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Montag, 10. Oktober 2011
Das Web der Maschinen

Ein kurzer Comic des ZDF zeigt eine mögliche Weiterentwicklung des Webs in überspitzeter Form, bei der die automatisierte Generierung von Content zur Generierung von möglichst hohen Werbeeinnahmen das Internet dominiert.

derzeitige Situation

Da wirtschaftliche Aspekte auch im Web beherrschend sind und der Konsum zu bezahlender Angebote nur einen sehr kleinen Bereich des ganzen Webs ausmacht, wird das Internet großteils von der Werbung auf den verschiedensten Webseiten dominiert. Weil die Einnahmen mit der Anzahl der Besucher der eigenen Webseite steigt, wird natürlich danach getrachtet, dass die Website von möglichst vielen Benutzern aufgerufen wird. Damit die Seite häufig gefunden wird, gibt es auch Versuche, die Suchmaschinen durch entsprechde Maßnahmen zu beeinflußen. Viele dieser Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung sind an der Grenze der Legalität oder gehen sogar darüber hinaus (illegale Suchmaschinenoptimierung).

Eine weitere Möglichkeit ist die Erstellung von möglichst vielen unterschiedlichen Webseiten mit unterschiedlichen Inhalten und die Platzierung von Werbeeinschaltungen auf diesen Seiten. Dieses Geschäftsmodell wird durch Organisationen wie z.B. Google AdSense weiter unterstützt. Dafür wird derzeit schon in geringem Ausmaß Content automatisch generiert, dieser Inhalt ist jedoch nur eine sinnlose Aneinanderreichung von Wörtern um bei Suchmaschinen möglicht oft in den Ergebnislisten vorzukommen. Teilweise ist es jedoch schon jetzt möglich, automatischen generierten Text, welcher nicht komplett sinnlos ist, zu erstellen (Beispiel für computergenerierten Text).

mögliches Zukunftsszenario im Film

Um bei Suchmaschinen nicht als maschinell generierter, sinnloser Content entlarvt zu werden, gibt es Fabriken mit "Clickworkern", die möglichst viel Content mit etwas Informationsgehalt erstellen. Diese Tätigkeit mit wenig Anforderung an die Arbeiter wird natürlich bald in Billiglohnländer verlagert und der massenhaft erzeugte, minderwertige Content überschwemmt das Web. In der Folge wird Content maschinell erzeugt und um genügend Leser zu haben, wird dieser Content auch von Maschinen gelesen.

 

Comic zum Thema Clickworker

Diese überspitzte Darstellung des Films soll natürlich auf mögliche Fehlentwicklungen im Web hinweisen und auf Gefahren durch werbefinanzierte Webseiten hinweisen.

Werbung beherrscht das Leben

Die Tatsache, dass durch Werbung das Internet auch zukünftig finanziert, wird sich wohl in absehbarer Zeit nicht ändern, da viele Angebote für die Benutzer grundsätzlich kostenlos sind und es derzeit auch noch keine brauchbaren, weitverbreiteten Verfahren zur Abwicklung von Micropayment gibt. Eher ist zu erwarten, dass Werbung auch bei anderen Kommunikationsformen noch mehr zunimmt, wie das Beispiel eines teilweise  werbefinanzierten Mobiltelefontarifs eines österreichischen Anbieters zeigt (werbegesponserter Mobilfunktarif).

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