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Montag, 10. Oktober 2011
Mobile Projektion - Prof. Michael A. Herzog

An der Universität Magdeburg-Stendal wurde unter der Leitung von Prof. Herzog eine Anwendung für mobile Projektion entwickelt. Im Rahmen des Projekts PICO.PRO wurden mögliche Einsatzbereiche erforscht.

Mobile Miniprojektoren sind bereits in viele Smartphones eingebaut oder sie sind als separte, kleine Devices erhältlich (Pico Pro) und zukünftig wird die Verbreitung dieser Miniprojektoren sicherlich noch ansteigen. Die Leistung der Projektoren ist natürlich eingeschränkt, doch bei entsprechender Umgebung (nicht allzu hell, helle Projektionsfläche) bieten Sie die Möglichkeit, Text, Bilder oder Videos für mehrere Personen gleichzeitig betrachtbar darzustellen.

Eine Anwendung ist das Spiel "Stadtspielplatz", bei dem die Spielfläche auf einen Kanaldeckel (oder eine beliebige andere Oberfläche) projeziert wird und "herumfliegende", ebenfalls projezierte Partikel durch langsames Bewegen des Projektors eingefangen werden müssen.

Spiel Stadtspielplatz

Eine andere Anwendung ist das Projezieren des Inhalts von Museums-Ausstellungsstücken wie z.B. des Inhalts eines Sarges (oder auch eventuell einer Schatztruhe). Dazu wird der Projektor mit RFID-Chips kombiniert, damit der Standort innerhalb des Museums bestimmt werden kann und das passende Bild für das Ausstellungsstück projeziert wird. Zusätzlich können Infos zum gerade betrachteten Gegenstand angezeigt werden.

Die hier gezeigten Anwendungsbeispiele sind sicherlich erst der Anfang für den Einsatz von Miniprojektoren, doch lassen auch diese eher "spielerischen" Anwendungen das Zukunftspotional erahnen, ganz besonders wenn zusätzliche Technologien wie RFID zu einem Gesamtsystem kombiniert werden.

 

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Das Web der Maschinen

Ein kurzer Comic des ZDF zeigt eine mögliche Weiterentwicklung des Webs in überspitzeter Form, bei der die automatisierte Generierung von Content zur Generierung von möglichst hohen Werbeeinnahmen das Internet dominiert.

derzeitige Situation

Da wirtschaftliche Aspekte auch im Web beherrschend sind und der Konsum zu bezahlender Angebote nur einen sehr kleinen Bereich des ganzen Webs ausmacht, wird das Internet großteils von der Werbung auf den verschiedensten Webseiten dominiert. Weil die Einnahmen mit der Anzahl der Besucher der eigenen Webseite steigt, wird natürlich danach getrachtet, dass die Website von möglichst vielen Benutzern aufgerufen wird. Damit die Seite häufig gefunden wird, gibt es auch Versuche, die Suchmaschinen durch entsprechde Maßnahmen zu beeinflußen. Viele dieser Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung sind an der Grenze der Legalität oder gehen sogar darüber hinaus (illegale Suchmaschinenoptimierung).

Eine weitere Möglichkeit ist die Erstellung von möglichst vielen unterschiedlichen Webseiten mit unterschiedlichen Inhalten und die Platzierung von Werbeeinschaltungen auf diesen Seiten. Dieses Geschäftsmodell wird durch Organisationen wie z.B. Google AdSense weiter unterstützt. Dafür wird derzeit schon in geringem Ausmaß Content automatisch generiert, dieser Inhalt ist jedoch nur eine sinnlose Aneinanderreichung von Wörtern um bei Suchmaschinen möglicht oft in den Ergebnislisten vorzukommen. Teilweise ist es jedoch schon jetzt möglich, automatischen generierten Text, welcher nicht komplett sinnlos ist, zu erstellen (Beispiel für computergenerierten Text).

mögliches Zukunftsszenario im Film

Um bei Suchmaschinen nicht als maschinell generierter, sinnloser Content entlarvt zu werden, gibt es Fabriken mit "Clickworkern", die möglichst viel Content mit etwas Informationsgehalt erstellen. Diese Tätigkeit mit wenig Anforderung an die Arbeiter wird natürlich bald in Billiglohnländer verlagert und der massenhaft erzeugte, minderwertige Content überschwemmt das Web. In der Folge wird Content maschinell erzeugt und um genügend Leser zu haben, wird dieser Content auch von Maschinen gelesen.

 

Comic zum Thema Clickworker

Diese überspitzte Darstellung des Films soll natürlich auf mögliche Fehlentwicklungen im Web hinweisen und auf Gefahren durch werbefinanzierte Webseiten hinweisen.

Werbung beherrscht das Leben

Die Tatsache, dass durch Werbung das Internet auch zukünftig finanziert, wird sich wohl in absehbarer Zeit nicht ändern, da viele Angebote für die Benutzer grundsätzlich kostenlos sind und es derzeit auch noch keine brauchbaren, weitverbreiteten Verfahren zur Abwicklung von Micropayment gibt. Eher ist zu erwarten, dass Werbung auch bei anderen Kommunikationsformen noch mehr zunimmt, wie das Beispiel eines teilweise  werbefinanzierten Mobiltelefontarifs eines österreichischen Anbieters zeigt (werbegesponserter Mobilfunktarif).

