Webwissenschaften Abschluss-Statement
martin.lettner.uni-linz, 16. Oktober 2011, 23:12
Das Propädeutikum Webwissenschaften war für mich sehr interessant und es war eine Freude daran teilzunehmen. Leider war das Ganze nach 2,5 Tagen schon wieder vorbei, von mir aus hätte es die ganze Woche dauern können. Die Veranstaltung gab einen sehr guten Rundumblick über die Schwerpunkte des Studiums Webwissenschaften und machte wirklich Lust auf die kommenden Semester. Den in meinem Einstiegsbeitrag erwarteten umfassenden Überblick über die wesentlichen Bestandteile einer erfolgreichen Website kann ich somit schon als erledigt abhaken.
Das Internet und das Web
Zu Beginn beleuchteten wir die Entstehung des Webs und was denn eigentlich das Web ist. Wir lernten bekannte Persönlichkeiten wie Tim Berners-Lee und Ted Nelson kennen, die - natürlich neben vielen anderen Menschen - das heutige Web maßgeblich geprägt haben. Die Verwendung des Internets hat sich über die Jahre massiv verändert, anfangs eigentlich eher nur für statische Dokumente und Dateiübertragung entworfen, kamen immer mehr Peer-to-Peer-Dienste und völlig neue Formen von Websites auf. Vor allem aber auch Videos machen einen sehr großen Teil der Bandbreite der Internetverwendung aus. Man darf gespannt sein wie sich das Web weiterverändert und welche neuen Nutzen für das Internet aufkommen.
Dazu ein eher technischer Beitrag von mir zur Einbindung von freien universell einsetzbaren Schriften mittels Google Webfonts.
WebWISSENSCHAFT
Als Beispiel wie umfassen der Bereich Webwissenschaft ist, haben wir über die laufende Einführung von IP6 diskutiert. Dabei sind nicht nur die technischen Hintergründe von Bedeutung sondern viel mehr wirtschaftliche, rechtliche und gesellschaftliche Bedenken. So könnte jedes Produkt, das wir kaufen eindeutig addressiert werden, oder auch jeder Mensch eine persönliche, weiltweit eindeutige Adresse zugeordnet bekommen. Hier kommen noch viele Fragen auf uns Webwissenschaftler zu, die nicht mit einem Satz beantwortet werden können und für die es mehr als technisches Verständnis bedarf.
Hypertext
Ein großes Thema dieser Woche war der Hypertext, Methoden wie Inhalte miteinander verknüpft werden können. Dazu haben wir, als Ergänzung zum bekannten heutigen Web, die Idee von Ted Nelson kennengelernt. Mehr dazu in meinem Blog-Eintrag.
Das Medium Web
Sehr interessant sind immer Zukunftsvisionen die Dinge beschreiben, die heute schon selbstverständlich oder schon wieder alt sind, oder vielleicht völlig anders gekommen sind. So haben wir neben alten Illustrationen über die Zukunft auch einige Forschungen der Firma Apple kennengelernt. Die aktuellen Ereignisse, die Einführung des persönlichen Assistenten Siri in iOS5, zeigen, wie nah solche Zukunftsvisionen manchmal an der tatsächlichen Ausführung sein können. Hier sind die Beispiele aber etwas zu Apple-lastig, auch andere Unternehmen oder Personen haben bahnbrechende Visionen gezeigt und waren der Zeit enorm voraus.
Minitel
Völlig neu war für mich das Phänomen Minitel. Lange vor der Zeit von Web 2.0 und sozialer Netzwerke hat dieses vor allem in Frankreich eingesetzte System 1:1 die Chancen und Risiken solcher freien sozialen Dienste aufgezeigt. Obwohl dieses Medium deutlich primitiver als z.B. das heutige Facebook war, ist die Ähnlichkeit verblüffend. Gerne hätte ich diese Dokumentation zu Ende gesehen.
Web-Technologien
Auch etwas technischer Hintergrund ist für einen Webwissenschaftler unerlässlich. Ein umfassender Einblick in die Entstehung des Internets zeigte verständlich die wesentlichen Bestandteile und Technologien, die das Internet betreiben. Wieder war IP6 und die damit verbundenen Datenschutzbedenken Thema. Eine kleine HTML-Übung und aktuelle Problematiken bezüglich HTML5 zeigten die Funktionsweise der Beschreibungssprache mit der Webseiten aufgebaut sind. Das momentan oft angesprochene Cloud-Computing wurde etwas kurz erwähnt. Zum Thema Web-Schnittstellen und Mashups beschreibe ich einem Beitrag eine Web-App, die Multimedia-Inhalte aus bekannten Plattformen ausliest, und auf einer speziellen Website zur Verfügung stellt.
Ziegel, Mörtel und der Long Tail
Bezeichnungen wie "Läden aus Ziegel und Mörtel" oder "The Long Tail" waren für mich zugegebenermaßen neu, zeigten mir aber sofort, dass dieses Studium eine gute Wahl war. So beschäftigten wir uns mit wirtschaftlichen Grundlagen und Begriffen, die sofort Lust auf mehr machten. Ich bin mir sicher, das Web birgt noch unzählige wirtschaftliche Möglichkeiten und Chancen.
Datenschutz und Urheberrecht
Wieder war Datenschutz und Privatsphäre im Web Thema, das heißt natürlich nicht, dass es hier langweilig wurde. Fundierte Kenntnisse und Mitteilungen der Kollegen bereichterten die Veranstaltung und machten Lust auf Diskussionen. Dazu zwei Beiträge die zeigen sollen, wie akut die Gefahren bezüglich Privatsphäre im Web sind.
Das leidige Thema Urheberrecht wird allgemein als problematisch angesehen.
Neue Gesellschaften durch das Web?
Dieser Abschnitt zeigte besonders auf Gefahren der unvorhersehbaren Entwicklung des Internets hin. Auch hier wird klar, wo Licht ist, da ist auch Schatten. Das Internet hat enormes Potential, wie es genutzt wird ist nicht vorhersehbar. Klar ist, Entwicklungen im Web sind extrem kurzlebig, was heute jeder nutzt, könnte morgen völlig unbedeutend sein. Genauso könnte schon morgen durch das Web eine Massenbewegung ausgelöst werden, an die heute niemand denkt.
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