Weblog von Maria
Mittwoch, 23. November 2005

Weblogs als "social software" im universitären Bereich


Seit Anfang 2002 haben sich Weblogs ihren Platz im Internet und in der öffentlichen Kommunikation erobert. Das Medium „Weblog“ verzeichnet laut der Blog-Suchmaschine Technorati insgesamt einen regen Zulauf. Diese findet weltweit aktuell 19,6 Mio. Blogs. In den vergangenen drei Jahren hat sich die Zahl alle fünf Monate verdoppelt. Sollte dieser Trend anhalten – und davon ist auszugehen – so sind bis zum Jahr 2009 alle 6,7 Mrd. Menschen im Besitz eines Weblogs.
[http://www.weiterbildungsblog.de/archives/whats_in_it_for_me.pdf, S.1, 2005]


Der Nutzen von Weblogs kann auf verschiedenen Ebenen gesehen werden, nämlich:

  • Weblogs als private Journale, die beispielsweise über die persönlichen Befindlichkeiten bzw. Aktivitäten ihrer Autoren Auskunft geben,
  • Weblogs als journalistische Ausdrucksform, die eine Kontrollfunktion gegenüber etablierten Medien ausüben,
  • Weblogs als Marketing- und Kommunikationsinstrument, die es Unternehmen ermöglicht in Beziehung zu ihren Kunden und Mitarbeitern zu treten,
  • Weblogs als neue Lernmedien, durch die sich Menschen selbst organisieren und mit einem Thema auseinandersetzen und diese für andere transparent machen.


Weblogs als „social software“

Gegner des Internets bringen oft das Argument der „Isolation des Nutzers“ vor. Sie vertreten den Standpunkt, dass je mehr Zeit der Mensch vor dem Internet verbringt, er sich umso weniger Zeit für seine sozialen Kontakte mit Freunden und der Familie nimmt. Diese These ist jedoch zu widerlegen. Aus einer Dichotomie von Internet und Realität, von virtuellem und realem Leben, ist heute eine Integration beider Welten geworden.
[http://www.weiterbildungsblog.de/archives/whats_in_it_for_me.pdf, S.7, 2005]

Aus dem Bedürfnis die Vielzahl von existierenden Instrumenten - die die Kommunikation und Zusammenarbeit der Menschen unterstützen - in einem Begriff zusammenzufassen, hat sich der Begriff „social software“ entwickelt. Der Artikel von Jochen Robes (2005) "What's in it for me? Über den Nutzen von Weblogs für Wissensarbeiter“ beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit den Themen

  • Personal Knowledge Management und
  • Personal Publishing

näher und erläutert deren Chancen und Risiken/Probleme.


Weblogs als Unterstützung von Wissenschaft

Im Allgemeinen bietet sich die Nutzung von Weblogs für universitäre Lehrveranstaltungen geradezu an. Als eine neue Form des „Personal Webpublishing“, können Weblogs Konzepte von Lehren und Lernen verändern. Weblogs sind ein ideales Werkzeug dafür, wenn Lernen weniger als Weitergabe von kodifiziertem Wissen und mehr als Konversation und Bedeutungsstiftung der Lernenden verstanden wird. Experten zufolge, können Weblogs eine neue Wissenskultur fördern, d.h. eine Kultur, die zur Kooperation und Diskussion von Wissenschaft und ihren Produkten einlädt. Weblogs bieten eine hervorragende Möglichkeit für kollektive Lernprozesse und unterstützen die Bildung von Lerngemeinschaften, die den Einzellerner bei seinem Studium entlasten könnten. Aus diesem Grund sollten Weblogs als zusätzliche Lehr- und Lernmittel eingesetzt und explizit als Lerntool im Rahmen des Studiums verwendet werden. Sie könnten somit die bereits gängigen Instrumentarien wie Chats, Foren, Mailinglisten und Lernplattformen ergänzen bzw. zukünftig sogar gänzlich ersetzen. Für universitäre Lehrveranstaltungen bieten sich Weblogs vor allem zur Dokumentation und als Plattform für die Ergebnispräsentation an, indem etwa Diskussionsergebnisse aus Kleingruppen publiziert werden, sodass andere Teilnehmer, aber auch die Lehrveranstaltungsleiter selbst, die Möglichkeit haben, auf diese Texte zu reagieren und ihre Meinungen bzw. Ergänzungen bei den Weblogs auch schriftlich zu deponieren. [http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/LERNTECHNIK/Weblogs.shtml, 2004]


In der Vorlesung vom 3. November wurde zum Thema „Weblogs“ eine Verbindung mit einem Herrn der Firma twoday.net aufgebaut. Dem Herrn war zwar Collabor bekannt, kritisierte jedoch indirekt die dort sehr geringe Anzahl der Postings. Mit 2 bis 3 Kommentaren je Thema bei Collabor, kommt - bei 20 bis 120 Kommentaren je Thema bei Twoday.net - dem Collabor als Weblog vergleichsweise eine geringe Bedeutung zu.


Meine persönlichen Erfahrungen mit „social software“ sind sehr bescheiden. Ich habe zwar bereits Kommentare in verschiedene Foren gestellt (z.B. Kusss-Forum, Moodle), dies jedoch nur sehr vereinzelt und sporadisch. Des Weiteren habe ich im Zuge der Lehrveranstaltung „Informationsverarbeitung 2“ über ICQ Gruppenarbeiten gemacht, war davon jedoch aufgrund des Koordinationsaufwandes (d.h. gemeinsame Treffpunkte im Internet) nicht sehr überzeugt.



Literatur:

ROBES, Jochen (2005). What's in it for me? Über den Nutzen von Weblogs für Wissensarbeiter.
URL: http://www.weiterbildungsblog.de/archives/whats_in_it_for_me.pdf

STANGL, Werner (2004). Weblogs, Blogs als Werkzeuge für selbstorganisiertes Lernen.
URL: http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/LERNTECHNIK/Weblogs.shtml

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Martina.Augl.uni-linz, Samstag, 26. November 2005, 19:33
Gratuliere...
... zu deinem überaus gelungenen Beitrag zum Thema Social Software und Weblogs. Deine Arbeit ist gut recherchiert, abgerundet und interessant geschrieben. Die Überschriften strukturieren den Text, sodass eine sehr gute Lesbarkeit gewährleistet ist.

Weiter so!!
Martina

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