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Mittwoch, 28. September 2005
Einleitung
Wohin orientiert sich die Welt? Wird es eine Gesellschaft der „Allkommunikation“ geben, in der dank der offenen Zugänglichkeit zum Kommunikationsnetzwerk alle gleichwertig sind? Kann eine derartige, sich selbst regulierende Gesellschaft ohne eigene Staatsform, zerstückelt in kleinere sozial überschaubare Gruppierungen verbunden durch ein globales Netz funktionieren? Oder ist zu befürchten, dass die Offenheit des grenzenlosen Netzwerks von einer zentralisierten „allwissenden“ Macht missbraucht wird? [Lem, 2003, S.89] Der polnische Wissenschaftsphilosoph Stanislaw Lem sieht diese zwei Entwicklungen als gleichwahrscheinliche Richtungen im Zukunftspanorama.
Eine Bewegung hin zu einer kommunikationsdichten und stark individualisierten Gesellschaft lässt sich bereits erkennen. Die freizugängliche Nutzung des Internets erlaubt es einzelnen Personen und Personengruppen die Stimme zu erheben, denen bislang jede Möglichkeit sich direkt an die Öffentlichkeit zu wenden verwährt war. Der Stellenwert des Rechtes zu Kommunizieren (r2c) wächst stetig, ebenso das Bewusstsein dieses zu nutzen woraus sich neue Kommunikationsformen bilden.
Kooperatives Publizieren mit Hilfe von einfachen Publikations-Tools, wie Weblogs oder Wikis, ist eine davon. Die Medienwelt wird neu geprägt – Informationen sind kein geheimes Gut mehr, Informationen werden öffentlich aufgegriffen und im Kollektiv verarbeitet, kommentiert und erweitert. Individualistisch und doch gemeinschaftlich, der Trend, der besonders in der Blogosphäre erkennbar ist. Jeder steuert seine Gedanken und Informationen in den Wissenstopf bei, dessen Inhalt gemeinsam verknüpft und weiterentwickelt wird. Die Gesellschaft der „Allkommunikation“ fasst Fuß.
Im Zuge dieser Entwicklung ergeben sich viele Fragen: Welchen Nutzen können die einzelnen Personen oder Branchen aus dieser neuen Kommunikationskultur ziehen? Welchen Platz nehmen Gatekeeper ein oder werden sie gar durch andere Instanzen aus der öffentlichen Kommunikation ausgegliedert? Erleben Weblogs nur einen momentanen Hype oder sind sie wegweisende Vorreiter in einer neuen Publikationskultur? Publizieren für Jedermann – als journalistische Methode belanglos oder konkurrenzfähig? Fragen, deren Antworten erst im Entstehen sind.

Die vorliegende Diplomarbeit beinhaltet eine Darstellung der aktuellen Forschungsergebnisse hinsichtlich Kollaboration im Publikationsprozess, Weblogs – deren kurze Entwicklungsgeschichte, technische Hintergründe und Elemente, die Veränderung des Gatekeeper-Journalismus, dessen Symbiose mit dem aufstrebenden partizipatorischen Journalismus und den ersten erfolgreichen Anwendungsgebieten von kooperativen Publikations-Tools wie Weblogs oder Wikis.

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