4. HÜ Social-Commerce-Anwendung DaWanda
Tanja.Steiger.Uni-Linz, 8. Jänner 2010, 15:22
DaWanda
Geschäftsidee
Die deutsche Website DaWanda ist ein Online-Marktplatz, der nach dem gleichen Prinzip wie das amerikanische Etsy.com (hier ausgearbeitet von Karin Strasser) funktioniert. Hier können Kreative individuelle, selbstgemachte Handwerksware zum Kauf anbieten und Kunden diese Unikate erwerben. Die meistgehandelten Produkte hierbei sind Mode, Schmuck und Kunst. Es werden aber auch Nahrungsmittel, wie zum Beispiel personalisierte Kekse oder vegane Mayonnaise angeboten.
Nach dem Social-Commerce-Prinzip ist es möglich, nicht nur einfach etwas zu kaufen, sondern die Hersteller hinter den Produkten kennenzulernen. Verkäufer, sowie Käufer können bzw sollen, ein personalisiertes Profil hochladen, in dem sie sich vorstellen bzw miteinander Kontakt aufnehmen können. Auch die Kommunikation zwischen den Kunden kommt nicht zu kurz: man kann sich über die angebotenen Produkte austauschen, diese bewerten oder auch Merklisten erstellen, die für andere Mitglieder einsehbar sind.
Es gibt noch einige andere interessante Anwendungen, wie zum Beispiel der Geschenkefinder. Hier kann man eine Person beschreiben, für die man ein Geschenk sucht und die Community gibt dann Vorschläge, was für diese Person passen könnte. Natürlich können hierbei auch Hersteller ihre eigenen Produkte vorschlagen, der Grundgedanke dahinter ist es aber nicht.
Eine andere Anwendung wären die Merklisten, mit denen man Produkte weiterempfehlen kann. Diese werden nach verschiedenen Themen gegliedert allen Interessenten angezeigt.
Geschäftmodell (Erwirtschaften von Erlösen)
Die Gründer der DaWanda GmbH sind Claudia Helming und Michael Pütz, welche auch als Geschäftsführer auftreten. Daneben gibt es noch zahlreiche andere Gesellschafter, wie in der nachfolgenden Grafik ersichtlich ist.
Quelle: Gründerszene.de
Einnahmen werden durch Einstellgebühren für Angebote (seit Jänner 2009) und Verkaufprovisionen erwirtschaftet. Die Einstellgebühren betragen je 0,10 €/verfügbaren Artikel für Produkte mit einem Verkaufspreis zwischen 0,10 und 10 €; 0,20 € bei einem Warenwert von 10 bis 20 € bzw 0,30 € für Produkte mit einem Wert über 20 €. Auf der englischen, sowie auf der französischen DaWanda-Seite werden noch keine Einstellgebühren verlangt.
Weiters werden beim Verkauf eines Artikels 5% des Preises als Provision verrechnet. Es können auch sogenannte Logenplätze (bessere Präsentationsplätze auf der Homepage) bzw Startseitenplätze gebucht werden. Diese Dienste kosten extra (zB 5€ für 4000 Einblendungen bzw. 15€ für 7 Tage auf der Startseite).
Laut den DaWanda-Geschäftsführern Claudia Helming und Michael Pütz hat die Homepage ihren Break-Even-Point schon erreicht.
Kundennutzen
Wie in der Geschäftsidee schon erläutert, können hier Kunden Kontakt mit den Herstellern der angebotenen Produkte aufnehmen bzw sich mit anderen Kunden austauschen. Der Social-Commerce- bzw Community-Gedanke wird durch die personalisierten Profile, die Merklisten, der Möglichkeit, über die Produkte zu diskutieren, sowie den Anwendungen wie dem Geschenkefinder hervorgehoben. Hier steht nicht nur das Verkaufen, sondern auch die Kommunikation im Vordergrund.
Ein anderer Nutzen der DaWanda-Homepage ist natürlich auch, dass man individuelle Unikate erwerben kann, die sonst nirgends erhältlich sind, dies sollte man bei der ganzen Diskussion um Profile, Blogs,... auch nicht vergessen, da das Ziel der Website ja das Verkaufen von Produkten ist.
Zukunftsentwicklung/Mitbewerber
Die Zukunftsaussichten für DaWanda sind nicht schlecht. Die Firma hat sich schon sehr gut auf dem deutschen Markt für Handarbeitswaren etabliert und ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Über konkrete Umsatzzahlen schweigt sich die Geschäftsleitung zwar aus, doch ihre Aussage, dass DaWanda den Break-Even-Punkt schon erreicht hat, lässt auf gute Umsatzzahlen schließen.
Natürlich gibt es aber Mitbewerber auf diesem Markt. Der Hauptkonkurrent auf dem internationalen Markt ist hierbei wahrscheinlich Etsy.com, der Erfinder dieses Konzepts. Da aber viele Menschen fehlende Fremdsprachenkenntnisse von einer Bestellung bei Etsy.com abhalten, hat DaWanda eine gute Chance sich im deutschsprachigen Raum durchzusetzen. Aber auch hier gibts es Konkurrenten wie vondir.de, kunstvonuns.de oder livemaster.de. Wer sich hier durchsetzt, wird nur die Zukunft zeigen.
Persönliche Beurteilung
Ich persönlich habe DaWanda vor dieser Hausübung nicht gekannt, muss aber sagen, dass ich jetzt von dieser Geschäftsidee beeindruckt bin. Es ist eine große Möglichkeit für junge Künstler oder Handwerker ihre Produkte zu vertreiben bzw ihre Talente zu zeigen und ev auch von einer größeren Firma entdeckt zu werden.
Ich sehe auch im Bereich des Social-Commerce viel Zukunftspotenzial und bin gespannt, was da in den nächsten Jahren noch auf uns zukommen wird bzw wie wir in 10 Jahren einkaufen werden.
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