Freitag, 14. Oktober 2011

Das Propädeutikum Webwissenschaften war ein guter Einstieg in den Master Webwissenschaften. Wir haben einen Überblick über die Bereiche Recht, Kunst und Kultur, Technik, Gesellschaft und Wirtschaft erhalten und können uns nun vorstellen, was die nächsten Jahre zu erwarten ist. Die durchaus spannenden Diskussionen gingen leider teilweise etwas zu sehr in die Tiefe und beinhalteten zu viele Fachbegriffe. Was mich persönlich sehr beeindruckte war der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft in der neuen, sich nicht näher kennenden Gruppe - man hat sich einfach gegenseitig geholfen wo man konnte.

Meinen Weblog habe ich

Webwissenschaft Web 2.0 // Konsumentenverhalten & - manipulation // Medienpsychologie // Medienrecht

benannt. Die Schlagwörter Web 2.0, Konsumentenverhalten & -manipulation, Medienpsychologie und Medienrecht spiegeln mein Interesse an dem Studium und auch spätere Berufsausrichtung wider.

Mein erster Blogeintrag Daten bestimmen unseren Alltag behandelt das Thema "Recht auf Daten" und vor allem die Frage nach der Grenze: wieviel muss preisgegeben werden und was muss geheimgehalten werden? Dazu habe ich auf eine interessante Diskussion verwiesen, wo Erhard Busek ziemlich eindrucksvoll darstellt wo diese Grenzen zu liegen haben. Weiters habe ich das Thema "Gläserner Mensch" in den Vordergrund gerückt und meine Bedenken geäußert wenn bereits Neugeborene eine eigene IP-Adresse erhalten würden. Dies fand dann auch Zustimmung durch 2 KollegInnen.

Neu war für mich das Thema "Hypertext" rund um Ted Nelson. Ich habe mich außerhalb des Unterrichts in das Thema eingelesen und vor allem durch meine Mitstudenten gute Erklärungen erhalten. Auch selbst habe ich zwei Videos entdeckt, die Xanadu näher erläutern. Zusammengefasst  habe ich dies auf meinem Beitrag Nelsons Hypertext Projektvision und auch auf eine Kollegin verlinkt, die Xanadu gut erklärt und auch interessante Fragen aufwirft. 

Beim Themenbereich "Medien und Kunst als Wegweiser in die Zukunft" hat mich vor allem das im Jahr 1987 produzierte Video von Apple beeindruckt, dass sie bereits damals vorhersehen konnten zu was die Technik in Zukunft in der Lage sein wird. Also IBM Mitarbeiter war mir IBM's Watson natürlich ein Begriff und ich habe auch seinen Auftritt bei der Sendung Jeopardy mitverfolgt. Deshalb war es nahliegend, dass mein nächster Blogeintrag IBM's Watson @ Jeopardy ein Video seines Auftritts und eine Verlinkung auf eine IBM Website beinhaltet. Die Dokumentation von Minitel war sehr beeindruckend, dass bereits in den 80er Jahren Menschen auf diese Weise miteinander kommunizierten war mir neu. 

Der Rundgang durch das Ars Electronica Center war für mich erst- und einmalig. Es war wirklich mitunter ein Highlight der Veranstaltung und sehr beeindruckend. Mein Lieblingsobjekt und die Geschichte im Hintergrund habe ich auf "Wovon Maschinen träumen" im Ars Electronica Center verewigt.

HTML und HTML5 waren für mich Neuland. Die Übung bzw. die Basics die uns gezeigt wurden waren für mich sehr interessant und ich habe diese auch gleich versucht umzusetzen. Dass HTML5 vor allem bei der Einbettung von Videos und Flash-Anwendungen Vorteile sehe ich als einen Fortschritt an. Die Erstellung eines Twitter Widgets war für mich das Highlight des Tages. Obwohl es Anfangs sehr mühselig war und auch einige Nerven kostete, ist es doch bemerkenswert wie schnell und einfach es funktioniert Twitter in andere Websiten einzubinden. Da ich bereits selbst mit Cloud Computing in Verbindung kam und auf es etwas Zeit benötigte zu verstehen was dahinter steht habe ich den Blogeintrag "Cloud Computing" - was ist das? verfasst

