Die Bedeutung von Transparenz für die öffentliche Hand im digitalen Zeitalter

dominik.gruber.uni-linz, 20. November 2012, 13:05

Review Reimagining Government in the Digital Age von Jay Nath.

Der Öffentliche Sektor wird zunehmend mit Problemen konfrontiert, wie rückläufige Einnahmen oder Bürger, die immer bessere und schnellere Services nachfragen. Somit steht man vor der Herausforderung, mit weniger Mitteln mehr anzubieten.

In einem von US Präsident Obama veröffentlichten Memo werden Tools und Methoden angesprochen, um die Regierung und den öffentlichen Sektor voranzutreiben und enger mit Unternehmen, Non-Profits und Bürgern zusammenzuarbeiten. Dabei spielen Transparenz, Kollaboration und Partizipation eine wichtige Rolle, für die Unterstützung des sogenannten Government 2.0. So soll den Bürgern – mit deren Hilfe und Zusammenarbeit – die Möglichkeit geboten werden, einen Wert in ein offenes System beizusteuern.

Befähigt werden sie durch Informationsbeteiligung. Damit setzt die öffentliche Hand auf mehr Transparenz für wachsende Kollaboration. In den USA leistete hier der District of Columbia Pionierarbeit. Ein öffentliches Datenarchiv ermöglichte die Umsetzung Dutzender Applikationen, die wiederum einen leichteren Zugriff auf Services und Informationen für die Bürger ermöglichen.

Nach diesem Beispiel folgte San Francisco mit einem ähnlichen Projekt, damit Daten öffentlich zugänglich werden. Das Projekt Data SF umfasst bereits  knapp 200 Datensets und über 60 Applikationen, die zu geringen bis keinen Kosten erstellt wurden und den Bürgern im Alltag helfen. Die Applikationen reichen von Informationen über öffentliche Verkehrsmittel bis zu Analysen von Wahlgewohnheiten.

Damit eine Kollaboration erreicht werden kann, muss auch ein Informationsaustausch in die gegengesetzte Richtung möglich sein. Dafür wurde eine standardisierte Schnittstelle realisiert. So können Bürger Daten zurückgeben. Resultierend daraus ist die Kommunalverwaltung in der Lage, die Daten und das Angebot zu verbessern und Lücken zu erkennen, für die weitere Services benötigt werden. Die Transparenz gilt hier als Treiber für die Annahme von Open Data seitens  der lokalen und staatlichen Regierung.

Neue Technologien und der Weg zur „Culture of Sharing“ wurden im privaten und auch zum Teil im kommerziellen Bereich bereits umgesetzt. Im Öffentlichen Sektor muss dieser Weg noch weiter beschritten werden. Govloop ermöglicht den ersten Schritt für Mitarbeiter im Öffentlichen Sektor, diesen Weg einzuschlagen. Das soziale Netzwerk bietet den Mitarbeitern die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und Information bereitzustellen.

Die Technologie und die Tools für eine transparente Zusammenarbeit zwischen Öffentlichem Sektor und der Bevölkerung sind vorhanden. Nun steht man vor derselben Entscheidung wie bereits Firmen. Werden Ideation Plattformen eingesetzt, um die Ideen der Einzelnen zu nutzen? In Texas können Personen Vorschläge und Ideen vorlegen. Die Einträge sind öffentlich und werden von anderen bewertet und kommentiert. Die besten werden ausgewählt und anschließend die Umsetzung diskutiert. Wenn die Idee umgesetzt wird, bekommt der Ideengeber einen Preis. Wird die Idee nicht berücksichtigt, wird dafür eine Erklärung gegeben.

Der Artikel zeigt auf, welche Arbeit bereits vom Staat geleistet wird und welcher Weg noch weiter zu bestreiten ist. Mit Hilfe der Web 2.0 Tools und der „Culture of Sharing“ kann mehr Transparenz erreicht werden. Daraus resultieren Ideen der Bevölkerung und die Zusammenarbeit, um Services und Informationen zu verbessern.

Quelle: Reimagining Government in the Digital Age, Jay Nath, National Civic League, 2011

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