Blog zum Propädeutikum JKU Webwissenschaften 2011
Sonntag, 16. Oktober 2011
Propädeutikum Conclusio

Im Einstiegsbeitrag  habe ich bereits erläutert, was ich mir von den Webwissenschaften erhoffe: Die Beleuchtung verschiedener Themen, das Festigen bestehender Wissensgebiete und das Eindringen in komplett neue Welten. Das Propädeutikum hat dahingehend bereits einige Bereiche anschneiden können. Das gefällt, und der "interaktive" Unterricht stellte eine ersehnte Abwechslung zum bisherigen Lehrmodell an der FH/Uni dar. 

Das Umfeld
Bevor ich jedoch näher auf die behandelten Themen eingehen werde, soll die Lernatmosphäre, das Umfeld und die Kollegen auch einige Zeilen meinerseits erhalten. Das gesamte Flair, das das AEC bot, kam zumindest bei mir vollends an. Ich finde, genau für unsere Studienrichtung der Webwissenschaften _braucht_ es eine moderne Räumlichkeit. Sie bot den neuesten technischen Stand (welcher Hörsaal hat schon ein eigenes Mischpult und 2 Beamer...), was ich sehr zu schätzen wusste. Die uralt Zimmer an der JKU mit Holztischen, 3 Steckdosen gesamt, Overheadprojektoren ... all das ist meiner Meinung nach nicht das richtige Umfeld für eine zukunftsweisende Studienrichtung. Ein Danke hierbei an das AEC für das zur Verfügung stellen der Räumlichkeiten und der tollen Führung durch's Haus. Hervorheben dazu gilt das Projekt Deep Space, die mich total erstaunt hat - anschauen lohnt!


Die Themen
Die Themenauswahl im Propädeutikum war recht groß, was mir generell bereits sehr zusagt. Sich hierbei einige Aspekte rauszupicken und näher zu beleuchten machte Spaß und bot die Möglichkeit des eigenständigen Arbeiten. Im Beitrag "linked Data" erfuhren wir Eingangs, wie sich Tim Berners-Lee die Zukunft des Webs (seines Webs?) vorstellt. Ein sehr interessante Vision des Web-Gurus, die auch - so bin ich überzeugt - genauso stattfinden wird. Wie es dabei um den Datenschutz und weitere ungeklärte Fragen (technischer Natur) steht, konnte der Redner nicht erklären. Schade! Übrigens: Mit "linked Data" sehe ich hier enge Verbindungen zu Ted Nelson, der mit seinem Xanadu Space zwar technisch eine ganz andere Richtung und Neuentwicklung fordert, jedoch inhaltlich schon Ähnlichkeiten mit Berners-Lee's Aspekten findet.

Wir fuhren weiter im Stoff fort und kamen zur aktuellen Entwicklung des Webs. Zu den Prosumenten. In einem kritischen Beitrag dazu, erläutere ich, was ich davon halte. Ich stehe dieser Entwicklung mit gemischten Gefühlen gegenüber und sehe den Trend in der aktuell stattfindenden Form nur als Hype an.

Mit fortschreitender Technologie kam auch die künstliche Intelligenz zur Sprache. Neuentwicklungen der Firma IBM machen deutlich, was in Zukunft möglich sein wird. Dass "Watson" (noch!) kein Taschenformat hat, spielt absolut keine Rolle. Die Miniaturisierung der Technik wird auch hier Einzug halten und die künstliche Intelligenz revolutionieren.

Um diese modernen Entwicklungen überhaupt verstehen zu können, bekamen wir einen Einblick in den technischen Part des Webs. Als Medientechniker und -Designer und auch selbstständiger Webdesigner waren mir diese Aspekte bereits wohlbetraut und stellten keine Schwierigkeiten im Verständnis dar. Ich habe für meine nicht-Technik-affinen Kollegen einen Blogeintrag zusammengestellt, der sich mit HTML5 beschäftigt. Wer über den State-of-the-Art und den Ausblick in die Zukunft dieser Webtechnologie etwas erfahren möchte, der sollte hier reinlesen.

Mein Aufsehen erregte das nächste besprochene Thema: Web und Recht. Da ich in diesem Bereich noch wenig weiß, freute ich mich über den (leider nur) kurzen Einblick in diese Materie. Davon erwarte ich mir sehr viel, denn in den Weiten des Webs ist man ohne (zumindest) groben Rechtsverständnis schnell "verloren". Im Bereich des Datenschutzes - eine hitzige Diskussion findet ja derzeit in Deutschland statt - habe ich äußerst interessante Links gefunden. Die Datenkrake Facebook statt im Moment äußert unter Beschuss! Warum? Und vor allem, wieso Laufen die CD-Brenner in Irland gerade heiß, das können Sie hier nachlesen: Datenschutz Blogbeitrag.

Der letzte Große Themenbereich handelte vom Webvisionär Ted Nelson. Ach was sage ich... wir waren Teil der Vision! Ein großes Dank möchte ich hierbei an die Organisation aussprechen. Egal, was man von Herrn Nelson (und seinen Ideen) halten mag, alleine dass er auftreten konnte und seinen komplett neuen Visionen zum Web lauschen konnte, finde ich wunderbar. Nur so erhascht man einen Blick über den Tellerrand. Ich bin der Meinung, man muss auch nicht komplett in (s)eine Ideologie vernarren, ich persönlich verfolge die Idee, von überall Neues zu erfahren um mir danach selber meine Meinung zu bilden. Auf Ted's Ausführungen möchte ich nicht mehr näher eingehen. Dazu habe ich bereits 2 detaillierte Blogbeiträge verfasst, die Sie hier nachlesen können:
- Ted Nelson: Meine Mitschrift seiner Erzählungen und meine Gedanken
- Ted vs. Linearität 


Conclusio und Ausblick
Diese einführende Woche im Propädeutikum hat viele Themenbereiche der Webwissenschaften angeschnitten. Das finde ich gut! Das macht Lust auf mehr. Die Wahl der Räumlichkeiten, die Kollegialität, die technische Ausstattung usw. boten das ideale Umfeld für diese Lehrveranstaltung/Seminar. Man hätte stärker versuchen können, die Diskussion unter den Teilnehmer voranzutreiben. Hier hätte vielleicht ein Sesselkreis mit den Kartonsesseln Abhilfe schaffen können. Das wäre toll gewesen, die Meinungen meiner Kollegen waren leider oft schlecht wahrzunehmen (akustisch, kein Augenkontakt), obschon äußerst interessant.
Das Eintauchen in neue Materie (Stichwort "über den Tellerrand") hat mir sehr zugesagt und ich freue mich, wenn ich diese neuen Themen im weiteren Verlauf des Studiums der Webwissenschaften vertiefen kann. Die Basis ist geschaffen!
 

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