Das Pareto Optimum im Themenbereich "The Long Tail, ein Geschäftsmodell für das Web" wurde von mir nochmals aufgeworfen (Pareto Optimum - 80/20 Regel). Auch habe ich versucht einen kleinen Abstecher in die Ökonomie zu machen, denn was mir immer sofort einfällt wenn ich Pareto Optimum höre ist "Man kann niemand besser stellen ohne einen anderen schlechter zu stellen". Auf  variable und fixe Kosten bin ich nicht näher eingegangen, da diese gut erklärt wurden und auch nicht schwer zu verstehen sind.

Obwohl das Thema "Recht im Web" eigentlich meine Schwachstelle - also der Bereich über den ich am wenigsten weiß - ist, hatte ich doch einige Einträge dazu zu machen. Vorweg habe ich die Frage aufgeworfen Privatsphäre - ein schützenswertes Gut? gestellt, denn für mich ist es unvorstellbar, dass viele Menschen(rechtsverteidiger) für Privatsphäre kämpfen und gleichzeitig viele User dies leichtfertig aufs Spiel setzen und freiwillig ihre eigene Privatsphäre aufgeben. Leider kam es dazu auf meinem Blog zu keiner Diskussion. Ich habe außerdem auf einen aktuellen Fall von Student Schrems verwiesen, der Daten von Facebook anforderte und damit wieder die Frage des Datenschutz aufruft. Good Copy Bad Copy - eine Dokumentation über Copyright im Netz ist ein Dokumentarfilm, der die Thematik Copyright im Netz anhand eines Musikers DJ Girl Talk erläutert und alle beteiligten Parteien zum Zuge kommen lässt (sehr empfehlenswert). 

Das abschließende Themengebiet "Web und Gesellschaft - ein rudimentärer Ansatz" war für mich das spannendste Thema - da ich mich auch in diese Richtung weiterbilden möchte. Sehr spannend fand ich hier, dass das Sociale Web zur Informationsquelle geworden ist und auch die Diskussionen die wir dahingehend hatten. Mein Beitrag dazu lautet Vom viralen Marketing zum Schneeballeffekt, da meiner Meinung nach virales Marketing die Zufunkt ist.  

Abschließend zu sagen ist, dass die Veranstaltung meine Erwartungen und Ziele an das Studium Webwissenschaften, bis auf die Tatsache dass etwas wenig Wirtschaft enthalten war, deckten. Sehr positiv finde ich die Einbindung des Twitteraccounts in die Veranstaltung, denn wir haben doch viel über #webwi2011 kommuniziert. Ich freu mich auf die nächsten Jahre!

 





Donnerstag, 6. Oktober 2011

Die Dokumentation: Kaum etwas erhitzt im Internet mehr die Gemüter als das Urheberrecht. Digitale Aktivisten fordern freie Inhalte und neue Rechtsmodelle, damit aus Konsumenten Produzenten werden können, während klassische Anbieter wie die Musikindustrie um ihr Überleben kämpfen. Mit der Frage: "Wie könnte ein Urheberrecht aussehen, das den kreativen Umgang mit digitalen Medien ermöglicht und die Rechte und Auskommen der Künstler wahrt?" beschäftigt sich die dänische Dokumentation "Good Copy Bad Copy" und leistet einen international vielbeachteten Beitrag.

Die Geschichte: Wie jeden Samstag legt "DJ Girl Talk" in einem Collegeclub in Pittsburgh auf. Seine Songs mischt er tags zuvor am Laptop aus Tonschnipseln hunderter Künstler. Rechtlich müsste er für jeden eine Lizenz einholen. Praktisch wurde ihn das Jahre und Millionen kosten. Dabei möchte er einfach nur gute Musik machen. Von diesem Dilemma ausgehend verfolgt Good Copy Bad Copy quer über den Globus, wie digitale Kopien fundamental die Art verändern, wie wir mit Kultur umgehen und über Urheberrecht denken. Dabei lässt er alle Seiten zu Sprache kommen: vom Stanford-Professor zum Schwarzmarkt-Händler, vom Reggae-Label, das um seine Umsätze kämpft, zum Musiker, der seine Musik verschenkt und Geld mit Konzerten verdient; von den Betreibern der Plattform "The Pirate Bay", mit der Milionen meist illegal online Musik, Filme und Spiele tauschen, zur Film- und Musikindustrie, die sie mit Hilfe von Polizei und Justiz verfolgt. (Quelle)