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Museumsinformationssystem - Prof. Jürgen Sieck

Prof. Jürgen Sieck entwickelte an der HTW-Berlin (www.htw-berlin.de) ein System zur Unterstützung von Interaktionen der Museumsbesucher mit Ausstellungsobjekten. Dabei erhält der Besucher einen RFID-Chip, mit welchem er sich bei einzelnen Stationen identifizieren kann und diese Aktion wird im System gespeichert.

 Koscher & Co

Ausstellungsplakat

Diese Technik wurde erstmals bei der Ausstellung Koscher & Co (http://www.jmberlin.de/koscher/) im Jüdischen Museum Berlin angewandt. Da es bei dieser Ausstellung hauptsächlich um das Essen ging, wurde der RFID-Chip auf einen Löffel aus Karton aufgebracht (als Etikett aufgeklebt). Die Besucher konnten bei einzlnen Stationen innerhalb der Ausstellung durch Annäherung des Löffels an die Station Rezepte virtuell einsammeln. Zum Lesen der Rezepte konnten sie sich mit der auf dem Löffel angebrachten Identifikationsnummer auf einer Website anmelden und die während des Ausstellungsbesuches ausgewählten Rezepte nachlesen.

RFID-Chip

RFID-Chip ohne Papierabdeckung

Eine derartige Anwendung ist eher ein Austesten der verwendeten Technik und eine Erforschung des Verhaltens der Besucher als das Erzielen eines Mehrwertes für die Ausstellungsbesucher, denn ein Veröffentlichen aller vorhandenen Rezepte für alle Besucher auf der Website wäre natürlich wesentlich einfacher und ohne Aufwand möglich. Doch der Einsatz von RFID-Chips ermöglicht den Betreibern der Ausstellung natürlich die Gewinnung von weiteren Informationen wie z.B. die Häufigkeit des Sammelns von bestimmten Rezepten und damit das Messen des Interesses der Besucher für einzelne Bereiche der Ausstellung oder die Ermittlung der Aufenthaltsdauer im Museum sowie die Erstellung von Statistiken zur späteren Nutzung der Rezept-Website.

Wesentlich für die Verwendung dieser Technik durch die Besucher war laut Prof. Sieck die Einweisung der Besucher in die Anwendung der RFID-Chips und die richtige Positionierung der Lesegeräte innerhalb der Ausstellung. So ist die Akzeptanz der interaktiven Hilfsmittel deutlich höher, wenn deren Gebrauch auch persönlich erklärt wird.

Datenschutzaspekte

Natürlich ist auch diese Anwendung wieder ein kleiner Schritt in Richtung Überwachung der Bürger. Obwohl die Löffel mit den RFID-Chips anonym ausgegeben wurden (nur die an Löffel aufgedruckte Nummer diente zur späteren Identifizierung auf der Website), so könnten eventuell doch die Daten einzelnen Personen zugeordnet werden, wenn z.B. mit Kreditkarte bezahlt wird und die Löffelnummer der bezahlenden Person zugeordnet wird.

Weitere Projekte

Das gleiche System wurde auch bei der Ausstellung SCHAHNAME (http://rostam.htw-berlin.de/) angewandt. Passend zum Ausstellungsthema über das Buch wurde ein Lesezeichen mit RFID-Chip ausgegeben und es konnten virtuell Märchen eingesammelt werden, welche später über die Website abrufbar waren.

Ideensammlung für "Roads of Arabia"

Anfang 2012 findet im Pergamonmuseum Berlin die Ausstellung "Roads of Arabia - Archäologische Schätze Saudi-Arabiens" statt (http://freunde-islamische-kunst-pergamonmuseum.de/aktuelles-1/termine/) und Prof. Sieck ist noch auf der Suche nach Ideen für den Einsatz der RFID Technik bei dieser Ausstellung. Eine Möglichkeit wäre, die Besucher das ihrer Meinung nach beeindruckendste Exponat wählen zu lassen, indem sie mit ihren RFID-Tags (diesmal vielleicht in Form eines Zugtickets) bei den einzelnen Ausstellungsstücken Punkte vergeben. Beim Ausgang könnte man Terminals positionieren, welche das Abstimmungsverhalten des einzelnen Besuchers mit jenem der Gesamtbesucher vergleichen. 

Weil die Besucher bereits einen RFID-Chip haben, wäre es auch eine einfache Abstimmung über zukünftige Ausstellungsthemen möglich. Dadurch, dass nur aktive Ausstellungsbesucher abstimmen und jeder Besucher dadurch nur einmal abstimmen kann, würde das Ergebnis einer solchen Umfrage sicher sehr repräsentativ sein.

Zukünftige Entwicklung

Da der Einsatz der vorgestellten Interaktionsmittel den Spieltrieb der Menschen anspricht, ist mit einer weiteren Verbreitung zu rechen. Da datenschutzrechtliche Aspekte nicht offensichtlich auftreten, werden die Besucher auch keine Bedenken haben, wenn Aufzeichnungen über ihr Nutzerverhalten gemacht werden.

 

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