Persönliches Abschlussstatement

edward.schoenfelder.uni-linz, 16. Juli 2011, 22:56

Ein Abschlussstatement zum Propädeutikum Webwissenschaften 2011

Erwartungshaltung & Transdisziplinarität

Also angehender Soziologe wird mein Schwerpunkt in den Webwissenschaften auf dem Social Web liegen. Leider wurde im Propädeutikum nur sehr kurz  darauf eingegangen, daher weiß ich im Grunde nicht genau was mich hierbei erwarten könnte. Ich erwarte mir keinesfalls, dass sich im Social Web alles nur um soziologische Themen drehen muss - laut Studienplan werden soundso alle Themenbereiche bearbeitet. Allerdings hoffe ich, dass für die Gesellschaft immens wichtige Bereiche wie soziale Netzwerke im Web (Facebook, Google+, Twitter, Blog's, etc.), aber auch Chat's, genauso wie Internet-Kaufhäuser/Tauschbörsen (Amazon, eBay, iTunes, etc.) Eingang in das Studium finden. Hierbei wird die Soziologie gut mit den Webwissenschaften verknüpft und das Potenzial für die Soziologie ist hierbei, wie ich denke, enorm!

Fehlende Inhalte / Verbesserungsideen

Beim Ansatz und Ziel des Propädeutikums heißt es, dass das Propädeutikum keinen Überblick geben soll, sondern eine Auseinandersetzung mit den Inhalten des Studiums darstellt. Es ist dennoch irgendwie eher ein Überblick gewesen, was grundsätzlich gut ist. Nur erweckte es den Eindruck als ob zu viele Informationen in zu wenig verfügbare Unterrichtszeit gepackt werden sollte. Es könnten ruhig ein oder zwei zusätzliche Tage dafür eingeplant werden.
Es war allerdings sehr gut dafür geeignet, ein überblicksmäßiges Bild vom Studium Webwissenschaften zu bekommen!

Twitter und Blog
Der Twitter- und Blog-Account sollten an einem eigenen Termin vor dem Propädeutikum erstellt werden bzw. sollte ein Tutor für (technische) Fragen zur Verfügung stehen, da es hier bei mehreren Personen Schwierigkeiten gab.
Es ist zwar interessant mit diesen Medien zu arbeiten, doch erfordert es bei intensiver Nutzung in der Vorlesung sehr viel mulit-tasking, was nicht immer gut ist, da man nicht weiß ob man zuhören, diskutieren, twittern, oder recherchieren soll! Dies führt zeitweise leider zu Aufmerksamkeitsverlust.
Ich möchte mich der Meinung einiger KollegInnen anschließen, dass es gut wäre mehr allgemeine Diskussion im Propädeutikum einzubringen. Leider fiel diese teils sehr technisch aus und da einige der TeilnehmerInnen aus nicht-technischen Studiengängen kamen, konnte man den Diskussionen nicht immer 100%ig folgen.

Zu den Inhalten

Web und Gesellschaft:
Der Bereich wurde leider sehr unzureichend behandelt. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Gesellschaft durch das Web immer enger zusammenrückt und Plattformen wie Facebook, YouTube, Twitter, usw. den Menschen die Gelegenheit geben auf völlig neue Arten zu kommunizieren, sich gedanklich auszutauschen und Inhalte weiterzugeben, ist dies ein sehr aktuelles und wichtiges Themengebiet. Ich hoffe, Inhalte die zum Social Web gerechnet werden, finden in Zukunft mehr Platz in der Vorlesung. Im moment habe ich die Befürchtung, dass das Studium der Webwissenschaften in die Richtung eines hauptsächlich technisch orientierten Studiengangs abdriftet, doch etwas derartiges könnte ich auch woanders studieren. Die JKU-Linz hat die Möglichkeit hier etwas "Neues" zu schaffen und sollte dies auch umsetzen!
Web und Recht:
Ich habe durchaus neue Tatsachen über das Recht im Web erfahren, obwohl dies doch eher zu den späteren Vorlesungen im Studium passen würde.
Webtechnologien:
Dieser Bereich war zwar interessant, wurde aber zu ausführlich behandelt.
Geschäftsmodelle die dem Web entspringen:
Es gäbe in diesem Bereich durchaus noch mehr Platz für Inhalte. Einen Themenaspekt, der durchaus gut zum Social Web gehört, habe ich in meinem Blog behandelt und handelt von Virtuellem Geld.
Hypertext:
Dies hat nicht wirklich als Inhalt zum Propädeutikum gepasst. Es wäre vielleicht nützlich dies im Sinne eines eigenen kurzen Aufbaukurses durchzunehmen.
Medien und Kunst als Wegweiser:
Ein sehr interessanter Bereich. Der Aufbau und die Inhalte waren stimmig.

Forschungsbefunde

Zum Thema Soziologie bzw. Social Web existiert durchaus (Forschungs-) Literatur, wie:

  • Sociology in the age of the Internet (Q1)
  • The Internet and Social Inequalities (Q2)
  • The Virtual Self (Q3)

Allerdings wurde in meinem Soziologie-Studium an der JKU-Linz bisher noch nicht auf für das Web relevante Themen eingegangen, weshalb es von Interesse wäre hier mehr über den aktuellen Stand der Forschung zu erfahren!

Quellen:

Q1: Cavanagh, Allison (2007): Sociology in the age of the Internet. Berkshire. Open University Press.
Q2: Mannon, Susan E./Witte, James C. (2010): The Internet and Social Inequalities. New York. Taylor & Francis.
Q3: Agger, Ben (2004): The Virtual Self. Oxford. Blackwell Publishing Ltd.

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