Creative Commons - Gemeinschaftliche Nutzung von kreativen Beiträgen
Stefanie.Spitzendobler.Uni-Sbg, 7. Juli 2010, 18:42
Gemeinschaftliche Nutzung von kreativen Werken
Da auf Musikstücke wie auch auf andere kreative Werke ein Schutz liegt, welcher dem User untersagt, dass Werk ohne Geld zu erwerben, wurde die Non-Proft-Organisation Creative Commons gegründet. Hierbei können neben Musikschaffenden, auch AutorenInnen, BloggerInnen, FilmemacherInnen, FotografInnen, GestalerInnen, GrafikerInnen, usw. ihre Werke der Gesamtgesellschaft zugänglich machen. Durch die einfache Nutzung soll wieder Neues entstehen, was dem Publikum wieder zu gute kommt. Hierbei stehen jedoch unterschiedliche Lizenzen zur Verfügung, welche beachtet werden müssen. Dabei kann der Bereitsteller des Kreativwerks darüber entscheiden, ob der kreative Beitrag für kommerzielle Zwecke genutzt werden darf und ob der Beitrag von anderen Autoren geändert werden darf. Daneben kann er unter anderem das Format auswählen und den Titel des Werkes angeben.
Es gibt sechs verschiedene Standardlizenzen, welche alle eine Hilfestellung für die Veröffentlichung und die Verbreitung digitaler Medieninhalte darstellen. Diese ermöglichem dem User einen komplizierten Rechtsgang, welcher nur Juristen vertraut scheint, zu umgehen. Schon durch die Nennung des Lizenzvertrages werden die wichtigsten Bedingungen ersichtlich.
Im deutschen Rechtsraum gibt es nun folgende sechs Lizenz-Verträge:
1. Namensnennung
Bei diesem Lizenzvertrag müssen die User nur den Namen des Autors bzw. Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Art und Weise bekannt gegeben werden. Der kreative Beitrag kann sogar vom User abgewandelt werden.
2. Namensnennung & keine Bearbeitung
Hierbei wird wiederum der Name des Autos genannt, jedoch darf der kreative Beitrag des Autors nicht bearbeitet werden.
3. Namensnennung & nicht-kommerziell
Diese Lizenz besitzt neben den Konditionen von 1. ebenso die Bedingung, dass der kreative Beitrag nicht für kommerzielle Zwecke genutzt werden darf.
4. Namensnennung & nicht-kommerziell & keine Bearbeitung
Diese Lizenz ist eine Kombination von den ersten drei Lizenzen.
5. Namensnennung & nicht-kommerziell & Weitergabe unter gleichen Bedingungen
Es gelten die Bedingungen von 3. und zudem die Bedingung, dass ein geänderter kreativer Beitrag, welcher somit ein neues Werk darstellt, nur unter der Voraussetzung weitergeben werden darf, wenn das Werk unter den selben Lizenzbedingungen oder fast identischen Bedingungen weitergeben wird, wie das Original.
6. Namensnennung & Weitergabe unter gleichen Bedingungen
Diese Form des Lizenzvertrages ist so ähnlich wie 5., nur dass keine kommerziellen Vorgaben gemacht werden.
Creative Commons-Lizenzen zählen zu den Open Content-Lizenzen, welche auch direkt mit den Open-Source-Lizenzen verbunden sind. Die Lizenzen bilden die Grundlage für die freie Nutzung von Inhalten bzw. Datenbanken und ebenso von Software, welche in qualitativer und demokratischer Weise verbreitet werden.
Neuere Entwicklungen der Creative Commons Bewegung stellen die daraus hervorgegangene Gruppe Science Commons und die Digital Peer Publishing Lizenzen (DPPL) dar. Bei beiden Lizenztypen geht es ebenso um die gemeinschaftliche und freie Nutzung von Inhalten, hier handelt es sich jedoch um geistiges Gut - also wissenschaftliche Beiträge und wissenschaftliche Primärdaten. (Seidenfaden, Lutz (o.J.): Ein Peer-to-Peer-basierter Ansatz zur digitalen Distribution wissenschaftlicher Informationen. Göttingen: Cuvillier Verlag, 161.)
Dieses Video verdeutlicht noch einmal, dass Creative Commons Inhalte im Gegensatz zu mit Copyright geschützte Inhalte, welche unter dem Slogan "All rights reserved" bekannt sind und bei welchem die Wiederverwendung eines kreativen Werkes erst angefragt und bezahlt werdne muss, auf eine freie Nutzung zielen und somit den Grundgedanken des Internets widerspiegeln. Dieser besteht in der demokratischen Nutzung von Inhalten von der gesamten Weltbevölkerung, der Veränderung der Inhalte und ewigen Weiterentwicklung sowie der Vernetzung mit anderen Usern.
Somit lässt sich festhalten, dass Open Source bzw. Creative Commons-Inhalte fast nicht mehr weg zu denken sind. Laut der "WWW-Benutzer-Analyse W3B" verschiebt sich der Trend in der Bevölkerung jedoch wieder zu einer zahlungswilligen und qualitativen Nutzung hin, wohingegen in den letzten Jahren die Zahlungsbereitschaft immer mehr abnahm. Vor allem Männer fordern hohe qualitative Standards, welche oft schwer realisierbar sind. Daher liegt es an den Publizisten von Open Source bzw. Creative Commons und auch an den Unternehmen hoch qualitative Inhalte zu produzieren um im Kampf für die Aufmerksamkeit des Publikums als Gewinner hervorzugehen.
Ein paar wichtige Quellen..
Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, 27. Juli 2010, 12:06