Aufgabe 2: Individueller Teil - Internet "Core-Business-Models"
michael.kaiser.uni-linz, 12. September 2011, 21:27
1 Einleitung
Nachfolgend werde ich meine individuelle Bearbeitung unseres Gruppenthemas darlegen.
Unser Thema lautet:
"4. Internet "Core-Business-Models". Core-Business-Models sind Geschäftsmodelle, die im Ansatz ohne Internet nicht funktionieren würden. Sammeln und strukturieren Sie Modelle und Beispiele zu diesem Thema"
Dabei geht es um Unternehmen deren Geschäftsmodelle stark oder auch vollständig von den Möglichkeiten des Internets abhängen. Einige Unternehmen, welche wohl auch zu dieser Kategorie gezählt werden, sind jedoch manchmal mit ihrem Geschäftsmodell gar nicht so stark bzw. nur auf das Internet ausgerichtet.
Bei genauerer Betrachtung kann man dabei die einzelnen Geschäftsmodelle, je nach dem Grad der Abhängigkeit vom Internet, unterscheiden. Dabei werden auch Geschäftsmodelle aufgezeigt, welche zwar in diesen Bereich fallen aber, aufgrund ihrer Eigenschaften, im Kern doch noch einiges mit klassischen Modellen gemeinsam haben.
2 Arten von Internet "Core-Business-Models"
2.1 "Semi" Internet "Core-Business-Models"
Seit der Verbreitung des Internets kamen und kommen immer mehr Unternehmen auf die Idee das Internet als zentralen Baustein des Geschäftsmodells zu verwenden. Dabei handelt es sich sowohl um Unternehmen welche bereits seit längerer Zeit bestehen als auch um junge Unternehmen. Gemeinsam ist diesen Firmen, dass sie das Internet in einem Bereich massiv nutzen. Hierbei kommt das Internet in der Regel als Vertriebskanal zum Einsatz. Als Beispiele bieten sich hier etwa Ryanair oder Dell-Computer an.
Beispiel Ryanair
Quelle:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Ryanair_old_Logo.svg&filetimestamp=20080523111455
Ryanair wird als Europas erste Billegfluggesellschaft bezeichnet, als Vorbild für das Billigflug-Konzept gilt die amerikanische FLuggesellschaft Southwest Airlines. Die Fluglinie wurde 1985 von Tony Ryan gegründet und startete mit Flügen zwischen Waterford in Irland und London-Gatwick. Im ersten Jahr hatte die Gesellschaft etwa 5000 Passagiere. 1986 erlangte Ryanair die Zulassung für die Strecke Dublin-London, die bis zu diesem Zeitpunkt von British Airways und Aer Lingus beherrscht wurde. Die Preise der Konkurrenten wurden um mehr als die Hälfte unterboten und Ryanair beförderte 1986 mit nur zwei Linien 82000 Passagiere.
Bis heute besteht die Strategie der Airline darin, möglichst niedrige Ticketpreis anbieten zu können, erreicht durch möglichst niedirge Flug- und Betriebskosten. In dieses Schema passte naturlich auch der Online Ticketverkauf hervorragend. So öffnete Ryanair im Jahr 2000 die größte Booking-Website Europas. Innerhalb von nur drei Monaten wurden 50000 Buchungen pro Woche erreicht. Im Jahr 2006 wurden 40 Millionen Passagiere befördert.
Auch wenn die Fluglinie druch die Möglichkeiten des Netzes noch mehr erreicht hat, liegt dem ganzen Unternehmen ein klassisches Geschäftsmodell zu Grunde. Das Internet dient hier als zusätzlicher Vertriebskanal und fügt sich schlüssig in das "möglichst billig" Konzept ein. Wie stark die Abhängigkeit des Unternehmens vom Netz wirklich ist, lässt sich als Außenstehender nur schwer sagen.
2.2 Internet "Core-Business-Models"
Geschäftsmodelle die zu hundert Prozent vom Internet abhängen sind gerade in der jüngeren Geschichte des Netzes immer häufiger anzutreffen, auch weil sich die technischen Möglichkeiten und Rahmenbedingungen (speziell die Daten-Übertragunsgeschwindigkeiten) verbessert haben. Unternehmen mit solchen Geschäftmodellen können durchaus aus klassischen Branchen hervorgehen, zeichnen sich jedoch dadurch aus, dass der gesamte Umsatz über das Internet generiert wird.
