Blog zum Propädeutikum JKU Webwissenschaften 2011
Dienstag, 4. Oktober 2011
Prosumenten - ein Hype?
Gestern haben wir von "Prosumenten" gehört, eine Verballhornung aus Konsumenten und Produzent. Es beschreibt eine Webkultur, die nicht nur konsumiert (Inhalte aufnimmt, surft, starr das Web durchklimmt) sondern auch selbst produzierte Inhalte veröffentlicht. Dies kann ein Youtube-Video sein, ein kleines Audiofile, aufgenommen mit dem Laptopmikro und der Webcam in schlechter Qualität. Hauptsache produziert. Do it yourself!

Doch, ich stehe dieser Bewegung kritisch gegenüber:
Das bloße Produzieren "irgendeines Contents" ist meiner Meinung nach ein zeitlich begrenzter Hype. Obschon sicherlich einige Vorteile aus diesem Trend gezogen werden können (einige wenige Talente werden entdeckt werden, egal welcher Branche)... Dennoch sehe ich dieses "jeder-postet-etwas" nicht als langfristig interessant. Wer wird sich noch für jeden Müll des Nächsten interessieren? Wen interessieren die ersten Gehversuche des Nachbarn im Flötenunterricht? ...

Und genauso sehe ich es mit diesem Hype. Aktuell ist es so, dass jeder diese Chance nutzen will, sich mit seinem Profil zu profilieren - das sagt ja schon der Name. Aber mit der aufkommenden Flut an Inhalten, wird es im selben Moment irrelevant.

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manuel.schmuck.uni-linz, Dienstag, 4. Oktober 2011, 09:41
Ich bin gewissermaßen anderer Meinung. Ich denke, dass das Selbstproduzieren von Inhalten kein Hype ist, sondern es in Zukunft wohl noch zunehmen wird oder gar die Zukunft des Webs ausmacht.
Dabei bin ich der Meinung, dass natürlich nicht all dieser Inhalt - sei es nun Müll, Kunst oder Wissen - vom Rezipienten verarbeitet werden kann. Deswegen wäre es möglich, dass sich eine Art Filterfunktion des Rezipienten bildet.

Ein gutes Beispiel hierfür ist wohl derzeit Facebook. Da im Minutentakt neue Nachrichten und Postings von Freunden und "ge-like-ten" Seiten eintreffen, muss sich der User ein neues Bewusstsein bilden, das vor allem dafür sorgt, dass wichtige Inhalte von unwichtigen gefiltert werden.
Sollte man dieses Beispiel auf das Web im Ganzen umwälzen können, wäre es schon möglich, die Vermüllung des Webs zu umgehen.

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ulrich.danzmeier2.uni-linz, Dienstag, 4. Oktober 2011, 09:44
Sicherlich stimme ich ihnen zu, dass das Hochladen von wesentlichen Inhalten (Literatur, Kunst usw.) tatsächlich einen positiven Einfluss auf den Empfänger haben wird. Ohne Zweifel!
Doch wieviele Prozent des gesamten Traffics wird dieser wertvolle Anteil ausmachen? 5% vielleicht?
Ich fürchte, diese "Vermüllung" des Internets brauchte neue Such- und Filtermethoden, um tatsächlich relevante und "gute" Inhalte finden zu können. Die Nadel im Heuhaufen?

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