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Cyborg - Zukunft für die Medizin?
Der Titel der Aufgabenstellung "Implantierte Identität - Cyborgisierung des menschlichen Körpers" hat mich sofort angesprochen und neugierig gemacht.

Der Begriff "Cyborg" ist ein englisches Kunstwort, das sich aus den beiden Wörtern cybernetic organism zusammensetzt.

Im Fremdwörterlexikon wird Cyborg wie folgt definiert: "geplante Integrierung technischer Geräte in den Menschen als Ersatz oder zur Unterstützung nicht
ausreichend leistungsfähiger Organe".

Im Grunde würde jeder Brillenträge somit als Cyborg durchgehen.

Bei weiterem Nachforschen trifft man in Zusammenhang mit Cyborgisierung unweigerlich auf zwei Namen:

Kevin Warwick und dem australischen Medienkünstler Stelarc.

Warwick liess sich bereits 1998 einen Mikrochip implantieren mithilfe dessen bestimmte Aktionen (z. B. PC einschalten) möglich waren.

Der Australier Stelarc (geboren als Stelias Arcadiou) beschäftigte sich bereits lange bevor "Virtual Reality" in der Populärkultur bekannt wurde, mit einfachen Simulationstechniken. Für Stelarc ist "Technologie ein Mittel, die Möglichkeiten des Körpers zu erweitern".
Als eine (von vielen) extreme Erfahrung beschreibt Stelarc einen Versuch, in dem mittels einem berührungsempfindlichen Bildschirm Personen in Paris, Helsinki und Amsterdam seinen Körper steuerten, er selbst hatte nur Kontrolle über den "dritten Arm", der mittels Beinmuskulatur steuerbar war.

Die erste Reaktion auf solche "Verücktheiten" ist sicher oft Unverständnis, aber bei näherem Hinsehen kann man immense Möglichkeiten für die Medizin entdecken.

Folgend ein paar der, zum Teil bereits in der Humanmedizin eingesetzten Möglichkeiten:

1) Cochlea-Implant
Darunter versteht man eine elektronische Innenohrprothese, mit deren Hilfe Menschen mit Schädigungen des Innenohres ein Hören ermöglicht wird. Das CI bringt elektrische Reize direkt an den Hörnerv und übernimmt so die Funktion des Innenohrs.Die Aufbereitung der aufgenommenen Schallsignale übernimmt ein Sprachprozessor, der in Grösse eines Hörgerätes hinter dem Ohr getragen wird. Ein Cochlea Implant kann, speziell bei gehörgeschädigten Kindern, die sprachliche und soziale Entwicklung erheblich verbessern.

2) Herzschrittmacher
Bei zu langssamen Herzschlag wird die Herzfrequenz durch einen elektrischen Impuls beschleunigt. Neuere Schrittmacher verfügen über eine Vielzahl von Mehrfunktionen.

In diesem Zusammenhang zu erwähnen sind noch der Magenschrittmacher zur Behandlung von Fettleibigkeit oder der Hirnschrittmacher zur Behandlung von Parkinson Patienten. Inaktive Gehirnteile werden vom Schrittmacher angeregt und beginnen wieder zu arbeiten.

3) Prothesen
Bei der Entwicklung von Prothesen wurden grosse Fortschritte gemacht; so hat z. B. die Fa. Otto Bock das C-Leg entwickelt. Sensoren in der Prothese erfassen permanent, in welcher Phase des Gehens der Träger sich befindet. Ein Mikroprozessor koordiniert alle Vorgänge und so kann sich das C-Leg auf die momentane Situation (abschüssig, uneben, schnell, langsam...) einstellen.

4) Behandlung von Tumoren
Es ist durchaus denkbar, mithilfe der Nanotechnologie minituristische Maschinen in den Körper zu implantieren, die entweder krankhafte Wucherungen aufspüren und als Warnsystem fungieren können oder diese Gewächse gleich zerstören.

Im Zusammenhang "Mensch und Maschine" soll einer der bedeudentsten Physiker der Neuzeit unbedingt erwähnt werden: Stephen Hawking.

Stephen William Hawking wurde am 08. Jänner 1942 in Oxford geboren. 1962 erfuhr Hawking, dass er an ALS (amyotropher Lateralsklerose) leidert. ALS greift die Nerven des Rückmarks und Teile des Gehirns, die für die Motorik zuständig sind, an. Die Folgen sind Muskelschwund und Lähmungen; der Patient bleibt bei klarem Verstand, der Tod tritt zumeist durch Atem- oder Herzstillstand ein. Hawkings Zustand verschlechterte sich über die Jahre kontinuierlich; 1985 konnte Hawking nur noch mittels seiner Sprache mit der Aussenwelt kommunizieren. Eine Lungenentzündung machte im selben Jahr einen Luftröhrenschnitt, bei dem der Kehlkopf entfernt wurde, notwendig. Nach der Operation konnte sich Hawking nur durch Signale der Augen verständlich machen. Der Computerextperte Walter Woltosz hörte von Hawkings Schwierigkeiten und übermittelte ihm ein Computerprogramm, nachdem er durch Druck auf einen Schalter Buchstaben und Wörter auswählen und in der Folge über einen Sprachsynthesizer ausgeben oder abspeichern lassen kann. Hawkins nimmt heute "seine Sprache" in Form eines kleinen PC´s, der auf seinen Rollstuhl montiert ist, überall hin mit. Er bedauert nur, dass der Sprachcomputer einen amerikanischen Akzent besitzt, an der britischen Version wird zur Zeit gearbeitet.

Hawking ist Physiker und Mathematiker an der Universität in Cambridge und hat wesentlich zum modernen Verständnis des Universums beigetragen.


Stellungnahme

Nach ersten Recherchen und speziell nachdem ich über den Performancekünstler Stelarc "gespolpert" war, erschien mir das Thema Cyborgisierung des menschlichen Körpers ziemlich bizarr (und so scheint es auch einigen meiner Studienkollegen gegangen zu sein). Nach näherer Betrachtung kam ich zum Schluss, dass die neuen Technologien ungeahnte Möglichkeiten, speziell, wie oben kurz ausgeführt, in medizinischer Hinsicht bieten.


Quellen:

OQ1: http://de.wikipedia.org, 03.12.04

OQ2: http://www.ottobock.at/index.php, 03.12.04

OQ3: http://www.peshawar.ch/tech/mm.stelarc.htm, 04.12.

OQ4: http://www.stelarc.va.com.au, 04.12.04

OQ5: http://www.ci-kinder.org/Technik_Medizin/cochlea_implant.htm, 04.12.04

OQ6: http://hawking.org.uk, 04.12.04

OQ7: http://www.guether.de/hawking, 04.12.04

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tobias.sporer.salzburg, Sonntag, 5. Dezember 2004, 14:37
abgeschwächte Form der Cyborgisierung
Hallo,
da es für viele Menschen sicher eine Hemmschwelle ist, sich "Computer-Peripherie" in den Körper implementieren zu lassen habe ich über die abgeschwächte Form berichtet:
das Wearable Computing, Chips am Körper, in Alltagsgegenständen wie Kleidung zu tragen.
Zu meinem Artikel

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