Das Geschäftsmodell besteht also darin nur das Internet als Vertriebskanal zu nutzen. Dadurch werden Vertreibsstandorte ersetzt und somit ein sehr hoher Anteil an fixen Betriebskosten gespart. Weiters ist für einen Online Vertrieb ungleich weniger Personal notwendig um die selbe Marktgröße zu bedienen.Als Paradebeispiel kann hier der Online Handel amazon genannt werden.
Beispiel amazon
Quelle:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Amazon.com-Logo.svg&filetimestamp=20100924093928
Das Geschäftsmodell von amazon.com besteht im Vertrieb von Produkten (ursprünglich Bücher) an Endkunden, amazon ist also ein Online-Einzelhandel. Der Gründer Jeff Bezos war vor der Gründung der Überzeugung, dass der Einzelhandel im Allgemeinen die ideale Branche für eine Verlagerung in das Internet darstellt. Für die Kunden liegen die Vorteile speziell in einem bequemen Zugang und einem niedrigen Preis.
Der Anbieter hingegen profitiert von den Kosten- und Personal Einsparungen. Weiters kann durch die Möglichkeiten des Netzes eine ungleich wirksamere Werbestrategie verfolgt werden. So kann aufgrund von Aufzeichnungen des Kaufverhaltens des jeweiligen Kunden immer zielgerichtet auf spezielle Produkte usw. hingewiesen werden.
Im Gegensatz zu anderen Unternehmen wie etwa Ryanair, legte sich amazon von Beginn an zu 100 Prozent auf das Internet fest, sämtliche Umsätze werden über das Internet generiert. Wenn auch die ursprüngliche Idee dahinter, nämlich der Buchhandel sehr klassisch ist, steht und fällt das Geschäftsmodell des Unternehmens mit dem Internet.
2.3 WEB 2.0 Internet "Core-Business-Models"
Eine Definition von WEB 2.0 findet sich im WIKIPedia: "Web 2.0 ist ein Schlagwort, das für eine Reihe interaktiver und kollaborativer Elemente des Internets, speziell des WWW, verwendet wird...Die Verwendung des Begriffs nimmt jedoch zugunsten des Begriffs Social Media ab" (in http://de.wikipedia.org/wiki/Web_2.0)
Der User konsumiert nicht mehr nur den angeboten Inhalt, welcher von (mehr oder weniger) professionellen Textern, Homepage-Programmierern usw. erstellt wurde, sondern wird selbst aktiv und stellt Inhalt ins Netz. Wie mein Team Kollege Claus Wuehrer in seinem Blog schreibt (hier gehts zum Blog von Claus) nutzen Unternehmen, welche solche Plattformen anbieten, das Geschäftsmodell des "Webfinanzierten Contents". Für den User ist die Nutzung der Plattform kostenlos, im Gegenzug wird er jedoch mit mehr oder weniger massiver Werbung konfrontiert. Für diese Werbeschaltungen erhält das Unternehmen entsprechende Gelder, hauptsächlich abhähngig von Bekanntheitsgrad und Anzahl der Mitglieder.
Das besondere an diesem Geschäftsmodell ist, dass es erst mit dem Entstehen des Netztes möglich wurde und damit im direktesten Sinne von "Internet Core- Business" Geld verdient wird, schließlich fehlen dabei jegliche "nicht digitalen" Produkte und Dienstleistungen. Als Beispiele können hier natürlich Facebook oder aus österreichischer Sicht Szene1 genannt werden.
Beispiel Facebook
Quelle:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Facebook.svg&filetimestamp=20080316005234
Facebook wurde im Jahr 2004 gegründet und ist heute die mit Abstand bekannteste social media Plattform der Welt. Grundgedanke dabei ist es, dass sich jeder Nutzer mit einem Profil darstellen kann. Dort können neben allgemeinen Interessen auch persönliche Daten wie Alter, Beziehunugsstatus etc. mit den anderen Usern geteilt werden. Weiters können Inhalte wie Fotos und Videos integriert werden. Das Anlegen und die Nutzung eines Userkontos ist kostenlos, jedoch wird meist am seitlichen Bildschirmrand Werbung von unterschiedlichsten Anbietern geschaltet.
Derzeit wird die Plattform in mehr als 73 Sprachen angeboten und hat weltweit mehr 710 Millionen Mitglieder.
Quellen
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