Aufgabe 5: Persönliche Stellungnahme aus ethischer Sicht zum Artikel Facebook: Personal Branding Made Easy

sabine.stuhlberger.uni-linz, 18. Oktober 2011, 00:04

 

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Persönliche Stellungnahme aus ethischer Sicht

3. Fazit

4. Literaturverzeichnis

 

 

1. Einleitung

Im Artikel Facebook: Personal Branding Made Easy nimmt Erin Biba Stellung dazu, wie sich „Der Mensch als Marke“ im Informationszeitalter präsentiert. Sie geht dabei von dem Standpunkt aus, dass soziale Netzwerke entgegen vieler Annahmen, nicht dem Pflegen persönlicher Kontakte dienen, sondern vielmehr dem "Personal Branding" also der Darstellung des Menschen als „Eigenmarke“ gegenüber einer breiten Masse. Gestärkt wird ihre These durch den Anthropologen Robin Dunbar der behauptet, dass ein Mensch maximal einen Überblick über 150 andere Individuen bewahren kann. Die Grenze bei Facebook-Freunden liegt aber bei 5.000.

 

 

2. Persönliche Stellungnahme aus ethischer Sicht

Ein spannendes Video möchte ich euch vor meinen persönlichen Ausführungen nicht vorenthalten. Dieses Viedo stellt einige ethische Problemstellungen im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken dar.

 Video 1: Willkommen bei Facebook

 

Der Aufbau einer persönlichen "Marke" erfolgt heute im Internet nicht nur auf Facebook sondern auch auf Twitter, Xing, LinkedIn oder eines der anderen sozialen Netzwerke. Diese Netzwerke werden oft gleichzeitig verwendet, um in Verbindung mit allen "Freunden" und "Bekannten" zu bleiben. Auf diesen Seiten wird der persönliche Lebenslauf, Fotos und das Kompetenzprofil gepflegt und verwaltet und somit ein Image aufgebaut. Die Idee das Social Media  „Personal Branding“ ist, stößt bei vielen Menschen auf Unverständnis, wollen diese ja nur Kontakt zu ihren 800 Freunden aufrecht erhalten. Der Gedanke hinter dem Selbstmarketing in sozialen Netzwerken ist aber aus sozialpsychologischer Sicht ein ganz simpler. Menschen versuchen dadurch lediglich ein Grundbedürfnis zu stillen,  welches vor dem gesellschaftlichen Wandel durch die beruflichen Stände abgedeckt wurde. Diesen Berufsständen kommt heute auf einer Werteskala kaum mehr Bedeutung zu. Das „Personal Branding“ versucht diesen Schiefstand auszugleichen, indem sich Menschen in sozialen Netzwerken präsentieren beziehungsweise positionieren. Profilseiten in den sozialen Medien sagen oft sehr viel über Menschen aus, da viele dort persönliches preisgeben beziehungsweise durch eine Kombination der verschiedenen Profilseiten eine ungeheure Menge an Informationen gesammelt werden kann. Vor einigen Jahren hätten Arbeitgeber, Partner oder Kollegen noch viel Geld für Detektive ausgeben müssen, um so effizient über das "Ich" informiert zu werden. Wird das Medium richtig eingesetzt, kann man hier professionelles Selbstmarketing betreiben. Natürlich muss man sich aber immer auch im Klaren darüber sein, dass persönliche Informationen gegenüber Dritten peinlich bis schädlich sein können beziehungsweise das Veröffentlichen von Unwahrheiten oder das Vermitteln von falschen Tatsachen ein großes ethisches Problem darstellen.

 

Das Grundprinzip des Utilitarismus einer Form der Ethik besagt, eine Handlung ist richtig in dem Maße, in dem sie dazu beiträgt, das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl herbeizuführen. Aber was ist unter Glück zu verstehen? Macht es Menschen glücklich sich gekonnt auf Profilseiten in Szene zu setzen? Macht es die andere Seite glücklich möglichst viele Informationen über Personen zu haben, auch wenn diese nicht den Tatsachen entsprechen? Hat diese Entwicklung die Menschen glücklicher gemacht? Es ist wahrscheinlich das Kennzeichen eines jeden Menschen, dass er voreilig auf solche Fragen mit "ja" oder "nein" antwortet. Je mehr Erfahrung hingegen ein Mensch gesammelt hat, über die Dinge nachzudenkten, desto weniger ist er geneigt, ein rasches Urteil abzugeben.  Ja, in manchen Fällen wird es bei solchen Fragestellungen überhaupt unmöglich sein, eine Antwort zu finden.

 

Das Motto von Facebook und Co heißt, je mehr Freunde du hast, desto wichtiger, einflussreicher und besser bist du. Freund oder nicht Freund, diese Fragestellung ist in sozialen Netzwerken kaum Thema. Der "Freund" ist ja bloss einen Mausklick entfernt. Die Frage die sich lediglich aufdrängt ist, ob der vermeintliche Freund wirklich ein Freund ist. Oft werden hier langjährige Bekannte beziehungsweise Familienmitglieder mit flüchtigen Bekanntschaften gleichgesetzt. Entspricht, aus diesem Blickwinkel heraus, die Auflistung der Freunde in Facebook die dem tatsächlichen sozialen Netzwerk eines Menschen? Wird hier Ersatz für fehlende zwischenmenschliche Beziehungen gesucht? Ein Problem aus ethischer Sicht kann durchaus die Tatsache sein, dass soziale Netzwerke wichtige Funktionen im Alltag ersetzen beziehungsweise zum Schließen von Lücken verwendet werden.

  

 

 

3. Fazit

Unglücklich können soziale Netzwerke nur denjenigen machen, der über die Erforschung der Außenwelt die Innenwelt vergisst und sein Leben dem Virtuellen widmet. Zu behaupten, dass uns die Entwicklung des Internets mit der Ausprägung der sozialen Netzwerke glücklich gemacht habe, wagen wir nicht. Aber Glück geschenkt hat es zweifellos all jenen, die tagtäglich mit sozialen Netzwerken arbeiten und ihre Bedürfnisse dadurch befriedigen können.

 

 

4. Literaturverzeichnis

Biba, Erin (2011). Facebook: Personal Branding Made Easy. Wired Magazin. Abgerufen am 16.10.2011 unter http://www.wired.com/magazine/tag/social-media/.

 

Youtube (2010). Willkommen bei Facebook. Abgerufen am 16.10.2011 unter http://www.youtube.com/watch?v=SmRdsVvOYsg&feature=player_embedded

 

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