These zur Internetökonomie: "Follow the free"

pascal.hoefler.uni-linz, 6. November 2012, 08:42

"Follow the free" ist eine der Thesen, welche Meier und Stormer aufgestellt haben. Es handelt sich dabei um das Verschenken von Teilprodukten und -diensten, was in den letzten Jahren ein Erfolgsrezept darstellt. Diese Preispolitik soll in der Einführungsphase eine möglichst große Kundenbasis generieren und diese somit an das Produkt binden. In einem weiteren Schritt werden Komplementärleistungen oder leistungsfähigere Zusatzprogramme gegen Bezahlung angeboten. Dadurch werden erste Erlöse erzielt, was wiederum eine schnellere Marktpenetration zur Folge hat.

Natürlich gibt es nicht nur positive Seiten dieser Preisstrategie. Wesentlich sind vor allem folgende beiden Risiken:

  1. Diese Preisstrategie ist nur bei digitalen Gütern sinnvoll, welche eine hohe Reichweite erreichen können.
  2. Ein möglicher Nachteil der Strategie ist der "Free-Rider"-Effekt. Darunter wird die Ablehnung von weiteren Bezahldiensten verstanden. User werden quasi von den kostenlosen Angeboten verwöhnt und wollen dadurch keine kostenpflichtigen Angebote mehr annehmen, da meist genügend Konkurrenz vorhanden ist.


Als Beispiele für die "Follow the free"-Strategie fallen mir als erstes der AppStore bzw. der Google PlayStore ein. Smartphone Apps werden sehr häufig kostenlos angeboten. Zusätzliche Leistungen werden dann über sogenannte In-App Käufe zur Verfügung gestellt. Oft wird ein Upgrade zu einer Premium Variante angeboten, welche dann zum Beispiel keine Werbebanner mehr anzeigt. Bei den Apps boomen zur Zeit vor allem Spiele, hier können etwa Verbesserungen gekauft werden, um sich einen Vorteil gegenüber anderen Spielern zu schaffen.

 

Weitere Beispiele wären etwa Dropbox oder Spotify. Es handelt sich hierbei um eine spezielle Variante der Finanzierung der "Follow the free"-Strategie. Bei diesen beiden Diensten gibt es Basisaccounts, welche kostenlos sind, jedoch in der Funktionalität eingeschränkt. Entscheidet man sich für einen kostenpflichtigen Account, hat man zB mehr Speicherplatz zur Verfügung (Dropbox) oder man kann längere Zeit Musik streamen (Spotify).

 

Abschließend finde ich, dass sich diese Strategie in den meisten Fällen wahrscheinlich bezahlt macht, da durch eine gelungene Einführung eines Produkts vor allem durch Mundpropaganda sehr viel Werbung gemacht wird und somit tatsächlich eine breite Kundenbasis entsteht. Voraussetzung für eine Etablierung am Markt ist natürlich eine gewisse Qualität, die das Produkt bzw. der Dienst aufweisen muss. Ich denke, dass doch sehr viele Leute gewillt sind, für zusätzliche Inhalte bzw. erweiterte Funktionen zu bezahlen.


Quellen:

  • [Meier & Stormer 2012, S. 19] Meier, A.; Stormer H.: eBusiness & eCommerce - Management der digitalen Wertschöpfungskette
  • [Ressmann 2009] Ressmann, L.: Internetmarketing (http://www.lressmann.de/marketing-vertrieb-sap-rating/internet.htm)
  • [Gemke 2008] Gemke, S.: Internetstrategie: "Follow the free" (http://internetwirtschaft.over-blog.de/article-23065449.html)
  • [Gemke 2008] Gemke, S.: Internetstrategie: "Freemium" (http://internetwirtschaft.over-blog.de/article-23065512.html)

 

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