Wie Anwendungen des Web 2.0 den Alltag der Internet-Benutzer prägen (Hausaufgabe 1)

Simone.Schöndorfer.Uni-Sbg, 13. April 2010, 10:34

Comic

Das neue Apple i Pad (Link vom 11.03.10) erinnert mich stark an die Vision ebendieser Firma von 1987. Allerdings scheint das damalige Promotionvideo namens "Knowledge Navigator" (Link vom 11.03.10) mit dem beworbenen Zukunftsprodukt künstlicher Intelligenz eher eine Elite (zwei Professoren korrespondieren miteinander) anzusprechen. Die Klassische Musik zu Beginn und am Ende des Clips, die Ausstattung des Zimmers im Hintergrund und auch das Outfit des „Knowledge Navigators“ (Hemd und Fliege) weisen auf diese gehobene Gesellschaftsschicht hin. Design und Bildschirmoberfläche der Technologie sprechen mich zwar nicht an, trotzdem erstaunt mich, wie sehr der „Knowledge Navigator“ und die in diesem Video vorkommenden Technologien an die Realität herankommen, vor allem wenn man sich vor Augen hält, dass dieses Promotionvideo vor 23 Jahren entstand! Der Professor im Apple-Clip ist mit seinem Gerät in der Lage Termine zu koordinieren, zudem enthält es einen automatischen Anrufbeantworter, demnach kann er auch telefonieren (um genau zu sein ist in der Zukunftsvision bereits Videotelefonie gemeint), weiters ist der „Knowledge Naviator“ fähig, die Funktion eines Lexikons zu übernehmen: er öffnet Grafiken, Texte, durchsucht das Universitätsnetzwerk nach Information, etc. Die Technologie des Professors ist interessanterweise via Touchscreen zu bedienen, ganz im Sinne des derzeitigen "Touchscreen-Wahns". Weiters fällt auf, dass der Professor in seiner Korrespondenz mit einer Kollegin von dieser erbittet, nach seiner Lesung per Video-Konferenz den Inhalt der Lesung zu kommentieren. Drucken durch Sprachbefehl und sogar selbstständiges Arbeiten des „Knowledge Navigators“ nachdem der Professor schon wieder weg ist und nur Anweisungen zurückließ, sind möglich. 

Dass diese Vorstellung von künstlicher Intelligenz (Link vom 11.03.10) heute kaum noch präsent ist, zeigt die technologische Entwicklung. Das Apple i Pad wird in den Werbevideos als Innovation für jedermann präsentiert, nicht als lediglich für eine Elite bestimmt. Auch, dass diese neue Technologie den gesamten Alltagsbereich beeinflusst (Link vom 11.03.10) unterscheidet die Realität von der Vision, in welcher der „Knowledge Navigator“ in erster Linie für berufliche Belange verwendet wird. Vom Lesen von E-Books, übers Konsumieren von Musik, bis zum Emailschreiben und Fernsehen werden sämtliche Geschäfts- und Freizeitbereiche vom Apple i Pad integriert. Dieses Produkt entspricht also einem Paradebeispiel von Media Convergence (Link vom 11.03.10). Wikipedia (Link vom 11.03.10) stellt zu „Media Convergence“ unter anderem folgendes Wissen bereit:

“According to Henry Jenkins who is a highly respected media analyst and one of the foremost leading experts on the convergence culture paradigm, as well as former DeFlorz Professor of Humanities and the Founder and former Director of the Comparative Media Studies Program at MIT states that, ‘the flow of content across multiple media platforms, the cooperation between multiple media industries, and the migratory behaviour of media audiences’. […] Media convergence is not just a technological shift or a technological process, it also includes shifts within the industrial, cultural, and social paradigms that encourage the consumer to seek out new information."

Media Convergence

Welche Web Anwendungen im Sinne der Media Convergence interessant sind, wird nun kurz skizziert: Vergleicht man die Vorstellungen über die Technologien der Zukunft aus 1987 mit der Realität, fällt zuerst auf, dass die Wirklichkeit viel bunter ist! Obwohl Apple in dem Videobeitrag bereits den Gedanken der Vernetzung aufgreift, kann wohl gesagt werden, dass das Web 2.0 alle Zukunftsvisionen übertrifft: Der Videobeitrag des „Media Convergence Forum“ in New York (Link vom 15.03.10) präsentiert im Schnelldurchlauf Daten und Zahlen über sämtliche Funktionen und Ausprägungen des Internets. Von E-Books, über den Aufschwung der Online Werbung gegenüber der Print- und Rundfunkwerbung, bis zu einer Gegenüberstellung der Quantität von You Tube-Videos und den Beiträgen der Amerikanischen Big 3 (ABC, CBS und NBC) zeigt dieser Clip auch Elemente der Privatsphäre (Schlagwort: Berufsschädigende Statusmeldungen bei Facebook), der Piraterie (95% der Lieder, die letztes Jahr herunter geladen wurden, wurden nicht bezahlt) oder des möglichen Erfolgs durch Social Media Anwendungen (z.B.: Wie die US Präsidentenwahl und You Tube zusammenspielten) (Link vom 11.03.10). Das Internet tritt aber auch als Beispiel einer vereinten Welt auf: Wikipedia, das größte Online Lexikon ist mittlerweile in 200 Sprachen abrufbar und fasst ca. 13 Millionen Artikel! Doch die dokumentierten Beispiele neuer Technologien gehen über Internet-Anwendungen hinaus: Rekordzahlen der Mobilkommunikationsindustrie (93% der erwachsenen US-AmerikanerInnen besitzen ein Handy oder Nokia verkauft 13 Handys pro Sekunde) erstaunen ebenso, wie die künftige Entwicklung der Relation zwischen Datenvolumen : Größe des Speichermediums (Vergleich: Haus von 1965, mit Hosentaschen von 2010 und Blutzelle von 2035). Der politische Einfluss des Internets wird nicht nur durch das Beispiel Barack Obamas verdeutlicht, auch Twitter und die Präsidentschaftswahlen im Iran sind eng miteinander verkoppelt.

