Mittwoch, 19. Januar 2005
Was ist DivX;-) oder wie bekomme ich einen qualitativ hochwertigen Film, der wenig Speicherplatz benötigt
Inhalt:
1. Allgemeines über DivX
2. Funktionsweise von DivX
3. DivX in der Praxis

1. Allgemeines über DivX

Der Name stellt eine höhnische Anspielung auf ein gescheitertes Verfahren für Leih-DVDs dar, bei dem der Kunde über ein Video-On-Demand System für jedes Abspielen hätte extra bezahlen müssen.

DivX;-) spielt für die Videoindustrie eine ähnliche Rolle, wie mp3 für die Musikbranche: die Möglichkeit Videodatein so stark zu komprimieren (ohne großen Qualitätsverlust), um einen Austausch übers Internet realisierbar zu machen. So kann ein MPEG-2-DVD-Film mit rund 2 Stunden auf eine CD in passabler Qualiät - die deutlich über VHS liegt - geschrumpft werden.

Allerdings ist DivX auch das Format für Amateure auf dem Gebiet der digitalen Videotechnologie, die ihre Videos in hoher Qualität anbieten wollen - ohne viel Speicherplatz zur Verfügung zu haben (z.B.: im Internet).

Links:
Webseite des Herstellers
Filmtrailer im DivX-Format

2. Funktionsweise von DivX

Die Erfinder von DivX sagen, dass sie einen Microsoft Codec für MPEG4 geknackt hätten um eine höhe Kilobit Rate von bis zu 6000 Kilobot pro Sekunde und damit ruckelfreie Videos zu ermöglichen. Zudem wird ein Weichzeichner verwendet um unansehliche Artefakte zu vermeiden.

Die Theorie dahinter:
Unkomprimierte Videos bestehen aus vollen Einzelbildern, also meistens ungefähr 30 frames pro Sekunde. DivX verwendet verschieden Arten von Frames dazu:
- Zum einen sind das die so genannten I-frames (intra-frames) oder Keyframes. Diese sind ganz gewöhnliche Bilder, nur stark komprimiert. Es sind mit Abstand die größten Frames, da sie die volle Bildinformation eines Frames enthalten.
- Dann gibt es noch die P-Frames (predictive frame). Diese enthalten keine vollständigen Bilder, sondern nur die Informationen die nötig sind, um aus dem vorherigen Frame ein neues Bild zu erstellen.
- Die B-Frames sind ähnlich wie die P-Frames, auch sie enthalten keine kompletten Einzelbilder. Im Gegensatz zu den P-Frames werden sie allerdings immer aus 2 Frames errechnet. Dies können nicht nur die vorherigen sein sondern auch die nachfolgenden. B-Frames enthalten die wenigsten Informationen.

Wichtig: Durch DivX lassen nur die Bilder des Videos komprimieren, der Ton muss durch ein extra Verfahren bearbeitet werden, wozu meist mp3 verwendet wird.


Links:
Story Videokompression - MPEG von Sandra Hollersbacher
Wikipedia - Videokompression

3. DivX in der Praxis

Um DivX verwenden zu können braucht man zuerst den DivX-Codec, welchen man auf der Webseite des Herstellers herunterladen kann. Bei Version 5.x gibt es verschiedene Versionen: eine eingeschränkte Freeware-Version, eine Kaufversion und eine mit spyware verbundene Gratis-Version.
Die älteren Versionen des Codecs sind gratis verfügar, bieten allerdings nicht die neuesten Funktionsweisen des Codecs.

Danach muss das zu komprimierende File vorbereiten: entweder man verwendet einen selbst erstellten AVI-File oder man kopiert einen nicht-kommerziellen Film von einer DVD.
Um dieses File dann weiter zu verarbeiten bietet sich das Programm FlaskMPEG an, welches differenzierte Einstellungen und Vorschauen auf das Ergebnis bietet. Ein weiterer Vorteil dieses Programmes ist, dass es viele Anleitungen dazu im Internet gibt.

Man kann auch die Experten Variante verwenden und für alle Teile des neuen Avi-Files eigene, spezialisierte Programme verwenden, allerdings sollte man sich da schon auskennen in der Materie.
Je nach Rechnerleistung muss man bei intensivem Komprimieren schon mit 12 Stunden Prozessorzeit oder mehr rechnen.

Um ein mit DivX erstelltes File ansehen zu können braucht man natürlich auch den Codec und eine dafür bestimmten Player, allerdings gibt es jetzt auch schon viele DVD Hardware-Player die problemlos auch DivX-Filme abspielen können.

Alternative zu DivX:
Xvid ist ein Open-Source Projekt von ehemaligen DivX Programmierern, die diese Projekt ins Leben gerufen hatten aus der Enttäuschung heraus, das DivX kommerzialisiert und der Quellcode geschlossen wurde.
Informationen dazu auf der Offiziellen Webseite oder auf Wikipedia.

Links:
DVD to DivX Komplettanleitung
DivX unter Linux
DivX5 Review

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