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Montag, 19. Dezember 2005
Nutzung von digitalen Medien: Online oder Offline?
andreas.hross.Uni-Linz, 17:33h
Digitale Medien in Form von Musik oder Video sind heute allgegenwärtig. Zeitkritische Inhalte wie z.B. Nachrichten bedienen sich gerne der digitalen Kanäle wie Teletext, dem WWW oder auch SMS und eigenständigen Streams (Digitales Radio), welche eine leichte Aktualisierbarkeit und kostengünstige Distribution erlauben. Inhalte mit qualitativ anspruchvollen Inhalten (Audio CDs, DVD-Video, etc.) dagegen sind bevorzugt auf statischen Datenträgern erhältlich, da eine "online" Übertragung aus technischen Gründen und ohne realen Qualitätsverlust derzeit nicht möglich ist. Dies wird sich, meiner Meinung nach, auch in Zukunft kaum ändern, da Medienunternehmen ein Interesse an der Diversifikation der Produkte haben. Bereits heute werden Video DVDs mit Bonusmaterial, Audiospuren und Software berreichert, um dem Konsumenten einen kostenpflichten Zusatznutzen gegenüber günstigeren Onlineinhalten zu bieten (und den Aufwand zur illegalen Verbreitung zu erhöhen). Eine schnelle Verfügbarkeit der DVDs ist durch Onlinehändler wie z.B. Amazon (ca. 3 Werktage) bereits gegeben.
Anbieter wie z.B. iTunes für Audioinhalte (zeit Kurzem auch Video) und z.B. T-Online werden stets durch günstigere Preise, Topaktualität, weniger Zusatznutzen (Verpackung, Booklets) und relativ schlechtere Qualität (T-Online VOD = 545 Kbs/sec) abgrenzbar sein. Verschiedenste Anbieter von online Medien können leicht mittel Suchmaschine gefunden werden. Die Zukunft beider Medienqualitäten liegt jedoch sicherlich in der Interaktivität. Während Onlineinhalte bereits heute mit virtuellen Welten und interaktiven Inhalten aufwarten, sind Datenträger mit Interaktion, obwohl z. B. aktuelle DVD-Playertechnik dies zuließe, eher Seltenheit. Das Kino versucht bereits seit Jahrzehnten, Interaktion in das Filmerlebnis einzubauen, jedoch mit bescheidenem Erfolg. Eine besonderes Angebot, welches Video, Audio, Software und interaktive Inhalte bereits heute sehr gut integriert sind e-learning Produkte. Als Beispiel möchte ich den Softwarehersteller Adobe erwähnen. Adobe bietet Lehrinhalte auf verschiedene Weisen an: Bücher und Videos als passive Lösung und Web-kurse als interaktive Lernmethoden an. Dabei reagiert die Applikation auf das Userverhalten und weist den Lernenden entsprechend an. Andere Anbieter wie z.B. Lynda.com bieten begleitende Dateien zur paralellen Anwendung in der Originalsoftware an. Ein Zukunftsszenario in dieser Hinsicht ist Gestaltung von online classroms mit realen Trainern. Ansätze in dieser Hinsicht gibt es bereits in Form von Video-Konferenz, Chats oder Kooperationssoftware. Jedoch ist die Anwendung zumeist auf wenige Personen beschränkt, bietet mangels guter technischer Umsetzung oder Infrastruktur nur wenig Anreize und ist hauptsächlich im experimentellen Einsatz und ohne Garantie auf Funktion, wie es für ein kommerzielles Angebot erforderlich wäre. Für mich bieten digitale Medien (Im Sinne von Online-Medien) derzeit besonders den Zusatznutzen der hohen und schnellen Verfügbarkeit. Informationen, Nachrichten und Unterhaltung ist sofort und überall auf dem Laptop mittels wlan verfügbar. Eine Online-Verfügbarkeit von klassischen Inhalten wie Spielfilmen, Musik und Literatur sehe ich nicht als notwendig. Diese Inhalte beziehen für mich Ihren Reiz aus der physikalischen Greifbarkeit, der Beständigkeit, höchstmöglicher Qualität und nicht zuletzt dem Kauferlebnis in realen Geschäften. Interaktion ist meines Erachtens bei Lerninhalten und manchen Unterhaltungsprodukten (Spiele) sinnvoll, kann jedoch auch zu Überforderung führen. Besonders die Verfügbarkeit von Musik sofort und an jedem Ort lehne ich ab, da es meiner Meinung nach der Auseinandersetzung mit dem Inhalt schadet. Aufmerksames Hören und Verstehen ist interaktiver als durch Interaktion mit Zusatzfunktionen und Umwelteinflüssen abgelenktes "Berieseln" lassen. ... link (0 comments) ... comment ... older stories
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