weltweit und jederzeit einsehbar. Schließlich macht Google Streetview mit den Straßen auch automatisch von Häusern, Gärten, Einfahrten und Autos Abbilder, die eins zu eins im Internet veröffentlicht werden. Niemans außer den Anbietern selbst kann kontrollieren, was mit den Daten passiert. Durch Google Streetview ist es unter anderem für Einbrecher ein leichtes, das Haus und das Grundstück zu analysieren. Auch Personalchefs können die Informationen von Google Streetview nutzen. Anhand des Autos und des Grundstückes kann man das Einkommen schätzen und eventuell auch sehen, ob jemand für eine Arbeit geeignet ist, oder nicht.
Folgendes Video zeigt die Bedenken der Datenschützer und eine Stellungnahme von Google Streetview:
http://www.youtube.com/watch?v=58gI3Pa_8Dk
Allgemein wird das Internet für den Datenschutz zu einem immer größer werdenden Problem. Natürlich hat es viele Vorteile, ermöglicht neue DImensionen der Kommunikation und der Informationsbeschaffung. Es wird bereits von fast allen Altersgruppen genutzt. Doch alles was jemals ins Internet gekommen ist - sei er persönliche Daten, Fotos, aber auch das Speichern aller Seiten, die man jemals angeklickt hat- verschwindet nicht mehr. Einen Boom erleben momentan Social-Network-Plattformen, wie zum Beispiel Facebook. Vor allem Jugendliche geben hier -möglicherweise wegen Unwissenheit- Daten preis, die ihnen im späteren Leben eventuell einmal zum Verhängnis werden können. Es gibt Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, aus den Internetinformationen Persönlichkeitsprofile zu erstellen. Durch angeklickte Seiten können Unternehmen auch Rückschlüsse ziehen, wen was interessiert und demnentsprechend zum Beispiel die Werbung anpassen. Alles was im Netz ist, kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Möchte man nicht, dass Fotos vom eigenen Grundstück, Haus und Auto um die Welt gehen, hat bei Google Streetview jede Person, dank Datenchutz, jetzt die Möglichkeit, Einspruch zu erheben. Das Einspruchsformular ist im Internet, unter anderem auch auf der Google Streetview-Seite herunterzuladen. Hat man Einspruch erhoben, muss Google Streetview alle Daten und Fotos zu der Person löschen.
Möglicherweise ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch sollte jeder Internetnutzer mit Bedacht überlegen, welche Daten er im Internet preisgeben möchte und welches Surfverhalten man an den Tag legt.
QUELLEN:
http://futurezone.orf.at/stories/1640253/
Theresa.Buegl.Uni-Sbg, 7. Juli 2010, 16:35
google street view ist ein gut gewähltes thema, ich persönlich findes es einerseits ein sehr prakisches tool, andererseits ist es aber auch eine etwas skurrile vorstellung, sich z.b. selbst auf einem der bilder zu finden.
hier habe ich vor einigen tagen ein paar witzige bilder von street view gefunden:
wenn dich das thema cloud computing und software as a service interessieren sollte, kann du dies gerne in meinem blogeintrag nachlesen.
lg
theresa
Danke für den Beitrag.
Klaus.Schaechner.Uni-Sbg, 7. Juli 2010, 19:07
Ich habe mich ebenfalls mit dem Thema Google beschäftigt und das Pro und Contra um den Internetkonzern abgewogen. StreetView war ein Teilaspekt meiner Reflektion.
Schade finde ich nur, dass du am Ende die Opt-Out-Lösung für die Herausnahme von Fotos nicht kritisierst. Viele Menschen, vor allem jene, die nur wenig mit Computern zu tun haben, wissen womöglich gar nicht von ihrer plötzlichen Prominenz durch StreetView und können somit keinen Einspruch erheben. Einem Hobbyfotografen würde ich es verzeihen, wenn er seine Urlaubsfotos aus Salzburg mit mir im Hintergrund bei Picasa, Flickr und Co. hochlädt. Bei einem Megakonzern wie Google, der Milliardengewinne erzielt, würde ich mir eine Opt-In-Lösung, also eine vorab benötigte Zustimmung über die Veröffentlichung wünschen.
Doch abgesehen von diesem Detail teile ich deine Ansicht und finde deinen Beitrag sehr gut.
Die "gute-Nacht-Geschichte" ist treffend..
Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, 27. Juli 2010, 11:28
.. kann man sich da noch dagegen wehren?