 

 

 

Das Resumée: Als ich vor ca. 3 Jahren die Dokumentation sah, wurde mir erst bewusst wie schwierig es für Urheber ist ihr geistiges Eigentum (im Gegensatz zu materiellen Werken) zu schützen. Vor allem die Digitalsierung hat die Vervielfältigung von Texten, Bildern, Musik, Video erst ermöglicht bzw. vorangetrieben. "Good Copy Bad Copy" zeigt sehr gut, wie schnell sich - in diesem Fall Musik - verbreiten kann. Es beginnt bei ein paar Kopien für die Freunde und endet in einer "weltweiten" Verbreitung im Internet. Trotzdem ist es finde ich schwer sich auf eine Seite zu schlagen, gerade da dieser Film verschiedene Sichtweisen zeigt und man sowohl die Ansicht des Urhebers als auch DJs versteht.





Dienstag, 4. Oktober 2011

Xanadu, ein Synonym für Reichtum, ist der Namenspatron für Nelsons Hypertext-Projektvision, die er in den 60er Jahren entwickelte. In Nelsons Vorstellungen soll Xanadu ein elektronischer Ort sein, an dem alles Wissen der Menschheit, alle Dokumente, alle Äußerungen und sonstige Inhalte in dicht vernetzter Form gespeichert sind. Nelson nennt dieses digitale Universum „Docuverse“, also das Universum der Dokumente. (Quelle)

 

Videos die Xanadu anschaulich erklären:

 

Ich möchte hiermit auch auf eine Kollegin verweisen, die interessante Fragen aufwirft.





Die Ausstellung „Wovon Maschinen träumen“ im Ars Electronica Center versammelt Kunst-Maschinen, die verglichen mit ihren Pendants aus Industrie und Wirtschaft rein gar nichts mit Rationalität und Perfektion zu tun haben. Scheinbar sinn- und nutzlose Maschinen, die aber von atemberaubender, nichts mit effizienzoptimierter Logik zu tun haben.

 Wovon träumen Maschinen eigentlich, wenn sie zum Stillstand kommen? Wenn wir uns einen Moment lang auf diese – an sich absurde – Vorstellung einlassen, entstehen Bilder und Geschichten, die nicht so sehr von den Maschinen, sondern von unseren eigenen Fantasien, Träumen und Ängsten rund um Fortschritt und technologische Entwicklung handeln. (Quelle)

Teil dieser Ausstellung ist Franz Gsellmann's Weltmaschine.

Uns wurde erzählt, dass das Atomium der Brüsseler Weltausstellung Franz Gsellmann dazu inspiriert hatte diese "Weltmaschine" zu erbauen. Es war ein Projekt, dass sein Lebensinhalt war und 24 Jahre bis kurz vor seinem Tod andauerte. Dem Ausstellungsführer zufolge baute er (nachdem er tagsüber seinem "normalen" Job nachging) nachts an der Maschine. Als Materialien verwendete er Objekte, die er auf Flohmärkten erstand, die er geschenkt bekam oder auf dem Schrotthaufen fand. Für alle anderen nutzlos geworden, verlieh Franz Gsellmann all diesen entsorgten Gegenständen neuen Sinn, integrierte sie in seine Maschine und wies ihnen eine jeweils einmalige Funktion zu. Objekt um Objekt verwirklichte Franz Gsellmann so jene „Weltmaschine“, von der er einst geträumt hatte. Kurz vor seinem Tod 1981 erklärte er den Bau für vollendet, die „Weltmaschine“ war zu diesem Zeitpunkt 6 mal 3 mal 3 Meter groß. (Quelle)

 





Marketingstrategie, die es ermöglicht, Marketinginformationen über vorwiegend digitale Mundpropaganda (E-Mail, Chat) oder soziale Netzwerke wie MySpace, Facebook, StudiVZ, Xing oder Videonetzwerke wie YouTube, MyVideo u. a. zu verbreiten, gleich einem Virus, das sich epidemisch ausbreitet. Ziel ist, die Bekanntheit eines Produktes oder einer Marke zum Zwecke der Vermarktung zu steigern. (Quelle: http://www.spiegel.de/lexikon/56103747.html) Die gänge Definition die wir alle kennen.

