Soziologie und Webwissenschaften...geht das?!

Nach Ted Nelson gibt es zahlreiche Unterschiede zwischen dem „herkömmlichen“ Web und seinem XANADU, die er in der Lehrveranstaltung aufgestellt hat und die ich im folgenden Beitrag aufzeigen möchte. Nachdem die Unterscheidung vom Erfinder des XANADU persönlich vorgenommen wurden, kann man beim ersten Hinsehen leicht erkennen, dass es viel mehr Vorteile von XANADU gegenüber dem Web gibt!

The Web – „WHAT YOU SEE IS WHAT YOU GET“

• Das Web, genauso wie Microsoft Works und PDF, imitiert nur Papier und ist an Hand einer Struktur aufgebaut.
• Das Web ist hierarchisch aufgebaut - Dateien werden in Ordner zusammengefügt und immer weiter verdichtet
• Das Web besteht aus „1-way Links“, die sich nicht überlappen und auch nicht nebeneinander stehen, wo man sie hätte sehen und einfach nachvollziehen können àVersions- und Inhaltsmanagement sei nicht möglich

Xanadu – „WHAT YOU SEE IS WHAT YOU NEVER COULD BEFORE“

• kann in 3D dargestellt werden bzw. hat unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten
• Links werden separat publiziert
• Links sind stabil und können nicht auseinanderbrechen und verloren gehen
• mit Xanadu ist es einfacher Links bzw. Quellen, auf die man sich in einem Text bezieht, wieder zusammenzubauen und zu verweisen à ein Dokument kann somit aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen werden („combine structure with other files“)
• Links sind bidirektional – welche Seiten auf die geöffnete verweisen
• kein Copy & Paste sondern Adressen werden anstatt eingesetzt und vom „Webbrowser“ automatisch hinzugefügt (Transklusionen) à exakte Adressierungsmöglichkeit von Inhalten als Voraussetzung à Zitate sind nicht anonym; man verwendet Dinge/Dateien immer wieder („reuse things“)
• Verknüpfungen zwischen Dokumenten werden sichtbar angezeigt
• Für ihre bei Xanadu publizierten Inhalte erhalten die „Autoren“ winzige Summen per Micropayment-System
• „Xanalinks und Transclusions are the main parts“ à EDL