Die unzähligen Funktionen, Möglichkeiten, Chancen aber auch Gefahren und Risken des Internets, welches den Arbeits- und Freizeitbereich der Informationsgesellschaft durchdringt, werden in diesem Videoclip zwar nur angeschnitten, jedoch wird die Notwendigkeit sich mit der Materie tief greifend auseinanderzusetzen sehr deutlich: Denn der Sprung Technologieentwicklung von 1965 (Speichermedium in der Größe eines Hauses) nach 1987 (Ideen wie die Zukunft durch die ICTs verändert wird) nach 2010 (Chancen und Risken durch soziale Vernetzung) nach 2035 (Speichermedium in der Größe einer Blutzelle) macht ersichtlich, dass diese Entwicklung nicht zu stoppen ist!

 

Bildquellen:

 

 

6 comments :: Kommentieren

yusuf.doray.uni-linz, 16. März 2010, 12:16

hallo,

Du hast Apple video sehr gut und detaliert analysiert. ich glaube, du hast es mehr mal angesehen, und  die cartoon   ist sehr anpassen zum thema ausgewahlt.

hier ist mein beitrag, wenn du lust hast...

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Hallo Simone,

christoph.priewasser.uni-linz, 16. März 2010, 16:42

ich stimme voll mit Deiner Darstellung überein, dass gerade mit dem baldigen Erscheinen des IPads, der dargestellte Knowledge Navigator keine Zunkunftsmusik mehr ist. Ich habe jedoch in meinem Beitrag noch im Speziellen auf die Funktion von Spracherkennung hingewiesen. Spracherkennungssysteme funktionieren leider nicht so fehlerfrei wie im Video dargestellt.

 

Liebe Grüße nach Sbg.

Christoph

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Max.Bauer.Uni-Sbg, 18. März 2010, 11:34

Zum letzten Absatz: Ob die von Dir beschriebene Entwicklung zu stoppen ist, hängt ja immer noch von den Menschen ab, die sie steuern bzw. vorantreiben. Also glaube (und hoffe) ich doch, dass sie prinzipiell zu stoppen ist. Das wichtigste ist, in meinen Augen, die Vor- und Nachteile dieser Entwicklung gegeneinander abzuwägen und die zukünftigen technischen Entwicklungen daran auzurichten. Zukunftsfähig ist die momentane Form eines Informations- und Unterhaltungs-"Technikwahns" in meinen Augen nicht.

 

 

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Lisa.Reinthaler.Uni-Sbg, 19. März 2010, 13:42

Hallo Simone,

du sprichst in deinem letzten Absatz die Durchdringung des Arbeits- und Freizeitbereichs der Informationsgesellschaft an - ein Punkt, der mir vor allem in den kommende Jahren einer besonderen Beachtung wert erscheint. Ich habe mir in meinem Beitrag auch Gedanken um die Verknüpfung/Überschneidung dieser beiden Bereiche im Zusammenhang mit den Entwicklungen der Mobilkommunikation gemacht.

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Barbara.Falkinger.Uni-Sbg, 19. März 2010, 19:41

Hallo Simone,

Die sehr detaillierte Darstellung des Videos ist dir gut gelungen. Auch die Grafik finde ich sehr interessant. Mein erster Beitrag besteht aus Überlegungen zum Digital Divide. Wenns dich interessiert, schaus dir einfach mal an.

 

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Doris.Harreither.Uni-Sbg, 19. März 2010, 19:55

Auch ich möchte auf deinen letzten Absatz eingehen und muss sagen, dass mich vor allem Prognosen erschrecken wie "2035 soll es Speichermedien in der Größe von Blutzellen" geben - sollte dies wirklich eintreffen, was an Innovationen soll es dann eigentlich noch in Zukunft geben? Ständig tüfteln Wissenschaftler herum, um alles noch kleiner und effizienter zu machen - aber bringt das auch wirklich nur Vorteile für uns?? In meinem Beitrag bin ich ähnlich an die Thematik herangegangen wie du und habe mir auch Gedanken in Bezug auf die Zukunft gemacht.

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