Für mich persönlich ist virales Marketing nicht nur eine Marketingstrategie sondern die Marketingstrategie bzw. Werbeform schlechthin. Vor allem in Anbetracht der Verlagerung der Kommunikation ins Web und die Informationsflut bzw. Reizüberflutung die die  Konsumenten - also wir - ausgesetzt sind. Viele - zu denen ich mich selbst auch zähle - sind schon genervt von der Menge an Werbung die tagtäglich auf uns einprasselt und uns auf manipulative Weise versucht von einem Kauf zu überzeugen. Hier kommt natürlich dem viralen Marketing zugute, dass die Werbung oft per se nicht als solche identifiziert wird. Auch ist oftmals eine höhere Glaubwürdigkeit zu verzeichnen, z.B. mein Freund XY berichtet positiv darüber - seinen Erfahrungen, Aussagen glaubt man eher als der Werbung (die ja ohnehin ein schlechtes Image verzeichnet). Auch Vorbilder, Stars nehmen hier eine wichtige Rolle ein und steigern den Umsatz. Im Grunde ist es eine positive Markenwerbung die eine schnelle Verbreitung und einen Schneeballeffekt nach sich zieht. Dennoch gibt es auch eine negative Seite, denn die Botschaft wird aus der Hand gegeben und der Empfänger wird selbst zum Sender und kann die Botschaft dementsprechend auch verfälscht oder im schlimmsten Falle negativ weitergeben.

 

Auch Darth Vader hält Virales Marketing für ein machtvolles Werbeinstrument:

 

 





Folgendes Video erklärt es leicht verständlich:

 

 

Die Idee von „Cloud Computing“ ist, das Internet per Breitbandverbindung so zu nutzen, wie früher Großrechner per Terminal genutzt wurden. Der Endanwender am Schreibtisch bekommt nur noch ein relativ simples Gerät, über das er mit dem Internet verbunden ist. Das komplexe Betriebssystem, das aufwendige Textverarbeitungsprogramm oder Tabellenkalkulation - all das läuft nicht mehr auf dem Rechner unter dem Tisch, sondern irgendwo in der „Wolke“ von Rechnern, die am Internet hängen. Videos werden nicht mehr von der persönlichen Festplatte abgespielt, sondern von Servern aus gestreamt; und auch die unzähligen Gigabytes an Dokumenten, Fotos und Musik lagern auf Servern irgendwo in einem Rechenzentrum. Die Anbieter der Software müssen nur noch in ihren Rechenzentren für Updates sorgen - die Nutzer greifen immer automatisch auf die aktuelle Version der Programme zu; um Backups muss müssen sie sich nicht mehr kümmern, dafür sorgen die Speicherplatz-Anbieter. Die Superrechner-Kraft des zeitgenössischen PC wird in die Rechnerwolke des Internet verlagert, für den Anwender bleibt ein einfaches Terminal. (Quelle)





Das Pareto Optimum (Pareto Prinzip) wurde von Vilfedo Federico Pareto, einem in Italien sesshaften Ingenieur, Nationalökonom und Soziologen entwickelt.

Es besagt, dass 20 % des Arbeitsaufwandes für 80 % der Gesamtleistung verantwortlich sind. Die Pareto-Verteilung beschreibt das statistische Phänomen, wenn eine kleine Anzahl von hohen Werten einer Wertmenge mehr zu deren Gesamtwert beiträgt, als die hohe Anzahl der kleinen Werte dieser Menge.

