Bevor ich darauf eingehen, was IPv6 ist, möchte ich zunächst kurz auf das Internet Protocol (IP) als solches eingehen und kurz die Grundlagen eines Netzwerks erläutern.
Internet Protocol
Das Internet Protocol (IP) ist ein weitverbreitetes Netzwerkprotokoll und bildet die Grundlage des Internets. Vereinfacht dient dieses Protokoll zur Datenpaketversendung - sowohl lokal (LAN) als auch weltweit (WAN). Das Internet Protocol ist die erste vom Übertragungsmedium unabhängige Schicht der Internet-Protokoll-Familie.
ISO/OSI Referenzmodell
Das OSI Referenzmodell beschreibt die Architektur - also die Struktur und Funktionen - von Datenkommunikationsprotokollen. Dieses Modell besteht aus 7 Schichten, wobei jede Schicht mehrere Protokolle enthält.
(Quelle: http://www.dell.com/content/topics/global.aspx/power/en/ps1q02_broadcom?c=us&l=en&cs=555, 02.04.2011)
Die Schichten des ISO/OSI Modells - mit Beispielen, welche Protokolle wo zugeordnet werden (vgl. http://www.at-mix.de/internet/internet-0104.htm, 02.04.2011):
Schicht 1: physische Datenübertragung (Bit)
Schicht 2: Ethernet, MAC-Adresse
Schicht 3: IP
Schicht 4: TCP
Schicht 5: Kommunikationsschicht - dient zur Steuerung und Kontrolle von Verbindungen
Schicht 6: Codecs und Formate
Schicht 7: Dienste, Anwendungen, Netzmanagement
TCP/IP
TCP (Transmission Control Protocol) ist ein Protokoll, welches die Verbindung regelt und den Datenfluss steuert. TCP versendet und übergibt Datenpakete an das IP. Das IP hat vor allem die Aufgabe, Datenpakete zu adressieren und dient auch zur Identifizierung und Erkennung von Teilnetzen sowie dem Routing. TCP/IP bildet das Kernprotokollpaar und ist der weltweite Netzwerkstandard im LAN und WAN.
Die Vorteile von TCP/IP liegen in der Unabhängigkeit von Herstellern, kann auf allen Arten von Computern genutzt werden und kann in LANs und WANs eingesetzt werden.
Vergabe von IP-Adressen
IP-Adressen werden von der IANA (Internet Assigned Numbers Authority) vergeben. Die IANA ist für die Vergabe von DNS Roots, IP-Adressen und anderen Internetprotokollen zuständig. (vgl.
http://www.iana.org/about/, 2.4.2011)
Grundlagen eines Netzwerks
MAC-Adresse
Jede Netzwerkkarte hat eine eindeutige und weltweit nur einmal vorkommende MAC-Adresse (MAC = Media Access Protocol). Die MAC-Adresse besteht aus 48 Bit und wird in 12 Hexadezimalziffern dargestellt. Die MAC-Adressen werden aufgrund der IEEE-Richtlinien (IEEE = Institute of Electrical and Electronics Engineers) an die Hersteller vergeben. Das IEEE vergibt einen 24-Bit Code an den Hersteller, den sog. OUI (Organizational Unique Identifier, Herstellercode). Die restlichen 24 Bit kann der Hersteller zuweisen. (vgl. Dye et. al. 2008: 403)
IP-Adresse
Die IP-Adresse wird, wie bereits erwähnt von der IANA vergeben. Diese vergibt die IP-Adresse an den Router. Der Router weist im Netzwerk jedem Gerät eine IP-Adresse zu.
Subnetzmaske
Die Subneztmaske dient zur Netzwerkidentifizierung. Sie besteht aus 32 Bit. Sie dient dazu, die Netz-ID von der Host-ID zu unterscheiden und um herauszufinden, ob sich der Ziel-Host im selben oder einem anderen Netz befindet. Alle Bits die zur Netz-ID gehören, werden auf 1 gesetzt (Darstellung in Dezimalwert: 255), alle Bits die zur Host-ID gehören, werden auf 0 gesetzt (Darstellung in Dezimalwert: 0).
Beispiel:
Die IP-Adresse des Computers ist 193.168.1.2
Die Subnetzmaske ist 255.255.255.0
Somit gehören die ersten 3 Stellen der IP (193.168.1) zur Netz-ID, die letzte Stelle zur Host-ID.
Standardgateway
Das Standardgateway ist die IP-Adresse des Geräts, welches die Verbindung zum Internet herstellt (z.B. Router).
Literatur:
Dye, Mark/McDonald, Rick/Rufi, Antoon (2008): Netzwerkgrundlagen - CCNA Exploration Companion Guide. München: Addison-Wesley