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Mittwoch, 24. November 2004
Gefährdung der Privatsphäre in den IT durch Geolocation?
Software für „Geolocation“ ermöglicht es Website-Anbietern, anhand der IP-Adresse eines Nutzers
dessen Aufenthaltsort zu bestimmen.
Wo Datenschützer die Anonymität der Internetnutzer
gefährdet sehen, wittern Online-Werber und Internet-Händler eine Goldgrube.

Die Chancen und Risken, welche Geolocation in sich
birgt werden im folgenden Artikel genauer dargestellt:
http://www.politik-digital.de/econsumer/datenschutz/globalemauer123.shtml



Im Folgenden soll hier ein kurzer Überblick gegeben
werden.

Das beste Beispiel für Geolocation bietet wohl der
Aufruf von www.google.com
Laut erwähntem Artikel wird durch die Eingabe der URL direkt auf die deutsche Version www.google.de
weitergeleitet. In Österreich wird analog dazu auf
www.google.at verwiesen.


Anwendungsmöglichkeiten

Private und kommerzielle Website-Inhaber haben nun die Möglichkeit, mithilfe von Geolocation nur Nutzern aus ausgewählten Ländern den Zugriff auf ihre Seiten zu gestatten.
Zum Beispiel können Online-Casinos so verhindern, dass ihre Angebote von Spielern aus Ländern genutzt werden, in denen das Online-Glückspiel verboten ist.

Auch der angeschlagenen Musikindustrie eröffnet das
Verfahren etwas absurd anmutende Formen der Marktanalyse: Anhand der IP-Adressen von Nutzern illegaler Tauschbörsen im Internet - den eigentlichen Erzfeinden großer Musikkonzerne - können Aussagen über die Beliebtheit bestimmter Songs in verschiedenen Ländern getroffen werden.




Auch in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung
ist ein Artikel zu finden, der unter anderem auf
Risken durch Geolocation hinweist:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/427/41386/

Hier wird darauf eingegangen, dass durch Geolocation
nicht nur Ausgrenzung erfolgt, sondern auch eine
Bevormundung der Internetnutzer stattfindet.
Als besonders bedenkenswert erscheint, dass diese
Technologie zur politischen Zensur verwendet werden
kann.

Laut dem Artikel der SZ sperren Länder wie China oder Saudi-Arabien bereits heute kritische Webseiten im Ausland.

Andererseits musste Yahoo in Frankreich nach einem
Gerichtsurteil seinen Nutzern den Zugriff auf
Auktionsseiten für Nazi-Devotionalien verwehren – was in Europa begrüßt wurde, aber in Amerika Kopfschütteln auslöste.




Abschließend bleibt noch Andrea Schminck, die Autorin
des Artikels auf www.politik-digital.de zu zitieren:

„ Je nach Anwendung kann Geolocation demnach für den Konsumenten sowohl einen Segen als auch eine Einbuße an Informationsfreiheit bedeuten. Der Geolocation sollten Grenzen gesetzt werden, damit das noch weltumspannende Netz nicht in kleine regionale Netze aufgespalten wird. Andernfalls wird es für Nutzer bestimmter Webangebote aufgrund ihres Standortes wohl bald immer häufiger "Ich bin draussen!" heissen.“




Weiterführende Artikel:
http://www.quova.com
http://news.bbc.co.uk/2/hi/technology/3958665.stm
http://www.georgewbush.com
http://www.mobimate.com/s60/worldmate/
http://www.heise.de/tr/artikel/52516/4
http://www.cnn.com/2004/TECH/internet/07/12/borders.online.ap/




P.S.: Empfehlenswert zum Thema Privatsphäre ist die
Homepage des „Big Brother Awards“, der bereits in 14 Ländern vergeben wird.
http://www.bigbrotherawards.at/

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