1. Hausübung

pia katharina.reisinger.uni-linz, 7. Dezember 2014, 19:08

Smarte Produkte im Kontext der Shared Economy

Obstbaum-Sharing analysiert nach dem Wettbewerbskräfte-Modell (5-Forces) von Porter

 

Das Unternehmen - Mundraub.org

Die Menschen gehen in den Supermarkt und kaufen Obst vom anderen Ende der Welt, während zeitgleich am Baum um die Ecke die Äpfel verfaulen. Die Macher von mundraub.org nahmen sich diese Problem zu Herzen und versuchten eine Internetplattform zu entwickeln, welche das Angebot an nahegelegenem Obst erfasst.

Herzstück dieser Internetplattform ist eine digitale Landkarte auf welcher Obstbäume, Obststräucher, Nüsse und Kräuter im öffentlichen Raum abbildet sind (siehe mundraub.org/map).

Mittels der digitalen Landkarte zeigt mundraub.org seinen Benutzern verschiedene Bäume, Sträucher und Kräuter, welcher wiederum von andern Benutzern nach besten Wissen und Gewissen angelegt wurden. Aber auch öffentlich Verwaltungen „füttern“ im Rahmen ihrer „Open Data Policy“ die digitale Landkarte mit Daten.

Mundraub.org bietet die Möglichkeit, alle Arten von Früchte, Nüsse und Kräuter zu finden und zu ernten – und das völlig kostenlos.

 

Das Geschäftsmodell

Mundraub.org ist eine Online-Plattform, welche via digitaler Landkarte Benutzer die nächst gelegenen Obstbäume und –Sträucher anzeigt. Ziel ist es, die Kulturlandschaft und Biodiversität dauerhaft zu erhalten. Inhaltlich wird die Plattform einerseits von den Benutzern selbst, aber andererseits von öffentlichen Institutionen mit Daten befüllt. Die Plattform lebt davon, dass verantwortungsvoll und respektvoll mit der Natur und den kulturellen und privatrechtlichen Gegebenheiten umgegangen wird. Es ist wichtig, dass sich Benutzer bevor sie Bäume veröffentlicht, vergewissern, dass keine Eigentumsrechte verletzt werden, d.h. die Bäume, Sträucher und Kräuter müssen auf öffentlichen Grund stehen.

Das Ernten der Obstbäume ist völlig kostenlos, die Nachhaltigkeit spielt bei diesem Projekt eine sehr große Rolle. Die Macher wollten darauf aufmerksam machen, dass das Obst aus den Supermärkten um die halbe Welt verschickt wurde, bis es bei uns ums teure Geld gekauft wird und das obwohl es dasselbe Produkt bei uns völlig kostenlos gibt und hierfür keine unnötigen Schadstoffemissionen entstehen.

 

Finanzierung:

Unterstützt wird die Plattform von etlichen Partnern. Das Projekt „Mundraub im Hasetal“ wird beispielsweise von 16 Gemeinden unterstützt, welche gemeinsam Finanzierungsmodelle für mehrere tausend öffentliche Obstbäume erarbeitet haben.

Das Unternehmen 12° unterstützt mundraub.org mit der Konzeption und Erstellung der Homepage.

Die Mosterei Ketzür produzierte gemeinsam mit Helfern aus der Community über 20.000 Liter Mundraubsaft, welcher von der BUGA-Gastronomie verkauft wird.

Die Deutsch Bundesstiftung für Umwelt finanzierte mundraub.org mit 125.000 Euro.

Anstiftung und Ertomis hat 2011 die Entwicklung der ersten Version von mundraub.org auf Drupal mitfinanziert. 

Grundsätzlich lebt die ehrenamtliche Plattform Mundraub in erster Linie durch die Internetgemeinschaft. Alle Daten werden durch die Nutzer eingetragen und genutzt (Crowdsourcing).

 

Analyse  - 5 Wettbewerbskräfte nach Porter

Das von Michael E. Porter entwickelte Branchenstruktur-Modell hilft, die Zusammenhänge der Branche zu untersuchen und zu verstehen. Die folgende Abbildung zeigt die Übersicht über die zu untersuchenden Einflusskräfte.

