Web + Gesellschaft Grassroots Journalism als Geschäftsmodell - oder Agenda Setting für alle!
lisa.ruckendorfer.uni-linz, 4. Oktober 2011, 21:19
In Zeiten wo Agenda Setting noch alleinig den Massenmedien vorbehalten war, war es in der Hand weniger, welche Themen angesprochen wurden und welche nicht.
Jetzt, wo von Blogosphären, Tweets und Social News gesprochen wird, agieren nicht mehr alleinig einige wenige Journalisten und Redakteure in der Welt der Nachrichten, sondern jeder Mensch mit Zugang zum Web hat die Möglichkeit, Themen anzusprechen und so auch die Chance gehört bzw. gelesen zu werden.
Was ist eigentlich Grassroot-Journalism?
Diese neue Generation von Journalisten, nennt sich Grassroots Journalists, also Anhänger eines partizipativen Journalismus. (Q 1)
Eine genaue Definition des partizipativen Journalismus gibt es von Shayne Bowman und Chris Willis: "The act of a citizen, or group of citizens, playing an active role in the process of collection, reporting, analyzing and disseminating news and information. The intent of this participation is to provide independent, reliable, accurate, wide-ranging and relevant information that a democracy requires". (Q 2)
Professionalisierung des partizipativen Journalismus & Beitrag zur Demokratisierung
Es gibt bereits Online-Medien, die diesen Graswurzel-Journalismus professionalisieren und ein erfolgreiches Geschäftsmodell daraus geschaffen haben:
Ein prominentes Beispiel dafür ist die Online-Zeitung Huffington Post, die darauf ausgerichtet sind, dass eine große Menge an Autorinnen/Autoren (über 2000) in verschiedenen Blogs zu politischen Themen schreiben.Generell steht es jedem frei, sich in Form von Kommentaren oder Einträgen dort selbst einzubringen. Die Huffington Post verfügt über einen festen Mitarbeiterstamm, der allerdings nur dafür zuständig ist, dass die Qualität der Blogeinträge einem bestimmten Niveau entspricht. (Q 3)
So erhalten die Leserinnen/Leser eine gleichbleibend, hohe Qualität an politischen Nachrichten, und lernen ein großes Spektrum verschiedener Sichtweisen und politischen Einstellungen kennen. So können sie sich ihre Meinung basierend auf einer wirklich umfassenden Berichterstattung bilden, was wiederum zu einer Demokratisierung beiträgt.
Diese umfassende und qualitative Information lockt natürlich eine große Leserschaft (bis zu 25 Millionen Besuche pro Monat) an, die natürlich äußert attraktiv für die Werbewirtschaft ist. Durch die Anzeigen, mit einem Wert von sechs bis zehn Millionen US-Dollar pro Monat, kann die HuffPost natürlich wiederum in Qualität investieren und ist gleichzeitig auch noch profitabel. (Q3)
Ein Interview mit Arianna Huffington, Begründerin der Huffington Post, über die Zukunft der Nachrichten findet man hier.
Quellen:
1) Online: http://de.wikipedia.org/wiki/Graswurzel-Journalismus
2) Bowman S. / Willis, C. (2003): We Media - How audiences are shaping the future of news and information., S. 9
3) Online: http://fa.ltings.de/geschaeftsmodell-huffington-post/
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