Cross Media Publishing
Donnerstag, 12. März 2009
R2C
Rights to Communication



Eintrag folgt in Kürze ...

Zentrale Themen sind:

*** Theorie
Xanadu Modell
Transpublishing
Transcopyright

*** Problem
Kommunikation als Menschenrecht -- R2C
Universale Rechte, Medienrecht, Rundfunkrecht, etc.
Der Zugang zu Wissen und die Frage der Veränderung des Begriffs der Autorenschaft

Im Zeitalter der Digitalisierung der Medien haben sich die Rechte, wie auch die Moeglichkeiten der Nutzung erheblich veraendert.
Der grosse Durchbruch im 20. Jahrhundert muss wohl mit der Entwicklung des ARPA Netz (Advanced Research Projects Agency Network) datiert ewrden. ZU Beginn fuer militaerische Zwecke entwickelt, wurde dem ARPA Netz bald eine viel grossere Bedeutung als die der militaerischen zugesprochen. ZU Beginn der 1960er Jahre entwickelten Forscher des MIT und der US-Verteidigungsministeriums den sogenannten Vorlaefer des Internets: eine dezentrale Netzstruktur und die Paketvermittlung.
1960 entwickelte Ted Nelson parallel zu der Entwicklung des Arpanet das Projekt Xanadu, in dessen Zentrum Hypertext stand (Vgl. dazu http://xanadu.com/)
Die Namensgebung des Projekts, eine historische Stadt in der Mongolei, sollte die universale Bibliothek vermitteln, die durch zahllose miteinander verknuepfte Dokumente dargestellt wurde. Im Zentrum des Konzepts stand der "Verweis"; der heute sogenannte Link. Analog zum World Wide Web war Xanadu als dezentrales Speichersystem für Dokumente gedacht: jedes Dokument sollte eine absolut eindeutige Adresse (unabhaengig vom Speicherort) besitzen. Innerhalb des Dokuments sollten selbst einzelne Zeichen direkt von anderswo adressierbar sein. Dokumente stellte sich Nelson als unloeschbare Eintraege in einer globalen Datenbank vor. Man konnte zwar, so die Idee, eine neue Version veroeffentlichen, doch die alte Version des gleichen Dokuments blieb verfügbar, und Unterschiede zwischen zwei Versionen ließen sich auf einfache Weise sichtbar machen. Sowie auch heute davon gesprochen wird, dass "das Intent nichts vergisst". Darueber hinaus sollten zusammengehörende Dokumente in parallelen Fenstern, so genannten transpointing Windows, samt den Verbindungen dazwischen angezeigt werden. (Vgl. dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Projekt_Xanadu)
Trotzdem das Projekt Xanadu ein Prototyp bleiben sollte, war es wegweisender Ideenpool fuer fortlaufende Projekte, wie dem von Sir Timothy John Berners-Lee, der massgeblich an der Entwicklung von HTML beteiligt war und von Wikipedia als Vater des Internets bezeichnet wird (Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Tim_Berners-Lee). Berner-Lee steht heute dem W3C (World Wide Web Consortium) vor, das sich der Standardisierung von Techniken im Internet beschaeftigt. Zwar ist das W3C keine staatlich anerkannte bzw. beauftragte Organisation und deshalb nicht berechtigt ISO-Normen zu erstellen; jedoch hat eine Reihe von Empfehlungen fuer Netz-Standards abgegeben:

* Hypertext Markup Language (HTML)
* Extensible Hypertext Markup Language (XHTML)
* Extensible Markup Language (XML)
* Extensible MultiModal Annotation markup language (EMMA)
* XML Schema (XML Schema)
* Extensible Stylesheet Language (XSL)
* XSL Transformation (XSLT)
* Cascading Style Sheets (CSS)
* Portable Network Graphics (PNG) ist in der Version 1.2 auch ein ISO-Standard
* Scalable Vector Graphics (SVG)
* Synchronized Multimedia Integration Language (SMIL)
* Mathematical Markup Language (MathML)
* Resource Description Framework (RDF)
* Really Simple Syndication (RSS)
* SOAP (SOAP)
* Web Services Description Language (WSDL)
* Web Services Addressing (WS-Addressing)
* Web Services Policy (WS-Policy)
* Document Object Model (DOM)
* Web Content Accessibility Guidelines (WCAG)
* Web Ontology Language (OWL)
* XML Path Language (XPath)
* XML Powered Web Forms (XForms)
* XML Link Language (XLink)
* XML Pointer Language (XPointer)
* XML Query Language (XQuery)
* Voice XML (VoiceXML)
(Vgl. dazu http://de.wikipedia.org/wiki/World_Wide_Web_Consortium)

Jedenfalls geb es auch Kritik zu den von W3C empfohlenen Standards, aufgrund „praxisfremder und jahrelang verschleppter Standards“ (vgl. dazu http://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/2007/01/162_Die_Krise_des_W3C_und_die_Loesungsansaetze)


Rund 30 Jahre spaeter schreibt Ted Nelson ueber die Digitalisierung der Medien, wie folgt:
"We live in a world of documents and media. They affect us all, all the time-- culturally, emotionally, cognitively."
(Vgl. dazu http://xanadu.com/XanaduSpace/xuGzn.htm)

Vorallem im Bereich des Rundfunks, der Fotographie und im Bereich Film haben neue Technolgien ein Wandel der Nutzung herbeigefuehrt.

