Blog zu Nutzung Interaktiver Medien |
Dienstag, 4. Mai 2004
Weblogs - Chance oder Gefahr für die Zukunft des Journalismus?
martin.menrad.uni-linz, 11:03h
Im Kurs "Nutzung Interaktiver Medien" in dessen Zuge ich dieses Weblog führen muss/darf ist im Zuge des Gastvortrages des "Schockwellenreiters" stellte sich uns auch die Frage was dieses "publizieren für jedermann" für die Zukunft und vor allem Glaubwürdigkeit des Journalismus bedeutet. Ein hoch spannendes und sehr aktuelles Beispiel wie "Blogs" den traditionellen Formen der Nachrichtenverbreitung den Rang ablaufen konnte gut im Zuge des Irak Krieges beobachtet werden. Während auf den üblichen Kanälen wie CNN, Sky News aber auch renommierten Quellen wie der BBC zum großen Teil nur die "zensierten" und vom US Militär freigegeben Informationen verbreitet wurden sorgte erstmals ein "Blogger" für weltweites Aufsehen. Unter dem Pseudonym Salam Pax gelang es einem der wenigen Iraker mit einem funktionierenden Internetanschluss eine etwas andere Version der Kriegsgeschehnisse ohne jedwede Zensur and die Weltöffentlichkeit zu bringen. Hier zeigte sich erstmals das Potenzial dieses neuen Instrumentes zur Informationsverbreitung. Trotzdem lässt sich an diesem Beispiel auch die potentielle Gefahr die aus diesem "unkontrollierten publizieren" hervorgeht erkennen. Da praktisch jeder Mensch so zum Journalisten wird sich aber nicht unbedingt den strengen Regeln des journalistischen Publizierens unterwerfen muss besteht das Risiko subjektiv gefärbte, unrecherchierte Informationen aus nicht hinterfragten Quellen als Fakten und demnach als Wahrheit zu übernehmen und zu verbreiten.
Meiner persönlichen Meinung nach steckt ohne Frage viel Gutes in der Möglichkeit für alle Menschen sich des Internet als Medium zur Informationsverbreitung zu bedienen. Trotzdem ist gerade in Zeiten der Informationsmanipulation auf breiter Basis somit ein neues "Fenster der Täuschung" offen das nur darauf wartet missbraucht zu werden. Leider haben merkwürdigerweise Informationen aus dem Internet mehr noch als solche aus den traditionellen Quellen wie TV, Zeitung, etc. den Ruf auf jeden Fall authentisch und wahr zu sein. Hier wird noch öfters unreflektiert und ohne zu hinterfragen das gelesene als Wahrheit übernommen. Das dies eine bedenkliche Entwicklung ist in einer Zeit in der die Information ein bedeutendes und wertvolles Gut darstellt ist wohl klar ersichtlich. Wohin genau dieser Trend zu "Journalismus für Jedermann" hinführt ist für mich schwer vorherzusagen. Die Zukunft wird uns hautnah vor Augen führen wie wir diese neuerworbene "Freiheit" verwenden, ob und wie wir sie für das "Gute" verwenden und wie und auf welche Arten wir sie Missbrauchen werden... --- Weiters möchte ich hier an das Weblog des Kollegen Harald Greinstetter verweisen der sich auch mit diesem Thema auseinandersetzt. ... link (1 comment) ... comment |
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