Blog zum Propädeutikum JKU Webwissenschaften 2011
Mittwoch, 5. Oktober 2011
Ted Nelson vs. HTML vs. Linearität

Im nachfolgenden Beitrag beschreibe ich Ted Nelson's Haltung zum bekannten World Wide Web und dessen HTML Aufbau.

Wie im Artikel "Ted Nelson im AEC - Mitschrift & Gedanken" bereits erwähnt (bitte dort einführend lesen), ist Ted seit jeher Gegner des bestehenden Webs. Seit 15 Jahren kämpfte er gegen diese Entwicklung, doch bisher (?) erfolglos.

Die Hauptprobleme sieht er in der Entwicklung in den 70er Jahren mit der Einführung hierarchischer Ordnung im Computer und der Entwicklung der GUI. Diese beiden Aspekte führen zum Knackpunkt: Die "one-way"-Verlinkung: Ein Link führt auf eine neue Seite. Doch es gibt keine Information, woher man kam. Dieses Beispiel beschreibt, dass die Lösung in bidirektionalen (oder multidirektionalen?) Verlinkungen liegt: Alles muss und ist mit Allem verbunden und muss auch dorthin verlinkt sein. Sein Projekt Xanadu zeigte Textausschnitte, welche wiederum aus Zitaten/Teilen anderer Texte zusammengebasstelt wurden, und diese wieder und wieder und wieder...

Analog zu diesem sequentiellen Anneinanderreihen von Informationen und Texten im bisherigen Web, besteht dasselbe Problem auch im Printbereich. Rechteckige Papiere, Lesefluss von oben nach unten, starr und linear, beschreibe nicht das Denken des menschlichen Gehirns. Dessen Gedanken springen willkürlich. Dass das nicht funktionieren kann, will Ted mit dem Beispiel des Schulsystems verdeutlichen, wo auch alles linear und starr gelehrt wird. Laut ihm, ohne Erfolg.

Leider konnte ich noch nicht rausfinden, wie denn Ted's _tasächliche_ praktische Lösung ausschauen kann. Er selbst konnte dazu keine Details einräumen. Er sei ja kein Visionär und könne Vorhersehen wie man es technisch umsetzen könne, sagt er...

Für mich klingen seine Ausführungen recht wirr. Alles kann ich nicht nachvollziehen und verstehen. Die Idee dieser "Dreidimensionalen" Speicherung von Daten (kann man es so nennen?) finde ich persönlich sicherlich brauchbar. Aber solange keine praktische Umsetzung nur annähernd in Aussicht steht, wüsste ich nicht, wie ich Ted's Wissensfeld weiter verfolgen könnte. Denn bisher alles was ich kenne, alles Gedruckte, alles Erzählte, alles Gelernte war LINEAR aufgebaut. Selbst die Geschichte seit dem Urknall über die Antike bis zur Neuzeit läuft geradlinig ab - die Zeit also - ich weiß nicht, wie es dies über den Haufen zu werfen gilt...

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Facebook CD-Brenner laufen sprichwörtlich heiß

Seit jeher gilt neben Google auch Facebook als "Datenkrake".

Wie heute in der Vorlesung gehört, gibt es aktuelle Streitigkeiten und Uneinigkeiten auch in der Politik, wie zukünftig Daten- und Urheberschutz aussehen soll bzw. muss. Die alten Methoden hierzu sind lange nicht mehr funktional.

Welche Informationen Facebook von seine Nutzern dauerhaft speichert, war bisher nicht bekannt. Nun jedoch wurde herausgefunden, wie jedermann an seine Daten der Social Media Plattform kommen kann. Und dabei kam erstaunliches auf: Scheinbar längst gelöschte Fotos, Berichte oder Kommentare wurden _NICHT_ tatsächlich gelöscht sondern schlummern weiterhin in den Datenbanken des Unternehmens.

Facebook ist wie jedes andere Unternehmen verpflichtet, Userdaten an jene auszuhändigen, falls dieser es ausdrücklich wünscht. Seit diese Schritten nun auch aktiv "gegen" Facebook eingesetzt werden, kommen die Mitarbeiter in den Büros von Facebook ins Schwitzen. Doch warum?

Sobald ein User schriftlich die Aufforderung an Facebook stellt, seine gespeicherten Daten auszuhändigen, muss Facebook alle gesammelten Informationen auf CD-ROM brennen und per Post zurückschicken. Derzeit steigen viele tausende Nutzer auf diesen Zug auf und bringen Facebook gar in rechtliche Schwierigkeiten: Innerhalb von 40 Tagen müsste diese Anfrage abgeschlossen sein. Aufgrund des großen Aufkommens kommen die Mitarbeiter nicht annähernd nach.

