Versammlung der Körperlosen
Montag, 2. Mai 2005
Wie man sich eine "Redaktion" bastelt
Gerade eben im Titel noch genannt, schon möchte ich mich von dem Begriff "Redaktion" trennen...er diente lediglich der inhaltlichen Verbindung.

Für die Erstellung einer "überwachenden" oder "kontrollierenden" Ebene muss man sich die Vorteile des Mediums Internet zunutze machen:
Aus dem Kreis der User einer Bürgerzeitung kann man intern eine demokratische Abstimmung halten (vorausgesetzt ist das Fehlen von Anonymität), um eine gewisse Anzahl Freiwilliger zu finden, die als Moderatoren fungieren. Diese können dann quasi ein Gremium bilden, dass problematische Fälle, sei es das Löschen von Beiträgen oder das Ausschließen von Usern, beratschlagen und lösen kann.
Solche Abstimmungen könnten in gewissen Intervallen stattfinden, um die "Macht" der Moderatoren in Grenzen zu halten. Misstrauensanträge wären ebenso denkbar, um ein mögliches Fehlverhalten einzelner Moderatoren zu unterbinden.

Den technischen Hintergrund kann eine kleine Gruppe von computertechnisch aversierten Menschen erledigen, die von der Bürgerzeitung angestellt werden (im Endeffekt wird wohl ein Betrieb oder eine Firma dahinter stehen müssen).
Die Finanzierung dieses Betriebes ist fraglich, aber durch Werbeeinnahmen kann ein Teil der Kosten gedeckt werden. Vorstellbar ist auch, dass der Bund, die Bundesländer oder die Städte und Gemeinden solche Einrichtungen fördern könnten.

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Qualitätssicherung durch Engagement?
Wichtig in Hinsicht auf eine Bürgerzeitung ist die Tatsache, dass zwar jeder theoretisch Zugang dazu hat, doch nur diejenigen sich einbringen, die auch Interesse an einer dementsprechenden Plattform haben. Selbsverständlich darf dieser Kreis der Benützer nicht durch komplizierte Verfahren bei der Erstellung eines Beitrages eingeschränkt werden. Der technische Anspruch an den User sollte also möglichst niedrig sein.
Durch dieses Interesse an einer "Bürgerzeitung" wird, glaube ich, ein Großteil der Rezipienten sehr genau prüfen, was von den anderen Teilnehmern veröffentlich wird. Förderlich für dieses Verhalten ist die Tasache, dass man ein Teil in einer (virtuellen) Gemeinschaft ist und durch engagiertes Mitwirken das Medium mitgestalten kann.
Durch meine Teilnahme in diversen Foren habe ich Beobachten können, dass inakzeptable Äußerungen drastisch kritisiert wurden und Falschmeldung korrigiert bzw. auf Verdacht in Frage gestellt wurden.

Das r2c fordert nicht mehr Verantwortung als das man nach besten Wissen und Gewissen seine Meinung kund tut. Den Anspruch an Ehrlichkeit und Überprüfbarkeit unserer Aussagen kennt doch jeder aus dem alltäglichen Leben, sei es im Beruf, im Studium oder sonst wo. Dies setzt natürlich voraus, dass man seine Anonymität aufgibt und zumindest mit seinem Namen für die getroffenen Aussagen steht.

Die gemütliche Zeitung am Frühstückstisch ist keine vom Aussterben bedrohte Mediengattung, sondern wird, wie sich auch schon nach Erscheinen von Radio und Fernsehen herausgestellt hat, mit der Bürgerzeitung (falls sie jemals Anklang findet) nebeneinander existieren...

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