Social Web

Ted Nelson malte düstere Prognosen für die Zukunft aus. Er meinte, dass die heutige Gesellschaft so nicht weiter funktionieren kann und es wohl zu einem Zusammenbruch kommen wird. Besonders das Web kann, seiner Meinung nach, so nicht weiter funktionieren. Es gibt zu viele unterschiedliche Systeme und zu viele Menschen haben zu viel Macht darüber. Facebook führt er als besonders negatives Beispiel auf - Unmengen an persönlichen Informationen werden gespeichert und niemand weiß genau was damit passiert. Das Web bezeichnet er als viel zu starr und unflexibel. Irgendwann wäre das System, dass hinter dem Web steckt, mit den Ansprüchen die daran gestellt werden überfordert. Natürlich ist dies eine Anspielung darauf, dass sein Xanadu-Konzept hier besser geeignet wäre. Allerdings bezweifle ich, dass Xanadu in seiner jetzigen Form jemals noch bedeutsam werden wird, wenngleich die grundsätzliche Idee dahinter bestimmt gut ist.

Ich teile die Ansichten von Ted Nelson nicht (oder nur zu einem gewissen Teil). Die Möglichkeit, dass die Zivilisation wie wir sie kennen zusammenbricht ist durchaus gegeben. Auf ihre derartige Weise funktioniert sie wohl nur, weil sie global vernetzt ist und auf ein großes weltweites Ressourcen-Verteilungssystem aufgbaut. Die Chance, dass dieses versagt, besteht immer. Das Web hingegen wird sich in der Zukunft einfach verändern. Teile davon werden an Bedeutung verlieren und neue Bereiche werden an Bedeutung gewinnen. Vielleicht wird sich aus dem Web auch etwas völlig neues entwickeln, dass wir uns heute noch gar nicht vorstellen können. Lassen wir uns überraschen - die Zeit wird es zeigen!