fun with gps - geocaching

Theresa.Buegl.Uni-Sbg, 28. Mai 2010, 17:44

 

 

Mobiltelefone in ihren Anfangstagen waren mit nicht mehr ausgestattet als der Funktion, Anrufe zu tätigen und anzunehmen. Dies hat sich, gerade in den letzten Jahren, schlagartig verändert, denn heute ist es möglich, mit dem Mobiltelefon SMS zu schicken, online zu gehen und verschiedene Dienste in Anspruch zu nehmen. Das Handy kann heute auch als Navigationsgerät dienlich sein, dies geschieht mitunter mit der Funktion von GPRS. Mit Hilfe von Georeferenzierung ist es möglich geworden den eigenen Standort anzugeben und andere Standpunkte zu orten.
Eine gute Definition von Georeferenzierung habe ich auch hier gefunden:

 

„Unter dem Vorgang der Georeferenzierung versteht man die Zuweisung raumbezogener Referenzinformationen zu einem Geodatensatz. Der Vorgang spielt eine wichtige Rolle in der Computerkartografie, Fernerkundung und bei Geoinformationssystemen.
Man unterscheidet zwischen:

- Georeferenzierung: Einordnen von Karten, Bildern, Rasterdaten in ein Geokoordinatensystem durch Zuweisen von Realweltkoordinaten.
- Geokodierung: Belegung aller Lageinformationen eines Geodatensatzes mit Realweltkoordinaten inklusive der Spezifikation des Bezugssystems.“

Im Internet haben sich die Begriffe Geotagging und Geocoding zum Georeferenzieren von Informationen wie Bildern, Webseiten, Filmen usw. durchgesetzt.

Ein besonderer location-based service, der mir ins Auge gestochen ist, nennt sich Geocaching. Geocaching ist, wenn man es so betiteln darf, die moderne Form der Schnitzeljagd.  Man kann den Dienst wie folgt erklären: Eine Person versteckt an irgendeinen Ort auf der Welt eine Art Schatz, den so genannten Cache und erfragt mittels eines Global-Postioning-Service(GPS)-fähigen Empfangsgerätes wie z.B. einem Smartphone die Koordinaten des Versteckes dieses Schatzes.
Es werden Längen- und Breitengrad angegeben. Diese werden im Internet publiziert und jeder Teilnehmer dieses Spiels kann sich diese Daten dann herunterladen, auf den GPS-Empfänger laden und das Spiel beginnen. Der Cache, also das Ziel bzw. der Schatz beinhaltet in den meisten Fällen ein Logbuch, wo der Spieler dann Datum und Uhrzeit des Zeitpunkts des Findens einträgt. Meist gibt es noch eine Kleinigkeit, eine Überraschung dazu. Hier wird der Finder des Schatzes auch aufgefordert diesen Gegenstand auszutauschen mit einem Gegenstand, den er selbst mitgebracht hat und den Cache wieder zu verstecken.

Interessante Hintergründe werden in diesem Artikel dazu genannt:

„Möglich ist diese Spielerei, weil die durch Satelliten übertragenen GPS-Daten seit dem Jahr 2000 nicht mehr verschlüsselt werden. Vorher bekam jeder, der nicht zufällig in leitender Funktion beim US-Militär tätig war, Koordinaten mit einer Abweichung von mindestens 100 Metern geliefert. Entwickelt wurde das satellitengestützte Ortungssystem GPS ab 1973 vom amerikanischen Verteidigungsministerium, 1995 kam es erstmals vollständig zum Einsatz. Damit militärische Gegner die Daten nicht nutzen konnten, wurde eine Selective Availability eingeführt: Die korrekten Daten konnte nur erfassen, wer den täglich erneuerten Schlüssel kannte. Eine Reihe von Gründen führte dazu, dass die Selective Availability im Jahr 2000 abgeschaltet wurde. Zum einen war das US-Militär mittlerweile in der Lage, eine Datenverschlüsselung für lokal begrenzte Gebiete vorzunehmen. Außerdem hatten sich die Hersteller ziviler GPS-Systeme zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die amerikanischen Unternehmen fürchteten die Konkurrenz des europäischen Satellitennavigations-Projekts Galileo und drängten auf freie Verfügbarkeit der exakten Daten. Am 1. Mai 2000 tat US-Präsident Bill Clinton ihnen diesen Gefallen.

Zwei Tage später wurde das Geocaching erfunden. Es war der Amerikaner Dave Ulmer, der am 3.Mai irgendwo im US-Bundesstaat Oregon eine Kiste vergrub und die Koordinaten in einer Newsgroup veröffentlichte. In seine Kiste packte er unter anderem einen Kassettenrekorder und eine Dose Bohnen.“

 

Eine gute visuelle Erklärung bietet dieses Video über Geocaching:





 

Auch lassen sich verschiedene Formen von Geocaching unterscheiden. So gibt es einerseits das Traditional Cache, dies bedeutet, das die exakte Positionierung des Schatzes im Netz angegeben ist. Weiterhin gibt es den Multicache, eine Fortführung, bei dem der Spieler verschiedene Stationen bzw. Levels nacheinander absolvieren muss um dann zum Schatz zu gelangen. Die dritte Variante nennt sich Mysterycache, hier muss man Aufgaben oder Rätsel lösen, um den Startpunkt genannt zu bekommen.


 

geocaching logo

 

Geocaching ist ein kostenloser Dienst, einzig eine Anmeldung ist erforderlich. Es gibt nach Angaben der Website 1.082.743 aktive Caches (Schätze) und etwa 3-4 Millionen Nutzer weltweit. News über neue Schätze und ähnliches (z.B. iPhone-Applicationen) kann man auf der Twitter-Site von geocaching.com erfahren. Die Popularität von Geocaching ist bereits ziemlich hoch, denn sogar in einem Spielfilm („Splinterheads“) wurde dieser Dienst großzügig erklärt und es finden sich tausende Clips auf Youtube, die Personen beim Geocaching zeigen.






 

 

Quellen:

http://www.geocaching.com/

http://mashable.com/2010/04/28/non-profit-location/

http://www.youtube.com

http://jungle-world.com/artikel/2008/37/22882.html

 

1 comment :: Kommentieren

Moderne Schnitzeljagd

Guest, 28. Mai 2010, 18:33

Ich musste direkt schmunzeln, als ich deinen Beitrag gelesen habe. Er gefällt mir sehr gut, weil das Geocaching wie eine moderne Art der Schnitzeljagd wirkt und somit nicht nur eine hochtechnische Seite aufweist, sondern auch den Spaß am Spiel. Dazu kommt noch die Suche in der freien Natur.

Während der Recherche zu meinem Blogbeitrag über Wikitude bin ich auch des öfteren auf den Begriff des Geocaching gestoßen. Und wenn man es genauer betrachtet haben die beiden Themen sehr viel gemeinsam. Allerdings geht es bei Wikitude weniger um Spiel, Spaß und Spannung, sondern um Informationen über Orte, Gebäude, Restaurants usw.
Aber sie beruhen auf dem gleichen Schema - man an bestimmten Koordinaten für den Computer/Handy Bildschirm etwas hinterlassen.

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