Beispiele:

  • mit 20 % aller Kunden werden 80 % der Gewinne erzielt
  • 20 % der Produkte generieren 80 % der Gewinne
  • 20 % der Personen im Management produzieren 80 % des Wertes
  • 80 % der Innovationen in der Webentwicklung entstehen auf 20 % der Webseiten.
  • 80 % des Gewinns eines Online-Shops werden von 20 % der angebotenen Produkte erzielt
Das Pareto-Prinzip lässt sich mit der ABC-Analyse ergänzen und kombinieren, mit ihr kann man die Relation zu Kosten-Nutzen, Kunden-Umsatz, oder Artikel-Bestand hinterlegen. (Quelle)
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Exkurs ABC-Analyse:
Die ABC-Analyse (Pareto-Analyse) ist ein Verfahren zur Priorisierung von Aufgaben, Problemen, Produkten, Aktivitäten. Sie hilft eine große Anzahl von Daten nach einem einfachen Schema zu analysieren und zu klassifizieren. Damit wird insbesondere deutlich, in welchem Verhältnis Aufwand und Ertrag in einzelnen Bereichen stehen.
Dies geschieht durch die Aufteilung in drei Klassen:
A = sehr wichtig
B = wichtig
C = weniger wichtig
Ermittelt werden kann z.B.
  • Welche Produkte und Leistungen sind für den Umsatz derzeit am wichtigsten?
  • Welche Kunden sind für uns die wichtigsten (Key-Accounts)
  • Welche Einkaufteile haben die größte Bedeutung? (Quelle)
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Pareto Optimum und die Ökonomie:
Der Markt soll den Ressourceneinsatz so lange umverteilen, bis von keinem Gut mehr produziert werden kann, ohne die Produktion anderer Güter einzuschränken, was bedeutet, alle Güter werden mit dem geringstmöglichen Ressourcheneinsatz produziert. Die Güterproduktion soll so lange an die Präferenzen der Konsumenten angepasst werden, bis kein Konsument mit Blick auf seine Präferenzen besser gestellt werden kann, ohne einen anderen schlechter zu stellen. Das Maximum an indidividueller Wohlfährt ist erreicht. Allerdings hat diese Wohlfahrt des P. O. nichts mit sozialer Gerichtigkeit zu tun, sie ist kein Maß für gesellschaftliche Wohlfahrt, sondern Strukturmerkmal einer Volkswirtschaft mit Konkurrenzmärkten im Gleichgewicht. (Quelle: Kiefer, Marie (2005): Medienökonomie, S. 81)




Montag, 3. Oktober 2011

IBM Watson ließ seine menschlichen Konkurrenten alt aus sehen - ein Sieg für die künstliche Intelligenz.

 

 

Weitere interessante Infos über die Funktionsweise Watsons sowie einer Frage die zum Nachdenken anregt "Will the machines become smarter than we are?" auf folgender IBM Website.





Bereits Jahrhunderte vor der Erfindung von Computern, war Privatsphäre ein schützenswertes Gut, wie man am Eid des Hippokrates oder dem Beichtgeheimnis von Geistlichen erkennen kann. Die Relevanz des Schutzes der Privatsphäre steigt jedoch mit den Möglichkeiten der Verbreitung und Vervielfältigung von Daten und ist dementsprechend eng mit der Entwicklung und dem Einsatz von Technologien verknüpft. Die ersten massiven Bedrohung für die Intimsphäre von Individuen, waren Handkameras und Druckmaschinen, die die Entstehung der modernen Tageszeitungen und Boulevardpresse ermöglichten. (Quelle)

 

Bereit im Jahre 1890 veröffentlichten die zwei US-amerikanischen Anwälte Samuel Warren und Louis Brandeis unter dem Titel „The Right to Privacy“ die erste Schrift, die den Schutz personenbezogener Daten als individuelles Recht thematisiert. Sie sahen the right to privacy einerseits durch neuartige Entwicklungen auf technischen Gebiet, vor allem aber durch die seit dem Aufkommen des Boulevardjournalismus zunehmenden Veröffentlichung persönlicher Informationen und privater Bildaufnahmen gefährdet. Ihr vielzitierter Angriff auf die Presse scheint heute nicht weniger aktuell als damals:

 

"The press is overstepping in every direction the obvious bounds of propriety and of decency. Gossip is no longer the resource of the idle and of the vicious, but has become a trade, which is pursued with industry as well as effrontery. To satisfy a prurient taste the details of sexual relations are spread broadcast in the columns of the daily papers. To occupy the indolent, column upon column is filled with idle gossip, which can only be procured by intrusion upon the domestic circle.The intensity and complexity of life, attendant upon advancing civilization, have rendered necessary some retreat from the world, and man, under the refining influence of culture, has become more sensitive to publicity, so that solitude and privacy have become more essential to the individual; but modern enterprise and invention have, through invasions upon his privacy, subjected him to mental pain and distress, far greater than could be inflicted by mere bodily injury."