Auf dieser CD-ROM finden sich in einem PDF zusammengefasst alle Informationen des Users. Ausgedruckt ergibt das Ganze nicht selten mehr als 1000 Seiten. Eine unglaubliche Zahl! Dabei kommen wie besprochen Daten zum Vorschein, die ehemals als "gelöscht" geglaubt waren. Eine erschreckende Tatsache. Aber noch unglaublicher: Einige Informationen werden gar nicht ausgehändigt! Facebook sagt lediglich "Firmengeheimnisse" ...

Wie erstellt man eine solche Anfrage? Hier nachzulesen:
[Quelle] http://www.chip.de/news/Facebook-So-holen-Sie-sich-alle-Ihre-Daten-zurueck_51914880.html
Weiters höchst interessant:
[Quelle] http://www.chip.de/news/Datenschuetzer-Facebook-muss-Daten-loeschen_50683515.html
[Quelle] http://derstandard.at/1313024892837/Anzeigen-Datenschutz-Wiener-Studenten-klagen-gegen-Facebook


Ich finde, hier muss schnell gehandelt werden.
Das oftmals fehlende Bewusstsein der Nutzer darf nicht weiter ausgenutzt werden um userbezogene Daten (vl. auch kommerziell) zu sammeln und zu verwerten.
Auch ich werde diese CD-ROM anfordern, als Zeichen der Initiative gegen die Daten-Sammel-Strategie von Facebook.

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Ted Nelson im AEC - Mitschrift & Gedanken

Dieser Artikel dient als Zusammenfassung der Präsentation von Ted Nelson zum Internet und Xanadu. Man entschuldige die leichte Verwirrung im Text, doch ebenso wie dieser Text nicht-linear ist, genauso abschweifend ist seine Präsentationsweise. Nein! Nicht nur diese, gar seine Denke und sein "Produkt" Xanadu.

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Ted Nelson sieht sich nicht als Technologe, sondern als Schriftsteller, Filmemacher usw.... als "Media Guy". Er hasst die Computerwelt, denn alle Technologie ist seiner Meinung nach sekundär. Darüberhinaus sei jedes Medium wie das Nächste: Ein Film ist wie ein Radiobeitrag wie eine Zeitung usw., denn alles wurde aufgrund ökonomischer Gesichtspunkte entwickelt und vorangetrieben.
Von Anfang an wollte Ted Filemmacher werden, doch weit gefehlt. Sein kurzer Exkurs in die Computerwelt wurde zu einem lebenslagen und er kehrte nicht mehr zum Radio und Video zurück.
Das Problem in diesen Branchen sieht er generell in der "Creative Control". Es beschreibt es als "Formen des finalen Produktes". Das Trennen von Inhalten und Kommentaren (wie es auch in der Filmeindustrie in der Regie/Drehbuch geschieht) sei das Ziel.

Er schreitet daraufhin zielstrebig mit folgender Ausführung fort: "I hate HTML."
Solche Gedankensprünge waren bezeichnend für den Vortrag.
Ted's Veröffentlichung eines Magazines, ein faltbares Papier Namens "Nothing" wollte mit den traditionellen Regeln brechen:
Rechteckig, Sequentiell zum Lesen, ... das alles sollte es nicht sein.
Er begründet seine Aussage damit, dass auch unser Gehirn nicht in jener Weise funktioniert. Wir springen in Gedanken von A sogleich nach E, sofort nach Z. Sein Ziel ist es, dieses sprunghafte Verhalten auf unsere Medien zu portieren.
Das Immitieren tradionellen Papiers (rechteckig, von oben nach unten usw.), das auch im Web angewandt wird, muss seiner Ansicht nach gestoppt werden.


Danach schloss Ted mit einer kurzen Exkurs in die Computergeschichte an:
1970 schuf Unix den perfekten Ansatz zum hierarchischen (Computer)System. Seiner Meinung nach der Beginn allen Übels (Begründung siehe oben. Alles überschneidet sich, viele Sachen lassen sich nicht einkategorisieren (hierarchisch einkategorisieren).
1974 brachte XEROX die GUI auf den Plan, laut Ted eine reine unsinnige "Dekoration"...

Den Hauptkritikpunkt am World Wide Web (und Tim Berners-Lee Idee) liegt an den "one-way-links". Sein Hypertextmodell (Xanadu) wartet jedoch mit bidirektionalen Verbindungen (oder gar multidirektional? Ich weiß es nicht) auf. Alles ist mit allem irgendwie verknüpft und kann stückchenweise da und dort verwerndet werden.

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