Szene1 Analyse Beer Game
robert.gmeiner.uni-linz, 9. Mai 2011, 13:31
. : Beer Game: .
Spielname: Robert's game
Meine Position: wholesaler
Andere Positionen: retailer(computer), distributor(computer), manufacturer (computer)
Das Spiel wurde über die später gepostete Seite gespielt (http://www.beergame.lim.ethz.ch/classes/Beergame_ger.html). Auf dieser Seite werden nur 25 Runden gespielt - darum die etwas anderen Werte.
Wie waren Ihre Erfahrungen während des Spiels?
In den ersten Runden hatte ich noch Probleme das Spiel zu verstehen, und die richtigen Mengen zu bestellen. Deshalb die etwas höheren Kosten in den Runden 1-5. Nachdem ich es geschafft habe das Spiel zu verstehen, bekam ich ab Runde 8 sehr hohe Bestellungen meines Einzelhändlers. Durch den Zeitverzug im Spiel bekam ich meine Ware leider immer zu spät und hatte großen Lieferrückstand. Ein entscheidender Fehler war dass ich das Problem mit noch höheren Bestellungen bei meinem Verteiler lösen wollte, dieser aber auch Lieferschwierigkeiten hatte. Nachdem ich den Lieferverzug abgebaut hatte, gab es keine größren Probleme mehr.
Was waren die schwierigsten Situationen?
Die schwierigste Situation entstand in Runde 7 als ich erstmals mit sehr großen Bestellmengen meines Einzelhändlers konfrontiert war. Leider hatte ich mein Lager nicht groß genug aufgestuft und kam so in einen großen Lieferverzug, von dem schließlich auch mein Verteiler betroffen war.
Haben Sie sich während des Spiels über jemanden geärgert?
Ja, über meinen Verteiler. Weil er zu genau der Zeit wo ich die Fäßer am Nötigsten benötigt hätte, nicht liefern konnte.
Wie war der Spielverlauf?
Zu Beginn wollte mein Einzelhändler pro Runde 4-6 Fäßer geliefert haben, wonach auch meine Bestellungen gerichtet waren. Ab Runde 7 stieg die Bestellmenge allerdings rasant an und ich musste 12-14 Fäßer pro Runde liefern. Leider hatte ich die gewünschten Mengen nicht auf Lager und mein Verteiler konnte mir diese auch nicht so schnell liefern. Dadurch kam ich in einen starken Lieferverzug, was auch durch die sehr hohen Kosten ersichtlich ist. Es dauerte bis zu 20 Runde bis ich meinen Verzug wieder eingeholt hatte und wieder pünktlich liefern konnte. Danach war ich auf die wieder sinkenden Bestellmengen gut vorbereitet und konnte bis zur letzten Runde pünktlich liefern.
Welche Überlegungen hatten Sie bei den einzelnen Spielschritten?
Zu Beginn bestellte ich immer ähnliche Menge wie ich liefern musste, meistens geringfügig niedriger weil ich der Meinung war, dass ich auch mein Lager aufbrauchen muss. Nachdem ich in den Lieferverzug geriet änderte ich meine Taktik und versuchte ein größeres Lager aufzubauen, was leider dadurch scheiterte dass mein Verteiler auch nicht pünktlich liefern konnte.
Wie reagierten Sie in schwierigen Situationen?
Zu Beginn des Lieferzugs versuchte ich größere Bestellmengen zu tätigen, um in Zukunft auf solche Probleme vorbereitet zu sein.
Hätte Kommunikation innerhalb des Teams den Fortgang erleichtert?
Ja, weil ich nicht so überrascht gewesen wäre, als die Bestellmengen meines Einzelhändlers rasant anstiegen. Warscheinlich hätte ich dadurch früher mit höheren Bestellmengen reagieren können und mein Lieferverzug wäre nicht so groß geworden.
Wie beurteilen Sie die Ergebnisse der anderen (Teammitglieder und Teams)?
Sehr ähnlich wie meine Ergebnisse. Nur dass sie im Zuge der Lieferkette immer größer geworden sind. Mein Lieferverzug war klein mit niedrigen Kosten im Vergleich des Problems zwischen Verteiler und Fabrik.
