Statement 2: Bildschirmfieber - Minitel und Internet

edward.schoenfelder.uni-linz, 10. Juli 2011, 23:24

Das Minitel-System wird wohl in nächster Zeit endgültig beendet sein, dennoch sieht man auf der (französischsprachigen) Website, dass es durchaus noch von Bedeutung ist. Anbieter für Mobiltelefonie werben mit eigenen Minitel Seiten, genauso wie andere Dienstleister, wenngleich manche bereits nicht mehr zu erreichen sind (Q1).

Minitel und Web

Die Geschichte des Minitel ähnelt dem Internet in der Art der angebotenen Dienste und dem Zweck der Funktionen. Allerdings macht es den Eindruck als ob es sich im Gegensatz zum "Web" nicht, oder kaum weiterentwickelt hat und noch immer mit der Technologie der 1980er Jahre funktioniert (natürlich spricht dies für die Verlässlichkeit der eingesetzten Hard- und Software). Minitel ist in seinem Wesen eher auf Einfachheit ausgelegt, es können keine großen Bilddateien und keine Filme in HD-Qualität angesehen werden, so wie es vom Internet erwartet wird. Dafür funktioniert es relativ schnell. Informationen werden zumeist kurz und prägnant gezeigt und in dieser Hinsicht ähnelt es z.B. Twitter (Q2), in welchem man nur kurze (140 Zeichen) Textnachrichten eingeben kann. Ein Problem beim Minitel war auf alle Fälle die fehlende Implikation der Technologie auf ausländischen Märkten. Es wurde zwar durchaus in anderen Ländern übernommen, aber die Hürden dabei waren teilweise sehr groß. Dies mag vielleicht daran liegen, dass bis zum Ende die Entwicklung des Minitel und dazugehörigen Programmen, zum Größten Teil in Frankreich vorangetrieben wurde (Q3). Das Web wurde im Laufe der Zeit allerdings zu einem weltweit vorangetriebenen Projekt, bzw. besteht das Internet aus vielen verschiedenen Projekten (Q4). Das Internet entwickelt sich dementsprächend ständig weiter und viele Menschen versuchen sich an der Entwicklung zu beteiligen. Dies wird z.B. deutlich durch das Mozilla-Projekt, das versucht bessere Technologien für das Internet bereitzustellen, Ideen und Programmierkenntnisse können dabei von jedermann/frau kommen (Q5).

Ein kurzes Video über das Mozilla-Projekt (Q6).

Gestern das Minitel, heute das Web und morgen?

Werden wir in zwanzig oder dreißig Jahren auf das heutige Internet genauso zurückblicken, wie wir heute die letzten "Atemzüge" des Minitel beobachten? Daraus ergibt sich für mich zwangsläufig eine interessante Frage: Was kommt nach dem Internet? Wird es sich Stück für Stück weiterentwickeln, immer intelligenter werden, sich gar zu einer KI (Künstliche Intelligenz) entwickeln? Oder wird es eines Tages einfach deaktiviert werden, da es durch etwas neues und absolut revolutionäres ersetzt wird, dass wir uns heute noch nicht einmal ansatzweise vorstellen können? 

Quellen:

Q1: Online: Minitel
Q2: Online: Twitter
Q3: Online: BBC-Artikel
Q4: Online: Geschichte des Internet
Q5: Online: Mozilla
Q6: Online: Youtube - Mozilla

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