*** Imitation of Recordings and Radio. Today's digital audio packages (mp3s, podcasts) imitate previous conventional recordings and radio programs. They are basically named audio files that allow you to go from beginning to end of a prepared presentation-- with no branching, no looping, no dynamic selection among multiple tracks.

*** Imitation of Photo Layouts. Today's photo layout systems are based on imitating conventional 2D sheets. Each photo has a set "size," even though a photograph intrinsically has no size except the paper it's printed on.

*** Imitation of Movies. Today's movie editing systems are based on shots seen as individual frames. Today's digital video and movies are simply imitations of existin non-branching films. (There are exceptions, such as "additional content" on CD-ROMs, but they tend to be weak and clumsy.) There is no branching, annotation, rearrangement.


Radio hoert man nun nicht mehr unbedingt in "Echtzeit" und vor dem Radiorecorder, sondern mittlerweile lasst man sich die Lieblings Podcasts schicken bzw. hoert man Radio auch ueber das Internet; Mp3 oder Ogg. Files lassen sich dann mit diversen Players problemlos nachhoeren (etwa der Freie Software Player VLC).

Das Credo von heute lautet: one document must be one file



(Vgl. dazu http://xanadu.com/XanaduSpace/xuGzn.htm)

Grundsaetzlich wird zwischen hierarchischen und Metadaten unterschieden. Hierarchisch sind vorallem jene Konvetionen geordnet:
-- characters (ASCII)
-- binary
-- application-specific

Metadaten meinen:
-- data type (associated application)
-- filename
-- permissions
-- (Size)
-- lock

Diese Konventionen sind durch die verschiedenen Betriebssysteme (Windows, Mac OS X oder Linux Distributionen) durchwegs unterschiedlich gepraegt; waehrend proprietaere Software nach dem Akronym WYSIWYG arrangiert sind, was bedeutet dass, ein Dokument waehrend der Bearbeitung am Bildschirm genauso angezeigt, wie es bei der Ausgabe über ein anderes Gerät, z. B. einem Drucker, aussieht. (Vgl. dazu http://de.wikipedia.org/wiki/WYSIWYG). Freie Distributionen unter GNOME funktioniert anders: zusammengefasst wird dieses Funktionieren unter WYGIWYM; „What You See Is What You Get“ (Vgl. dazu http://de.wikipedia.org/wiki/WYGIWYM).
Einer der Gruende warum unter Linux der Rechner nicht fragt, ob diese und jenes noch zu machen sei, bzw. rechnet er unter der Diktion: "Wenn du nichts zu sagen hast, halt die Klappe." (Vgl. dazu http://openbook.galileocomputing.de/linux/linux_kap02_001.htm)

Trotzdem es viele verschiedene Distributionen und Software-Alternativen gibt, die unter verschiedenen Lizenz-Niveaus laufen (Beispielsweise Copyright vs. Creative Commons) werden die ZivilistInnen immer mehr selbst zu ProduzentInnen, was aber auch zu mehr Komplexitaet fuehrt, aber auch zu mehr Maeglichkeiten bzw. zumindest zu einem anderen Medienverhalten.
Das Monopol der klassischen Medienlandschaft hat sich durch die Arbeit in den Bereichen Printmedien (Blogs), Radio (Podcasts) oder Filmen (Pirate Bay ist jetzt auch eine Partei im EU Parlament) und Fotographie (Flickr) grundlegend veraendert und man muss dieses Phaenomaenen mit neuen Fragen entgegnen:
*** Wie sind Informationen zu bewerten (wer sagt das?) und wie vertrauensvoll wurden sie publiziert?
*** Wer sind die ExpertInnen von heute?
*** Welche Chancen birgt Freie Software fuer soziale Ungleichheit (Stichwort: OLPC -- One Laptop per Child)
*** Was bedeutet der Zerfall der Medienmonople fuer die Verarbeitung von Informationen?
*** Who you can trust? Oder: werden Blogs vormehmlich in Tagebuchform geschrieben, also ohne fachliche Referenzen und leiden dann an dem "Zero Comments"-Syndrom?




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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Montag, 22. Juni 2009, 22:30
Interessante Aspekte und Quellen.
!

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