Was sind Gemeinsamkeiten, wo sind Unterschiede?
Große Gemeinsamkeiten gibt es bei den Lagerbeständen zwischen den Wochen 11 und 17. Durch die durchgehend Höheren Bestellmengen waren alle Lager aufgebraucht und jeder hatte einen großen Lieferverzug. Unterschiede gibt es bei den Lagerbeständen nach Woche 17. Einzelhändler, Großhändler und Verteiler schafften es die Lagerbestände niedrig zu halten und trotzdem pünktlich zu liefern. Im Gegensatz dazu war in der Fabrik ein sehr hoher Lagerbestand von über 30 Fäßern angefallen der nicht mehr benötigt wird.
Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie?
In Zukunft ein etwas höheres Lager aufbauen, und sobald große Bestellmengen eintreffen sofort sehr hohe Bestellmengen abgeben, damit die nachfolgenden Stellen sofort nachfertigen/nachbestellen können und möglichst schnell wieder genügend Fäßer im Umlauf sind.
Welche Regeln im Hintergrund können Sie erkennen?
Der Einzelhändler entscheidet zum Großteil über das ganze Spiel. Verändert er seine Bestellmengen rasant, sind alle nachfolgenden Stellen auch davon betroffen. Es kommt also vor allem dem Einzelhändler eine sehr große Bedeutung zu, dass er seinen Bedarf möglichst früh weitergeben und ein entsprechendes Lager aufbauen kann.
Zusätzlich muss man festhalten dass eine Supply Chain Kette ohne Kommunikation nicht funktionieren kann.
Ist das Spiel realistisch?
Leider nur teilweise. Das Grundprinzip wird auch in der Realität so ablaufen, doch leider hat man in der Realität die Möglichkeit mit den Partnern zu kommnuzieren und so Probleme schneller lösen zu könne. Außerdem gibt es im Rahmen von Engpässen auch die Möglichkeit bei anderen Lieferanten vorübergehend die Ware zu beziehen, bis der Hauptlieferant wieder seine Lieferbereitschaft bekundet.
Existiert der „Bullwhip-Effekt“ in der Realität?
Ja, der Bullwhip Effekt funktioert auch in der Realität. Wobei in der Realität aber durch die vorhandene Kommunikation besser darauf reagiert werden kann.
Wie sah die Zusammenarbeit im Team aus und wie sollte sie aussehen?
Da ich mein Spiel mit 3 Computern durchführte gab es im Team keine Kommunikation, was für das Ergebnis sicherlich nicht förderlich war.
Wenn Sie von der Endkundennachfrage gewusst hätten, hätten Sie anders reagiert?
Ja, ich hätte bereits früher gewusst welche Bestellmenge auf mich als Wholesaler zukommen werden und hätte früher reagieren könne. Der Bullwhip-Effekt wäre dadurch wahrscheinlich nicht so hoch ausgefallen.
Wenn die Kommunikation erlaubt wäre, wie würde der Spielverlauf sich ändern?
Die nötigen Informationen um die richtigen Bestellmengen zu treffen würden von jeder Stelle früher erkannt werden. Dadurch würde der Bullwhip-Effekt nicht so dramatisch ausfallen.
Wie kann der Bullwhip-Effect vermieden werden?
Der Bullwhip-Effect kann vermutlich nur durch eine ausreichende Kommunikation und erfahrene Spieler vermieden werden. Durch die Kommunikation könnten die Stellen früher reagieren und die Erfahrung der Spieler würde zu besseren Kenntnissen über die Kundennachfrage führen.
3. Supply Chain Management
Worin sehen Sie die Schwierigkeiten, Lieferkettensysteme zu implementieren und effektiv zu Nutzen? Welche Rolle kann kann dabei das Internet bzw. Internettechiken spielen?
Die Einführung einer Supply Chain Kette bringt viele Vorteile mit sich. Vor der Einführung sollten aber die Kosten ermittelt werden. Vor allem für KMU's werden die Kosten ein großes Problem darstellen. Das Internet kann durch die Vernetzung der Partner große Vorteile bringen. Die in der Kette später angesiedelten Partner können durch das Internet auf die Lagerbestände der anderen Partner zugreifen und deshalb früher darauf reagieren.
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