 

Die beiden Autoren leiteten das Recht auf Privatsphäre von den Rechten auf Schutz der Person und Schutz des Eigentums ab und forderten, dass Individuen selbst entscheiden können, was sie der Öffentlichkeit zugänglich machen wollen und was nicht. (Quelle)

 

Angesichts (auch bereits Jahrzehnte zurückliegender) Kämpfe für das Recht auf Privatsphäre ist es verwunderlich weshalb es gerade in der heutigen Zeit regelmäßig zu "Entblößungen" der Menschenheit kommt. Vor allem im Netz scheint die Selbstdarstellung eine große Rolle zu spielen und scheinbar wird auch kein Gedanke an die freigegebenen Daten verschwendet. So stellt sich für mich die Frage ob die Privatsphäre tatsächlich ein schützenswertes Gut ist oder ob die Menschen bewusst ihre Privatsphäre aufgeben, die Daten freigeben um z.B. soziale Kontakte zu knüpfen, in die Gesellschaft integriert zu werden oder sich ein gewisses Image zu verschaffen. Nehmen sie/wir es tatsächlich in Kauf die Privatsphäre aufzugeben nur um "dazu zu gehören"?

 

 


 






Das Recht auf Daten bzw. in weiterer Folge auf Informationen stellt eine gesellschaftspolitische Forderung dar, es betrifft die gesamte Öffentlichkeit. Die Frage die sich hierbei stellt ist wo die Grenze liegt. Wieviel muss preisgegeben werden und was muss geheimgehalten werden? Teilweise geht es hier auch um den Schutz der Öffentlichkeit - Informationen nicht preiszugeben. Vor allem Wikileaks hat gezeigt, dass dies ein zweischneidiges Schwert ist. Einen interessanten Talk mit Erhard Busek findet Ihr hier.

Dass jede/r Neugeborene eine eigene IP-Adresse erhalten soll, rückt für mich das Thema "Gläserner Mensch" wieder in den Vordergrund. Die Menschen sollten für das Thema Datenschutz und -preisgabe viel mehr sensibilisiert werden und nicht auch noch dazu ermutigt bzw. "verführt" werden so wie das genannte weltweite Telefonbuch. Nicht nur Anonymous zeigt immer wieder auf wie "unsicher" unsere Daten sind - wie der aktuelle Fall mit den 25.000 offengelegten Datensätze der Exekutive. 





Sonntag, 2. Oktober 2011

Eine meiner Erwartungen an das Studium Webwissenschaften ist über alle im Web relevanten Bereiche wie Recht, Kunst und Kultur, Technik, Gesellschaft und Wirtschaft ein allgemeines Grundwissen zu erlangen. In weiterer Folge soll dies dazu führen eigenständig - von Anfang bis Ende - Webaktivitäten/Webkommunikation durchzuführen. Besondere Erwartungen habe ich an den von mir gewählten Studienzweig "Business & Economy". Ich erhoffe mir die Instrumente des Web 2.0 im Hinblick auf Unternehmenskommunikation und Marketing effektiv einsetzen zu können. Informationen über die neuesten Entwicklungen und Trends zu erhalten. Aber auch in strategischer Hinsicht Einblick über die Vorgehensweise zu erlangen.

Meine Ziele entspringen größtenteils den Erwartungen:
- den Einsatz des Web 2.0 als Kommunikationsmittel
- Social Media Auftritte für Unternehmen durchführen zu können
- zu erfahren "wie, wann, wo" die Ansprache von Kunden am besten funktioniert
- dem Trend zu folgen und neue Möglichkeiten aufzugreifen