(Quelle: http://www.hs-emden-leer.de/fileadmin/user_upload/Projekte/Controllinglexikon/Controlling-Themen/Branchenstrukturanalyse_1.jpg abgerufen am 07.12.2014)

Bedrohung durch potenzielle Konkurrenz

Mundraub.org ist die erste Online-Plattform die sich mit Obstbäumen und –Sträucher beschäftigt. Dieser Aspekt verschafft dem Unternehmen sicherlich einen großen Wettbewerbsvorteil, den es auch meiner Meinung benötigt, da das Geschäftsmodell sehr leicht zu kopieren ist. Die Plattform lebt und wächst mit seinen Benutzern. Seit September 2014 verzeichnet mundraub.org über 10.000 Facebook Fans und 20.000 Baum/Strauch-Anmeldungen. Mundraub.org arbeitet an verschiedenen Projekte wie beispielsweise „Region Hasetal“ um noch bekannter und größer zu werden.

Marktmacht der Lieferanten

Lieferanten gibt es in diesem Geschäftsmodell eigentlich nicht, da die Bäume und Sträucher auf öffentlichen Grund stehen müssen. Benutzer oder Gemeinden, welche Baumbestände in der digitalen Karte anlegen, fungieren hier als eine Art „Zulieferer“. Sobald sie einen Obstbaum auf öffentlichen Grund finden und sich vergewissert haben, dass keine Eigentumsrechte verletzt werden, können die Benutzer den Baum auf der Karte einzeichnen.

Marktmacht der Abnehmer

Der Konsum des Obstes ist völlig kostenlos, darum erwirtschaftet mundraum.org durch die Vermittlung der Obstbäume grundsätzlich keinen Gewinn, ist aber dennoch von seinen Kunden abhängig. Die Plattform lebt von der Interaktion seiner Benutzer. Umso mehr Benutzer die digitale Landkarte verwenden, umso bekannter wird mundraub.org. Ein Zuwachs an Benutzer ist für das Unternehmen wichtig, denn umso mehr Benutzer umso mehr „lebt“ die digitale Landkarte.

Bedrohung durch Ersatzprodukte

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, kaufen viele Menschen teures Obst aus dem Supermarkt. Obst, welches vielleicht bereits um die halbe Erde gereist ist. Was das für die Umwelt bedeutet ist selbsterklärend. Mundraub.org stellt hier eine sicherlich umweltfreundlichere und kostengünstigere Lösung parat, denn das Obst von mundraub.org ist völlig kostenlos und befindet sich vielleicht fast vor der eigenen Haustüre.

Rivalität der Wettbewerber in der Branche

Aktuell ist mundraub.org die einzige Online-Plattform welche solche Informationen für seine Benutzer bereitstellt, darum ist die Rivalität eher gering. Interessant wird es allerdings, wenn andere Online-Plattformen mit selben Inhalt entstehen. Hier hat sicherlich mundraub.org eine große Community vorzuweisen, was als großer Wettbewerbsvorteil anzusehen ist.

 

Resüme:

Das Obst-Sharing ist sicherlich eine sehr gute Alternative zum Supermarktkauf. Mundraub.org liefert den Nutzern auf einer sehr übersichtlichen Homepage alle wichtigen Informationen. Die digitale Landkarte ist klar und übersichtlich strukturiert und kann sehr leicht bedient werden. Man kann nur hoffen, dass mundraub.org auch in Österreich ähnlich bekannt wird wie in Deutschland und dass die Community immer mehr und mehr wächst, denn warum muss ein Apfel aus Spanien kommen, wenn er doch am Baum neben an auch wächst?

 

Quellen:

http://mundraub.org/ (07.12.2014)

http://www.hs-emden-leer.de/forschung-transfer/projekte/controlling-lexikon/controlling-themen/b/branchenstrukturanalyse.html#c12640 (07.12.2014)

 

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