digital divided
gregor.kratochwill2.uni-linz, 4. Oktober 2011, 14:07
dieses forschungsfeld wirft eine schattenseite der rasanten entwicklungen im web auf. die teilhabe an gesellschaftlichen entscheidungen oder einfach nur am gesellschaftlichen leben beinhaltet die möglichkeit daten und informationen zu antizipieren.
einfache beispiele sind nur die nutzung des pc´s bis hin zum recherchieren und interpretieren von daten aus dem netz. die nutzerinnenzahl im netz nehmen zu abe dieses pähnomen ist ungleich verteilt. wer meint, man spricht hier nur über 3rd world states irrt. beispielsweise im UK hat jeder 4 mensch noch nie das internet genutzt und ca. 30% haben keinen internetanschluß. diese strukturellen daten geben aber noch keine auskunft über die nutzung. wie wird das netz von vielen genutzt.
eine studie zur nutzung des internet zeigt deutlich, dass die nutzung einkommens und bildungsabhängig ist. in zahlreichen erhebungen werden ähnliche ergebnisse diagnostiziert.
als gegenantwort könnte digital access oder open access gesehen werden. dieser open access gedanke hat naturgemäß mehrere dimensionen. eine politische dimension möchte ich hier versuchen zu erklären:
so hat schon chomsky 2003 gemeint: „in einer demokratischen Gesellschaft hat die Bevölkerung die Möglichkeit, sich auf sinnvolle Weise an der Regelung ihrer Angelegenheiten zu beteiligen und besitzt ungehinderten Zugang zu den Informationsmitteln“ (chomsky 2003, in: media control: wie die medien uns manipulieren, S.28)
grundlagen zu chomsky können in diesem zusammenhang bei bourdieu gefunden werden. er unterscheidet drei arten von kapital:
- ökonomisches,
- kulturelles
- soziales Kapital (vgl. bourdieu 1992, S. 49 - 79)
kulturelles kapital besteht in form von bildung und von in bildungsinstitutionen angeeignetem wissen und hat verschiedene ausprägungen. in meiner interpretation wird dem mittler eine wichtige rolle zugeschrieben (transmitter). soziales kapital besteht in der zugehörigkeit zu einer Gruppe die mehr oder weniger auf institutionalisierten Beziehungen basiert. die position eines individuums wird nach bourdieu durch das angesammelte ökonomische, kulturelle und soziale kapital und dessen verteilung bestimmt. Generell ist fest zu halten, dass das ökonomische kapital eine dominierende wirkung gegenüber den anderen kapitalarten hat. individuen kummulieren diese kapitalarten.
wo ist nun der link zum open access?
anhand wissenschaftlicher magazine lässt siche eine schöne ableitung finden. die weitergabe oder veröffntlichung von wissenschaftlichen artikel in entsprechend einschlägigen magazinen schließt die möglichkeit ein die kosten für ein derartiges publizieren "tragen" zu können um in einem entsprechenden "citation index" gelistet zu werden. dieser ist ein ausdruck, in meiner interpretation von bourdieu, von kulturellem- und sozialem kapital und hat einfluss auf die wissenschaftliche karriere, weil sie eine form von anerkennung in der wissenschaftliche gesellschaft ist. dies fürt in weiterer folge zu neuen möglichkeiten dieses kapital zu kummulieren (berufungen, aufträge, projekte, etc.). diese barrieren sind sozial konstruiert und ermöglichen auf der einen seite, verhindern aber auf der anderen seite, den zugang zu dieser teilgesellschaft oder gruppe. In dieser frage sind es ökonomische und strukturelle zugangsbarrieren die eine ungleiche ausgangssituation für wissenschafterInnen darstellt. (Björk, 2004)
so wie dieses beispiel zeigt, ist ein freier zugang zu wissen und information sowie der möglichkeit von veröffentlichung und distribution von wissen ein aspekt für eine offene und demokratische gesellschaft.
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