Aufgabe 2: Fördert die Technologie des Internets die Überwachung? Vom anonymen User zum "gläsernen Bürger"
Stefanie.Spitzendobler.Uni-Sbg, 19. April 2010, 14:01
Überwachung im Internet: Die Entwicklung des Users zum gläsernen Bürger
Das Internet bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten wie Informationen, Unterhaltung, Kommunikationsmöglichkeiten, etc.. Via elektronischem Briefverkehr kann man sich mit Freunden, Partnern, Geschäftsleuten, etc. schnell und einfach austauschen. Die Frage ist jedoch die, ob diese Informationen geheim bleiben oder ob durch das Internet Überwachungsmechanismen hergestellt wurden, um diese Informationen für Unternehmen bzw. der Regierung sichtbar zu machen.
Überwachung zur Verbrechensbekämpfung
Im Punkto Email weist ein Artikel im Focus daraufhin, dass seit 2005 die Mailprovider in Deutschland verpflichtet sind, Daten an die Polizei weiterzugeben, falls diese einem mutmaßlichem Straftäter auf der Spur sind und ein richterlicher Beschluss besteht oder der Staatsanwalt dies angeordnet hat. Technische Grundlage stellt die SINA-Box dar, welche die Daten von den Providern (Emailanbieter) zu den Rechnern der Polizei sendet. Der Kunde des Emailaccount erfährt jedoch nichts und die Aktion läuft sozusagen streng geheim ab. Ein weiterer Bereich, welcher durch die Polizwei überwacht wird, stellt die Internettelefonie dar. Auch hier wurden spezielle Maßnahmen getroffen, um das gesamte Gespräch 1:1 zu übertragen.
Im Gegensatz zur Überwachung von Emailaccounts und Internettelefonaccounts, müssen die User, welche frei im Web IP-Adressen abrufen, nicht bekannt sein. Es sind somit auch keine richterlichen Beschlüsse erforderlich, um diese "Schnüffler-Aktionen" zu legitimieren. So gut wie jeder Server speichert Informationen ab, wo der User zu lokalisieren ist. Somit können auch kleinere Delikte, wie illegaler Download von Musik, Filmen, etc. nachverfolgt werden.
Missbrauch des Datenschutzes?
Jedoch nicht nur Spuren im Internet von mutmaßlichen Straftätern werden verfolgt, sondern alle Vorgänge, welcher ein Bürger im Internet tätigt, werden von Unternehmen gespeichert und somit für die Regierung zugänglich. Durch die Kryptografie im Internet und das Angebot von Anonymitätsdiensten wie AN.ON ist es möglich, sich der Überwachung zu entziehen, falls nicht diese Formen verboten bzw. eingeschränkt werden. Die Überwachung durch die Suchmaschine Google stellt ebenso eine Gefahr für den Schutz der persönlich Daten dar. Deswegen sollte man sich über diese geheimen Überwachungsmethoden bewusst werden und Schutzmaßnahmen beachten, welche in vielen Webblogs wie auch Artikeln wie hier in de Zeitung die Presse zu finden sind.
Eine wichtige Rolle kommt dabei den Datenschützern zu, welche sich in Zukunft immer mehr Herausforderungen durch die Überwachung im Internet stellen müssen. Zur 10-jährigen Feier der International Association of Privacy Professionals (IAPP) wurde in einem Grundsatzpapier die Aspekte für die Dringlichkeit des Datenschutzes in der Zukunft und die Möglichkeiten für Datenschützer niedergeschrieben. Um die ehrenvolle Aufgabe zu würdigen, gibt es einen Big Brother Award, welcher erfolgreiche Datenschützer auszeichnet und somit die Wahrung der Menschenrechte im gesellschaftlichen Bewusstsein stärken möchte.
Daher ist es geboten, sich der digitalen Überwachung stets bewusst zu sein und sich um Alternativen, welchen dem User Anonymität gewähren, zu informieren. Exisitiert die Privatheit im Internet überhaupt noch oder scheint es ein Meer an "gläsernen Bürgern" zu sein, welche sich diesen Datenraubs nicht einmal bewusst sind? Wenn alles Private nun für die Behörden und Unternehmen sozusagen "öffentlich" wird, dann kann es zu gefährlichen Konsequenzen für den Bürger kommen.
Zusammenfassend kann man behaupten, dass das Internet auf der einen Seite ein breites Spektrum an Informationen, Diensten, usw. bietet, sich diese positiven Effekte auf der anderen Seite auch negativ auswirken können, da die Daten, die durch die Nutzung der Webangebote generiert werden, nicht sicher und daher nicht geschützt sind. Jeder sollte sich selbst darüber Gedanken machen, wie und zu welchem Zweck er Onlineangebote gebraucht, um seine persönlichen Daten für die Behörden, Unternehmen, etc. so weit wie möglich geheim zu halten.
Barbara.Falkinger.Uni-Sbg, 19. April 2010, 19:05
Hallo Stefanie,
ich finde vor allem deine Ausführung zum Thema "Überwachung und Verbrechensbekämpfung" sehr interessant. Ich finde es zwar einerseits richtig, Daten an die Polizei weiterzugeben, wenn diese einem mutmaßlichen Täter auf der Spur ist. Was ich jedoch nicht richtig finde, dass Daten schon im Voraus geheim aufgezeichnet und gespeichert werden. Ich beschäftige mich in meinem Bericht mit der Datenvorratsspeicherung und den Schattenseiten des Internet. Vielleicht magst dus dir bei Gelegenheit durchlesen.